Ich bin nicht demütig, im Gegenteil!

Ich bin nicht demütig, im Gegenteil. Und doch könnte ich genauso gut antworten: Demut ist meine Grundhaltung.

So ähnlich verstehe ich viele Antworten hier. Denn Demut ja oder nein, hängt offensichtlich sehr vom Kontext ab. Wem oder was gegenüber bin ich demütig oder eben gerade, nicht, keinesfalls.

  • Demut als allgemeine Grundhaltung - allem und jedem gegenüber demütig sein?

Das halte ich mit Nietzsche für im hohen Maße heuchlerisch. Kein Mensch will oder könnte das als allgemeines Gebot durchhalten. Jeder Mensch braucht - auch - Heimspiele. Themen, Projekte, Orte, soziales Miteinander, in denen er sich sicher genug fühlt, um selbst Entscheidungen zu treffen. Wo es lang geht, was als nächstes zu tun ist.

  • Kannst du ... deinen Willen über dich aufhängen wie ein Gesetz?

Auch das verstehe ich unter Demut. Demut des kleinen ICH vor sich SELBST. Auch das ist ein Zitat von Nietzsche (Zarathustra). Hier noch ein wenig zum Kontext des Zitats:

Frei nennst du dich? Deinen herrschenden Gedanken will ich hören und nicht, dass du einem Joche entronnen bist.
Bist du ein Solcher, der einem Joche entrinnen  durfte ? Es giebt Manchen, der seinen letzten Werth wegwarf, als er seine Dienstbarkeit wegwarf.
Frei wovon? Was schiert das Zarathustra! Hell aber soll mir dein Auge künden: frei  wozu ?
Kannst du dir selber dein Böses und dein Gutes geben und deinen Willen über dich aufhängen wie ein Gesetz? Kannst du dir selber Richter sein und Rächer deines Gesetzes?
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Du könntest zum Beispiel am Informationsbegriff (von Luhmann) ansetzen bzw. ihn als Brücke verwenden.  

Also: 

Thomas-Theorem: Wenn die Menschen Situationen als wirklich definieren, sind sie in ihren Konsequenzen wirklich. 

Kommunikationsbegriff Luhmann: Die Einheit der dreifachen Selektion von Information, Mitteilung und Verstehen. 

Bezogen auf Fakten ungleich Information (darum geht´s wohl) lässt sich die Situation von sozialen und psychischen Systemen parallel beschreiben: 

Eine Information kommt nicht etwa aus der Umwelt an ein psychisches oder soziales System heran und wird von diesem aufgenommen. 

Sondern Fakten haben für ein System nur die Funktion der Irritation. Irgendwas passiert.

Ob ein System aus dieser Irritation eine Information (für sich) macht oder nicht, hängt davon ab, ob und wie sich diese Irritation von dem unterscheidet, was das System (von seiner Umwelt in dieser Situation) erwartet / erwartet hat. 

Hab das jetzt so abstrakt formuliert, weil so beschrieben die Ähnlichkeit bzw. strukturelle Parallele zwischen psychischen Systemen (Thomas-Theorem) und sozialen Systemen (Luhmanns Kommunikationsbegriff) in Bezug auf ihre Fakten in der Umwelt deutlich wird. 

Beispiel soziales System:
Gerüchte entstehen typischerweise auf der Basis von Spekulationen / Meinungen / Halluzinationen - aber sie beeinflussen (gerade in krisenhaften Situationen) den Fortgang der Ereignisse stark - oft sogar erheblich. Auf die Spitze getrieben: Fake News kurz vor der Wahl. 

Beispiel psychisches System: 
Romeo und Julia - Beide töten sich nur deshalb selbst, weil sie überzeugt sind, dass der / die andere tot ist.
Was erst (für ihn) ein Irrtum, dann (für sie) Tatsache ist. Aber entscheidend bei beiden ist nicht die Tatsache, sondern der Schock angesichts der Erwartungs-Enttäuschung - also zwischen erhoffter Gemeinsamkeit (lebendig) und erlebter Irritation (scheintot / tot). 

Oder als positives Beispiel:
Eine Vision (aktuell zum Beispiel Macron in Frankreich) wirkt sowohl auf psychische Systeme (Gefühle, Gedanken) als auch auf soziale Systeme (was und wie kommuniziert wird) idealerweise als ein Schub von Hoffnung, Optimismus, Vertrauen in die Zukunft.
Faktische - ganz reale Folge: Wahlverhalten, DAX an der Börse legt zu usw.
Und das, obwohl - faktisch - noch nichts passiert ist. 

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Sie sind schon recht ähnlich. Fast all griechischen Götter samt deren Mythen (Herkunft, Taten etc.) wurden von den Römern übernommen und mit neuen Namen versehen. 

Kronos -> Saturn
Aphrodite -> Vernus
Dionyos -> Bacchus 

Aber es gibt auch einige charakteristische Unterschiede / Besonderheiten. 

Athene - eine der wichtigsten Göttinnen der Griechen wurde von den Römern (natürlich) nicht übernommen, sie war ja Schutzgöttin von Athen. 

Für Janus, ein für Rom sehr wichtiger Gott, gab es überhaupt kein griechisches Vorbild. 

Und zudem gab es bei den Römern sehr viel mehr, nämlich viele hoch spezialsierte Götter als bei den Griechen. 

Allein für den Vorgang der Geburt gab es z.B. mindestens 6 Gottheiten. 

Mehr findest du hier: 

http://www.die-goetter.de/roemische-goetter

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