Also das ist jetzt die dritte Frage zu nahezu dem selben Thema, die du stellst - kein Problem, aber was du dir für Antworten erhoffst frage ich mich.
Was sollst du studieren? Wie soll dein Leben aussehen?
Dazu hast du geschrieben, dass du alles hinter deine Arbeit stellen willst. Heiraten ist unwichtig, Familie ist nicht so wichtig. Du willst forschen. Sehe ich das richtig? Du willst "das menschliche Immunsystem verbessern", das habe ich jedenfalls in einem deiner anderen Beiträge gelesen.
Zum einen bezweifele ich sehr, dass du in deinem Alter schon abschätzen kannst, ob du in 10 oder 15 Jahren mal Kinder oder eine Frau haben willst. Die Einschätzung, dass du darauf gerade keinen Wert legst, halte ich für naiv und ich bin mir sicher, da wird sich noch etwas tun.
Zu deinen beruflichen, hohen Zielen sei gesagt, dass Forschung ganz schön langweilig und gegenstandslos sein kann. Der Großteil der Biologen, Biochemiker, Chemiker, Physiker, Pharmazeuten und Mediziner forscht nicht an dem Heilmittel gegen diese und jene Krankheit, sondern beschäftigt sich Jahre damit wie Protein X mit Protein Y interagiert. Oder wie Enzym A die chemische Modifizierung an Zielstruktur B herstellt. Oder was dieses und jenes Gen in C. elegans (ein winziger Wurm) oder Ackerschmalwand macht.
Dazu solltest du dir Überlegen, ob Forschung und die damit verbundene Arbeit und Arbeitsbedingungen auch etwas für dich sind, denn das ist nicht ohne und die Ausbildung dauert gut und gerne 8 - 10 Jahre - je nach dem wie schnell du bist - bevor du mal vernünftig Geld verdienst.
Biologie ist also einfacher als Physik? Lassen wir mal dahin gestellt, ich frage mich, wer von den Antwortenden hier das eine oder andere studiert oder ob diese Einschätzung aus dem Schulunterricht stammt...
Bio und Biochemie sind Frauenfächer, das ist richtig. In Chemie oder Physik oder Nanoscience ist der Männeranteil deutlich höher. Wieso ist das relevant?
Du solltest im Endeffekt das studieren, bei dem du dir vorstellen kannst, dich damit jahrelang zu beschäftigen. Zu Physik kann ich nichts sagen, da ich selbst Molecular Life Sciences studiert habe (Biochemie/Molekularbiologie).
Biologie ist allerdings erstmal sehr breit aufgestellt, du machst tatsächlich zunächst alles. Von Botanik, Genetik, Basics in Chemie, über Zoologie bis zu Bodenkunde musst du alles machen und bestehen. Der Bezug zum Menschen, gerade medizinisch, ist eher wenig gegeben, also wenn dich eher Krankheiten und wie sie entstehen interessieren, dann ist Bio eher weniger interessant.
Mein Rat: Überlege dir mal ganz ernsthaft, wie du mal leben willst! Willst du von einer unbefristeten Stelle auf die nächste hoffen, alle paar Jahre Geld einwerben müssen, damit du finanziert bist? Willst möglicherweise oft den Standort wechseln und bist bereit in Deutschland und auch ins Ausland zu gehen und wieder zurück? Bist du bereit für wenig Geld dann noch zu promovieren und das i.d.R. mindestens 3 Jahre lang bei denen du meiner Meinung nach unter fast ausbeuterischen Umständen arbeiten musst?
Ja?
Na dann willkommen in den Naturwissenschaften!