Podophobie wird richtig sein, das bedeutet "Angst vor Füßen". Mediziner reden gern Altgriechisch und Latein -- auch wenn das, was dabei herauskommt, für den sprachlich Eingeweihten oft eher läppisch wirkt, hilft es doch der Fachsprache. Eine "Phobie" gilt in diesem Zusammenhang immer als irrational und behandlungswürdig.
Eine Entfremdung vom eigenen Körper oder der Körperlichkeit insgesamt, auch wenn es nur einzelne Körperteile betrifft, halte ich jedenfalls für bedenklich. Ein Mensch mit einem gesunden Selbstwertgefühl sollte seinen Körper und jeden Teil davon akzeptieren und auch ohne negative Gefühle berühren können.
Verheerend ist das durch die Medien aufgebaute und transportierte Idealbild, wie ein Mensch auszusehen hat, das so unrealistisch ist, daß es kaum ein normaler Mensch annähernd erreichen könnte. Ich halte das auch nicht für erstrebenswert, denn das zwangsläufige Scheitern bei der Erreichung des unerreichbaren Zieles führt oft zur Depression, zum schlechten Selbstwertgefühl und zu der bereits genannten Entfremdung.
Möglicherweise liegt auch eine kindliche Schädigung durch eine ins Kraut geschossene Sauberkeitserziehung vor, verursacht durch Eltern, die selbst schon geschädigt und entfremdet waren.
Füße, um auf das Objekt der Fragestellung zurückzukommen, stinken übrigens nur dann, wenn man sie lange genug in Schuhen schmoren läßt. Daß permanente Barfüßigkeit für einen akuten Podophobiker ein echter Angang wäre, macht diesen Umstand zu einem tragischen Moment.
Eine Phobie oder Entfremdung sollte man im Erwachsenenalter bearbeiten und bekämpfen, gegebenenfalls mit fachlicher Hilfe. Das lohnt sich in jedem Falle.