Erstmal streichst du in Bezug auf dein Essverhalten die Vokabel "darf", sofern es nicht von gesundheitlichen Aspekten abhängt. Ich bin selber Veganer und betone, wenn Leute fragen, ob ich etwas überhaupt essen "darf" oder "kann", dass ich alles essen darf und kann, aber nicht will. Veganismus ist keine Religion, kein Gesetzbuch, das dir etwas vorschreibt, sondern basiert in diesem Fall auf deiner (höchst löblichen) freien Entscheidung, nicht länger Tierleid und Umweltverschmutzung unterstützen zu wollen (was auch bei mir ausschlaggebend war). Wenn ihr eure Hühner nicht schlachtet, wenn sie glücklich sind, genug Platz haben, wenn sie ein natürliches Leben führen, und ihr dann die Eier nehmt, die sie liegenlassen, sehe ich da nichts, was deinen Beweggründen widerspräche, wenn du die Eier äßest; bei Eiern oder Milch betrieblicher Herkunft (egal ob konventionell oder Bio) hingegen schon: die männlichen Küken werden lebendig in den Schredder geworfen oder vergast, die Hühner haben nicht genug Auslauf (der Begriff "Freilandhaltung" ist trügerisch, schon fast eine Lüge, und zu Käfig- & Bodenhaltung muss ich wohl nichts mehr sagen), wenn sie keine Eier mehr legen können, werden sie geschlachtet, die Kühe werden mit Hormonen vollgepumpt, damit sie mehr Milch geben, sobald sie keine Milch mehr geben können, werden sie geschlachtet, die Kälber werden von der Mutter getrennt, wodurch beide sehr häufig Depressionen erleiden, die durch Medikamente unterdrückt werden, die männlichen Kälber werden meistens ebenfalls geschlachtet. Somit würde "normaler" Vegetarismus nicht zu deiner Einstellung passen; wenn eure Hühner aber so leben, wie ich es vorhin beschrieben habe, dürfte es für dich und dein Gewissen kein Problem darstellen, deren Eier zu essen, im Endeffekt musst du das sowieso selber entscheiden. Und wie man dich dann nennt, ob man dich als Veganer oder Extremvegetarier oder Intremveganer oder Inextremvegetarianer oder Exintremveganetarier (ich glaube, du weißt, was ich damit sagen will :D ) bezeichnet, kann dir doch völlig schnuppe sein, solange du das tust, was deinen Einstellungen entspricht. Übrigens sind witzigerweise die dogmatischsten Verfechter des Veganismus, also die, die, natürlich ohne auf die jeweiligen Gründe zu schauen, am lautesten rumkrakelen, wenn du etwas isst, was du als Veganer nicht essen "darfst", häufig selber gar keine Veganer oder Vegetarier, sondern wollen bloß an dir Macken entdecken, um sich damit vor sich selber rechtfertigen zu können, ihre Ernährung nicht auch zu einer umwelt- und tierfreundlichen umzustellen.
Was ich dir hauptsächlich sagen will, ist: pfeif darauf, wie Andere dich bezeichnen wollen und was "Vorgaben" für irgendeine Ernährungsweise sind; überprüfe stattdessen, was du mit dir selber, deinem Wissen und Gewissen und deiner Einstellung vereinbaren kannst, und was nicht.
Insofern: Guten veganen (bzw. extremvegetarischen oder intremveganen oder exintremveganetarischen oder inextremvegetarianen Appetit. :)