Hi Hoppelchen,
ich kann deinen Frust über die scheinheilige Gemeinschaft sehr gut nachvollziehen. Aber ich gratuliere dir dazu, gerade in so einer feindlichen Umgebung für dich selbst einzustehen.
Die Situation lässt sich zwar so schnell nicht bessern, aber vielleicht besser ertragen, wenn man sie vollständig verstanden hat. Du solltest wissen, dass deine scheinheiligen Mitmenschen dich dafür insgeheim hassen, dass du dich nicht anpasst, auch wenn sie noch so fromm tun. Unbewusst wissen sie nämlich, dass du stärker bist als sie, weil du dich der Vormundschaft der Kirche verweigerst. Ursprünglich konnte jeder diese religiöse Bevormundung nicht ausstehen, aber die meisten knicken unter dem Anpassungsdruck ein und verleugnen (und damit verdrängen) ihren ursprünglichen Wunsch nach Freiheit. Dass du nicht einknickst, nehmen sie dir extrem übel, weil du sie damit an ihre eigene Schwäche erinnerst. Sie müssen zum Schutze ihrer eigenen Verdrängung alles dafür tun, dass du doch einknickst oder derart bestraft wirst, dass sich deine Stärke für dich nicht lohnt, frei nach dem Motto: Wenn ich meine eigene Suppe versalzen habe, spucke ich dem nächsten gleich noch in seine.
Freud hatte diesen Mechanismus als erstes entdeckt und Projektion genannt: Die Verfolgung der eigenen verdrängten Wünsche in anderen. Ich kann dir nur empfehlen, dich damit etwas auseinanderzusetzen. damit du nicht irgendwann der enttäuschenden Illusion erliegst, sie würden dich doch noch irgendwie so akzeptieren wie du bist. Das können sie aufgrund ihrer Psychostruktur nicht.
Ich weiß, Freud und seine Erkenntnisse sind sehr unbeliebt geworden, das werden mir gleich ein Dutzend Leute hier um die Ohren zu hauen versuchen. Aber was er herausgefunden hat, können du und viele andere täglich am eigenen Schicksal nachvollziehen.
Ich wünsch dir noch gutes Durchhalten, und falls du Fragen hast, schreib mir einfach!