Es ist natürlich schwer zu sagen, mit welcher Formel genau Dein Schachcomputer arbeitet.
Bestimmt wird er Material berücksichtigen, also zum Beispiel +1.00 wäre ein Vorteil in Höhe von einem Bauern, +5.00 wäre ein Turm mehr.
Dann gibt es Schachcomputer, die Bauernstrukturen bewerten: Doppelbauern bringen Abschläge in der Bewertung, -0.20 vielleicht. Dann sind noch isolierte Bauern schlecht. Freibauern sind gut. Weiter vorgerückte Bauern bringen auch einen Bonus für die Stellungsbewertung.
Dann kann ein Schachcomputer berücksichtigen, wie der König steht. Im Mittelspiel kann es Boni geben, wenn der König in der Rochade mit einer gesunden Bauernreihe vor sich steht. Im Endspiel ist ein König im Zentrum ein guter König.
Dann Figurenaktivität. Steht der Springer am Rand oder im Zentrum? Türme auf offenen Linien.
Und und und.... Was den Programmierern halt so einfällt.
Bei dem allem muß man natürlich noch berücksichtigen, daß der Schachcomputer die Bewertung nicht ganz genau für die aktuelle Stellung ausgibt, sondern für die Variante (= Zugfolge), die der Schachcomputer ab hier bei bestem Spiel beider Seiten für am Wahrscheinlichsten hält.
Die Bewertung kann also +3.00 für den Computer sein, obwohl auf dem Brett noch Materialgleichstand herrscht. Aber die +3.00 drücken dann halt aus, daß der Computer Materialverlust für Dich für unausweichlich hält. Ein Blick in die Zukunft.
Ich hoffe damit schon mal etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Anbei ein Bild von einem meiner Schachcomputer. Er zeigt keine Bewertung an und das gefällt mir sehr gut an ihm. So lenkt er mich nicht ab.