Hey Süße =(,
ich kann dir das durchaus nachempfinden! Wenn ich sowas lese, bekomme ich gleich das Bedürfnis, dich unter meine Fittiche zu nehmen und zu knuddeln :'( (Deswegen auch das "Süße", bekomme gleich so ein große-Schwester-Gefühl :3)
Und gleichzeitig bist du mir sofort sympathisch, denn ich habe inzwischen für mich festgestellt, dass ich sensible Menschen mit verletzten Seelen irgendwie immer sympathisch finde. Es heißt ja nicht umsonst "zu gut für diese Welt".
Ich weiß auch gerade gar nicht, wo ich hier anfangen soll! Es gibt so vieles zu sagen!
Ich habe mich als Teenager bis zum jungen Erwachsenenalter auch selbst gehasst. Allerdings nicht wegen meiner Familie (okay, ein bisschen vielleicht schon), sondern eher wegen meiner Schulzeit... ich war immer eine Außenseiterin, wurde immer nur nieder gemacht, ignoriert, gehänselt, ausgelacht und hatte über viele Jahre kaum bis gar keine Freunde. Ich habe mich furchtbar hässlich gefunden, dachte, es würde nie einen Typen geben, der mich lieben kann und den ich auch liebe. Ich war nicht in der Lage, mir irgendeine Zukunft vorzustellen, in der ich glücklich sein könnte! Ich hatte Angst vor dem, was nach der Schule auf mich zukommen könnte, hielt es für unmöglich einen Job zu finden, den ich kann und der mir Spaß macht, dachte ich bleibe für immer alleine und und und...
Was soll ich sagen? Heute bin ich 27, überglücklich mit meinem Leben und mit mir selbst, bin sogar sehr selbstbewusst geworden und habe für mich gelernt, dass Selbstbewusstsein attraktiver und sympathischer macht. Ich kann mich vor Freunden kaum retten und bin seit 6 Jahren mit einem wunderbaren Mann zusammen und auch wenn diese Beziehung gerade zuende geht, weiß ich, dass ich wieder jemanden finden werde, weil ich inzwischen daran glaube, dass die Menschen mich mögen!
Was mir bei diesem Prozess immer geholfen hat, waren Offenheit (ich rede eigentlich mit jedem über alles und schäme mich für nichts), die Philosophie, Jobs, das Studium und Mutproben. Mutproben in dem Sinne, dass ich mich im Alltag immer wieder kleinen Herausforderungen gestellt habe. Z.B.: weiß ich noch, wie ich mich zum ersten Mal auf die komplett leere Tanzfläche in der Disco gewagt habe. Es war berrauschend! Und heute gehe ich ohne Umwege sofort auf die Tanzfläche und gehe so ab, wie andere erst nach den ersten Cocktails (ich trinke gar keinen Alkohol). Je mehr ich mir selbst zutraue, desto mehr bekomme ich positives Feedback von meinem Umfeld und daran wächst mein Selbstbewusstsein stetig weiter. Es war ein harter Kampf und er hat sich gelohnt.
Ich weiß nicht, inwieweit dir soetwas hilft und ich glaube auch nicht, dass es mit diesem einen Kommentar getan ist, denn ich könnte dir ganze Briefe schreiben!!!
Wenn du magst, würde ich dir gerne auch über einen längeren Zeitraum schreiben, also vielleicht Nachrichten anstatt Kommentare. Denn ich bin überzeugt, dass du ein ganz ganz wunderbarer Mensch mit einer tollen Einstellung bist und das in dir etwas schlummert, dass geweckt werden muss! Und es wird wunderbar werden!!! <3