Ich will diese Frage weder parteiisch noch ironisch angehen. Aber ich will wissen, ob der Hass gegenüber Menschen anderer Sexualität, Hautfarbe, Religion, Herkunft, Gesellschaftsstand etc. in irgendeiner Weise einen tatsächlichen Anhaltspunkt hat. Ich würde mich natürlich freuen, wenn sich jemand die Zeit nimmt, meine Frage zu lesen.
Ich habe gestern das erste mal Schindlers Liste gesehen. Unabhängig davon, dass ich den Film also sehr genossen habe, habe ich mich direkt erkundigt, wie wahr die Inhalte doch waren, und mich ein Bisschen in die Thematik eingelesen. Lange Rede kurzer Sinn. Das Internet ist sehr zwiegespalten über den Inhalt. Von Verfälschungen, Verherrlichung bis hin zum Leugnen des Holocaust war alles dabei.
Aber eine Aussage, die mir seither zu denken gibt, war, dass Juden seit je her Kriege gegen Palästina führen, und ihre Taten mit den Schrecken des Holocaust vergleichbar seien. Ich kenne mich nicht mit den geschichtlichen Hintergründen aus und will auch nicht unbedingt auf dieses Beispiel eingehen. Sondern eher allgemein auf die Frage, ob Hass (viel eher Misstrauen) gegenüber anderen Kulturen doch irgendwo gerechtfertigt ist?
Nicht falsch verstehen, ich suche keine Entschuldigung dafür, jetzt andere Menschen zu diskriminieren, aber ich finde, man sollte immer zwei Ansichten hinterfragen. Auf der einen Seite steht natürlich der individuelle Mensch, der durch seine Taten das Antlitz einer Gruppierung in den Dreck ziehen kann. (Kriminelle Flüchtlinge, rechte Deutsche, pädophile Katholiken).
Andererseits werden aber auch in vielen Kulturen und Religionen Werte vermittelt, die dem Fortschritt der Menschheit nicht sonderlich dienlich sind (Homophobie, Sexismus, Gewalt) Und ich kann nicht sagen, wie man diese beiden Ansichten so vereinen kann, dass sie ethisch gerechtfertigt werden können.
Wenn wir es modern betrachten haben wir z.B. ausländerfeindliche Gruppen, die alle andersartigen Menschen verachten. Und auf der Gegenseite eine pazifistischere Ansicht, die aber komplett an dem Gedanken festhalten möchte, dass alle Menschen (auch in ihrem Gedankengut) gleich sind, unabhängig von solchen Faktoren. Ich bemerke also Fehler auf beiden Seiten.
Allerdings ist die zweite Ansicht in der Gesellschaft besser gestellt, weil sie wohl eher am Gedanken von Frieden anlehnt. Aber ist die andere Sicht, also quasi die Akzeptanz, dass andere Kulturen auch intern schlechte Eigenschaften weiterreichen, gleich eine falsche, nur weil sie einen Menschen in gewissem Maße an seinem Umfeld bewertet, bevor man den Menschen selber kennen lernen kann? (Natürlich in einem verständnisvollem Maße, und nicht nur der Pure "Alle dieser Menschen sind Monster")
Gibt bestimmt keine eindeutige Antwort auf diese Frage, aber ich würde mich wirklich freuen, konstruktive Kritik und andere Meinungen zu hören, und hoffe wirklich, dass gutefrage.net das hier nicht löscht. Ich kann nämlich nachvollziehen, dass das hier ein durchaus kontroverses Thema ist.