Servus Leute,
Mit 13 Jahren wurde ich Internatsschüler, während meine alleinerziehende Mutter, mit einem Nettoeinkommen von 10-15k, als ich 17 war, schwer an COPT Endstadium erkrankte. Die Ärzte sagten damals nur noch ein halbes Jahr voraus. Nach der Schule übernahm ich die Rolle ihres Pflegers. Erstaunlicherweise hat sie sich mittlerweile von 11% auf 36% Lungenfunktion verbessert.
In meiner 9. Klasse drängten mich Internatsfreunde dazu, das Rauchen auszuprobieren. Was als Wochenendkonsum begann, entwickelte sich in der Oberstufe zur täglichen Routine. Ein Drogentest in der 12. Klasse zeigte bei uns allen positiv an. Beim 2. positiven Test fliegt man von der Schule. Nach einer kurzen Pause entdeckten wir Spice, unsere Droge für anderthalb Jahre (nicht nachweisbar).
Mit 19 und einem nicht bestandenen Abitur fiel ich in ein Loch, aus dem ich mich rasch befreite. Das Spice landete im Klo, und ich konsumierte etwa ein Jahr lang nichts außer Alkohol. Auf einer betrunkenen Feier überredeten mich Freunde, wieder Cannabis zu konsumieren, obwohl ich es 2-2,5 Jahre lang nicht mehr angerührt hatte (1,5 Jahre Spice + 1 Jahr Alkohol).
Mit 20 begann ich erneut, diesmal schneller und mehr zu konsumieren. Mein exzessiver Konsum (3-4g an Arbeitstagen / 5-10g an freien Tagen) führte zu extremer Faulheit. Täglich gab ich zusätzlich etwa 2x15€ für ein Taxi aus (Arbeitsweg), und somit investierte ich monatlich ca. 1800€ in mein "neualtes, verhasstes Hobby". Glücklicherweise tat ich dies niemals vor der Arbeit, und trotz des Konsums war ich (ohne eingebildet klingen zu wollen) der beste Arbeiter meines Chefs. Mein Einkommen liegt bei 3800-4500€ netto monatlich, dazu noch das Pflegegeld von der Krankenkasse, da ich, wie bereits erwähnt, meine Mutter pflege (Pflegegrad 4). Der Einzige, der unter meinem Konsum litt, war ich - tagsüber nüchtern und produktiv, abends der heimliche Junkie, mit 28 Jahren hab ich endlich verstanden das ich was ändern muss…
Vor 12 Tagen wurden mir alle vier Weisheitszähne unter Vollnarkose gezogen. Im gesamten Januar hatte ich derartige Schmerzen, dass selbst Schmerzmittel, auch die heimlich genommenen von meiner Mutter, keine Wirkung zeigten. Ich war sogar vermehrt 72 Stunden wach, da das einzige, was etwas Linderung verschaffte, eiskaltes Wasser war – wenn auch nur für 10-15 Sekunden.
Seit etwa 13 Tagen bin ich clean und verspüre kein Verlangen mehr. Ich habe klare Ziele vor Augen: In zwei Jahren möchte ich den Großteil des bisher in Drogen und Taxi investierten Geldes sparen, während der Rest in meine Weiterbildung fließt. So wird der Traum, mit 30 Jahren die Gastronomie zu verlassen, realistischer. Obwohl ich noch etwa 2 Gramm Cannabis besitze, schreie ich sie jeden Abend an und werfe sie durchs Zimmer, um zu zeigen, wer der Stärkere ist.
Mein Zigarettenkonsum hat sich leicht erhöht, und ich überlege sogar, aufs Drehen umzusteigen, was zusätzliche 250€ Einsparung ermöglichen würde.
Jetzt jedoch zu meiner eigentlichen Frage:
In letzter Zeit hatte ich vermehrt Albträume. Diese handeln fast ausschließlich davon, bewusst wieder mit dem Kiffen anzufangen, versehentlich erneut zu konsumieren oder um Freunde in meinem Umkreis, denen es nicht gut geht, und ich machtlos bin, ihnen zu helfen. Wie lange muss man dadurch zudem fällt das einschlafen sehr schwer weil man auch keine Lust hat so was zu träumen.
Ich bedanke mich an alle die mein kleinen Roman zu Ende gelesen haben und mir und evtl. Anderen mit Antworten helfen können
lg Quiicky