Heute stellt praktisch keine Redaktion mehr einen Volontär ein, der kein Studium hat. Studienrichtung ist egal.
Die Bild-Zeitung wird häufig überschätzt, denn sie schöpft aus den gleichen Nachrichtenquellen wie jede andere Tageszeitung auch. Allerdings wählen die Redakteure häufiger als bei herkömmlichen Zeitungen dann "blutige" Geschichten für den überregionalen Teil aus. Ein spektakulärer Unfall in der Provinz, beispielsweise in Creglingen in Baden-Württemberg wird beispielsweise im überregionalen Teil der Südwest Presse, der größten baden-württembergischen Abonnementszeitung, mit einer Meldung ohne Bild verwertet, in der Bild-Zeitung kann er, je nach vorliegendem Bildmaterial auch schon mal mit zwei Bildern und 50 Zeilen Text erscheinen. Die Bild-Redaktionen in den einzelnen Landeshauptstädten reichern häufig Meldungen, die über DPA oder DPA-Landesdienste an alle Medien gestreut werden, mit eigenen Recherchen an, sie versuchen, z.B. Namen von Unfallopfern heraus zu bekommen oder bei Suizidfällen. Eine seriöse Tageszeitung wie die Südwest Presse würde zum Beispiel nie so sensationsheischend über einen Suizid mit einem Jugendlichen berichten wie die Bild-Zeitung. Das widerspricht der journalistischen Ethik und die Bild-Zeitung wurde auch schon mehrfach vom Presserat deswegen abgemahnt.
Weil es schon zu viele Schnorrer mit Presseausweis gibt, müssen heute Redaktionen ihre Berichterstatter bei Konzerten und Sportereignissen namentlich benennen, sie bekommen dann einen Veranstalter-Presseausweis. Also nichts mit Gratiseintritten, wie dubiose Ausweis-Verkäufer vorgaukeln.
Nachricht ist objektiv, die Quelle muss bei seriösen Medien genannt werden. Der Bericht ist ein Oberbegriff für Nachrichten und Reportagen. Ein Bericht im Lokalteil oder auf der Hintergrundseite ist häufig mit dem Namen des Korrespondenten versehen, kann auch subjektive Äußerungen enthalten, die der Berichterstatter eben so gesehen oder beobachtet hat.