Hallo Arian,

bitte wechsle den Arzt! Leider haben es Schilddrüsenpatienten in unseren Landen mit Ärzten sehr schwer, Ich wurde auch über Jahre hinweg so wie Du in etwa "vertröstet". Die Folgen können katastrophal sein!

Natürlich ist es zwingend notwendig, dass die Schilddrüse richtig untersucht wird und du aus der Unterfunktion herausgeholt wirst! Da führt kein Weg dran vorbei. Lässt man es so, wie es bei dir ist, dann - ich sage es mit meinen Worten - "geht noch viel mehr kaputt".

Wirklich gute Ärzte behandeln bei Symptomen, die du ja hast, bereits ab einem TSH-Wert von 2,0. Ein Wert von 8 ist bereits eine Katastrophe. Da hilft auch nicht das Arztdeutsch "latente Unterfunktion". Da hilft nur eine Behandlung. Du merkst, dass ich sehr aufgebracht bin, aber meine über weit mehr als 20 Jahre Erfahrung mit einer Schilddrüsenproblematik und Ärzten lässt mich bei so einer Arztaussage wirklich aus der Haut fahren. Erst als ich einmal zum richtigen Arzt kam und dann über viele Jahre hinweg selber in das Lernen über die Zusammenhänge der Schilddrüse eingetaucht bin. hat mich in die Lage versetzt, auf Augenhöhe mit den Ärzten zu sprechen. Leider gefällt denen das so überhaupt nicht.

Was ist also zu tun? Lasse dir einen Termin bei einem guten Endokrinologen (evtl. auch Internisten) geben und dort einen "kompletten" Schilddrüsen-Check durchführen. Dazu gehört die Bestimmung der Blutwerte TSH, fT3, fT4 sowie die Antikörperwerte TPO-AK, TG-AK und TR-AK. Darüber hinaus auf jeden Fall auch einen Ultraschall machen lassen, bei dem man etwas über die Größe und Struktur der Schilddrüse erfährt. Damit bekommt man dann schon ein besseres Bild.

Was ich dir unbedingt empfhehle ist auch: Schaue doch einmal im Forum www.ht-mb.de/forum rein. Am besten unter der Rubrik Hashimoto. Hashimoto ist die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse. Auf jeden Fall bist du dort sehr gut aufgehoben!

Die Ursache hat man bei dir ja gar nicht untersucht. Der Arzt hat zwar festgestellt, dass da eine Unterfunktion (latent oder was auch immer, man kann ja auch nicht nur ein bisschen schwanger sein ...) vorhanden ist, aber er hat keine Anstalten gemacht, nach der Ursache zu suchen. Und lasse dich bitte nicht mit der Gabe von Jod abspeisen, denn das kann böse nach hinten losgehen.

Wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach. Aber bitte mache zuerst einen Termin beim Endokrinologen.

Viele liebe Grüße Catlyn

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Hallo Johannes,

die erhöhten TPO-AK zeigen an, dass Deine Schilddrüsen-Autoimmunerkrankung "Hashimoto-Thyreoiditis" aktiv ist. Leider fehlen die TG-AK noch, was aber nicht schlimm ist. "Aktiv" bedeutet in diesem Fall, dass dein Körper Schilddrüsengewebe zerstört (funktionierendes Schilddrüsengewebe wird in Bindegewebe umgesetzt).

Eine Möglichkeit, die Antikörper zu senken besteht darin, dass du Selen einnimmst. Damit kann man ganz gute Erfolge erzielen. Ich habe gute Erfahrungen mit Natriumselenit (nicht mit Selenmethionin) gemacht. Bei der Einnahme morgens (nicht abends) solltest du aber keine vitaminhaltigen Sachen 2 Stunden vor und nach der Einnahme zu dir nehmen (besser länger warten), da ansonsten die Wirkung aufgehoben wird. Wenn du das nicht einnehmen möchtest, kannst du auch Paranüssel essen (möglichst viele). Da ist sehr viel Selen enthalten (100 g Paranüsse enthalten ca. 103 μg Selen).

Gut wäre auch, wenn du bei der nächsten Blutanalyse den Selen-Wert mit bestimmen lässt.

Ansonsten empfehle ich dir, auch einen Blick in das Forum www.ht-mb.de/forum zu werfen (Rubrik Hashimoto). Das kann sehr hilfreich sein.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne anschreiben.

Viele Grüße Catlyn

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Hallo,

ein TSH-Wert ist bei Symptomen bereits bei einem Wert von 2,0 bedenklich. Dein Arzt und das Labor stützen sich auf völlig veraltete Normbereiche. Leider gibt es bei Schilddrüsenspezialisten zwei Lager. Das, was der Arzt bei dir macht, ist körperverletzung, da er dir obendrein noch sagt, dass du Jod einnehmen solltest. Jod solltest du niemals, aber auch wirklich NIEMALS ohne vorherige Abklärung, ob du einen Jod-Mangel hast, einnehmen. Die Abklärung muss zwingend über einen 24-Stunden-Urin erfolgen und nicht alleinig durch die "üblichen" anderen Untersuchungen. Sogut wie alle unsere Lebensmittel sind jodiert und alleine mit der Ernährung kann man schon ein "Zuviel" an Jod zu sich nehmen. Ein "Zuviel" an Jod kann aber - bei mir tat es das - eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse provozieren.

Die richtige Vorgehensweise in Deinem Fall ist: Suche auf jeden Fall einen kompetenten Endokrinologen (evtl. auch Internisten) auf, der alle notwendigen Untersuchungen macht und abklärt, was die Ursache deiner Unterfunktion ist. Dazu gehört die Bestimmung der Blutwerte TSH, fT3, fT4 sowie die Antikörperwerte TPO-AK, TG-AK und TR-AK. Darüber hinaus ist in einem Ultraschall anzuschauen, wie die Gewebestruktur und Größe der Schilddrüse ist.

Vergiss bitte niemals, dir eine Kopie der Blutanalyse bzw. des Befundes geben zu lassen, denn nur so wirst du in die Lage versetzt, Dir selber ein Bild zu machen und auch die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Weiterhin empfehle ich dir, auch einmal im Forum www.ht-mb.de/forum vorbeizuschauen. Lies eine zeitlang mit unter der Rubrik Hashimoto, denn dies hat auch eine Unterfunktion zur Folge.

Wenn du noch Fragen hast, schreibe mir einfach eine PN. Kopf hoch, du wirst den richtigen Arzt finden.

Liebe Grüße Catlyn

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Hallo,

nicht mit der Niere gibt es Wechselwirkungen, sondern mit der Nebenniere. Das sind zwei völlig verschiedene Organe. Die Nebennieren schütten das Stresshormon Cortisol aus. Ist der Cortisol-Spiegel niedrig, dann wird auch die Schilddrüse negativ beeinflusst. Lies einfach mal hier:

https://adrenal-fatigue.de/

Vielleicht ist auch das Forum www.ht-mb.de/forum gut, denn das hängt alles zusammen.

VlG Catlyn

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TSH Wert über 30?

Hallo,

ich bin weiblich und 22 Jahre alt. Ich habe in ca. einem Jahr ganze 55 kg zugenommen und wiege nun ca 115 kg. Da ich auch sonst viele Beschwerden hatte (Konzentrationsschwäche, Lustlosigkeit, Müdigkeit aber gleichzeitig Schlafprobleme, Desinteresse etc.) machte ich mich auf zu meiner Hausärztin. Sie meinte meine Schilddrüsenwerte (vor allem die Antikörper) seien auffällig und schickte mich zum Experten.

Dieser stelle Hashimoto fest und erkannte einen kleinen Knoten in 6x4x6 mm in meinem Hals. Er verschrieb mir 1 Tablette Euthyrox 50 Mikrogramm.

Nach 6 Wochen ging es mir ein wenig besser, aber noch nicht wirklich gut. Dann wurde mir erneut Blut abgenommen und meine Werte schienen nun zu gut zu sein. Der Arzt meinte ich soll nur noch eine halbe Tablette nehmen (also 25 Mikrogramm Euthyrox).

Ich merkte, wie es mir in den nächsten Wochen wieder deutlich schlechter ging. Ich war in sehr depressiver Verstimmung. Trotzdem nahm ich mir vor gesund zu essen. Obwohl ich bewusst auf meine Ernährung geachtet habe, hab ich nichts abgenommen.

Nach einer erneuten Blutuntersuchungen haben sich meine Werte nun um ein vielfaches verschlechtert. Mein TSH Wert liegt nun auf einmal bei über 30. Bevor ich mir der Einnahme der Euthyrox Tabletten begann, lag dieser noch bei 3,57. Nun rät mir der Arzt plötzlich zur Einnahme von Euthyrox 75 Mikrogramm.

Kann dieser hohe TSH Wert denn stimmen? Wie kann es sein, dass sich die Werte nach der Einnahme der Medikamente verschlechtern? Und wie kann das sein, dass die Werte so stark schwanken? Auch die der Antikörper sind auf allen drei Blutaufnahmen sehr hoch. Obwohl bei meinem zweiten Blutbild die Antikörper noch viel zu hoch waren, riet mir der Arzt zu einer Reduzierung von Euthyrox. War das richtig?

Ich bin nun ein bisschen verunsichert. Der Schilddrüsenarzt meinte, es sei normal, dass die Werte schwanken. Meine Hausärztin findet das aber sehr merkwürdig, weil der Unterschied so riesig ist.

Kann es sein, dass da vielleicht noch mehr dahinter steckt? Oder soll ich mich einfach gedulden?

Alle meine 3 Blutuntersuchungen hab ich angehängt.

Danke. :-)

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Hallo,

Zunächst empfehle ich Dir, dass Du Dir einen besseren Arzt suchst, nämlich einen Endokrinologen, der sich mit Hashimoto auskennt. Leider gibt es nicht so viele gute Ärzte für Schilddrüse.

Zunächst einmal: Die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis ist richtig. Die 2 Antikörperwerte (TG-AK mit 668 U/ml sowie die TPO-AK oder MAK mit 39,50 U/ml) zeigen, dass die Hashimoto-Threoiditis aktiv ist. Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, bei der der Körper die eigene Schilddrüse nach und nach zerstört, so dass es letztendlich zu einer Unterfuntioon der Schilddrüse kommt. Am Anfang von Hashimoto kommt es immer zu einer Überfunktion, die sich dann im Laufe der Zeit umdreht (Unterfunktion).

Hashimoto ist eine Erkrankung mit sehr vielen Facetten. In den meisten Fällen liegen ebenfalls Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelement-Defizite vor und alle Hormone werden in Mitleidenschaft gezogen. Aber keine Angst: Mit der richtigen Therapie ist das auch behandelbar.

Bei Hashimoto sollte man versuchen, dass das TSH sich bei dem Wert 1 einpendelt. Der normale Referenzbereich (leider haben die meisten Ärzte noch immer nicht die aktuellen Referenzbereiche) liegt zwischen 0,3 und 2,5. Gute Ärzte behandeln bei Symptomen bereits bei einem TSH-Wert von 2,0.

Der Arzt, der dir das Schilddrüsenhormon reduziert hat, hat das Schilddrüsenhormon aufgrund eines sogenannten supprimierten TSH-Wertes (unter 0,1) reduziert, weil er diesen Wert als Überfunktion eingestuft hat. Ein Wert von 0,0 .... zeigt aber - wie gesagt - nur einen supprimierten TSH-Wert an und kann nicht mehr zu Diagnosezwecken herangezogen werden. Der Arzt muss sich also auf die Werte fT4 und fT3 konzentrieren. Wie man aber sieht, waren diese Werte zu hoch. Du hast dich also in einer Überfunktion befunden und solltest deshalb das Schilddrüsenhormon reduzieren.

Was der Arzt aber nicht berücksichtigt hat war, dass gerade im Anfangsstadium einer Hashimoto zunächst eine Überfunktion vorherrscht, die sich dann in eine Unterfunktion umdreht. Gerade beim Übergang von Überfunktion zur Unterfunktion können enorme Schwankungen auftreten. Zu einer Überfunktion kann es auch immer wieder kommen, wenn man einen Schub hat. Deine Antikörper sind so, dass zwar momentan Schilddrüsengewebe zerstört wird, jedoch als Schub würde ich das noch nicht bezeichnen. Es gibt Werte, die über 1000 liegen ...

Ein Wort zum TSH-Wert: Bei Hashimoto ist der TSH-Wert nicht aussagekräftig. Es müssen immer die (freien) Werte fT4 und fT3 mitbestimmt werden und auf das Befinden des Patienten geachtet werden. Nimmt man nun Schilddrüsenhormone ein, so kann es sein, dass der TSH-Wert supprimiert wird (siehe oben). Ein TSH-Wert von 30 zeigt natürlich eine absolute Unterfunktion an. Es wundert mich nicht, dass Dein Gewicht unaufhaltsam nach oben klettert. Das wird erst besser werden, wenn Deine Schilddrüse (und andere Hormone) richtig eingestellt sind. Dazu bitte zu einem Endokrinologen oder sehr guten Internisten gehen. Ein Hausarzt kann das nicht.

Gehe doch bitte einmal in das Forum www.ht-mb.de/forum und lies dort mit oder registriere dich und poste dort noch einmal Deine Werte. Das ist ein sehr gutes Forum gerade für Hashimoto.

Ich möchte Dir aber Mut machen: Man kann diese Krankheit behandeln, du benötigst nur den richtigen Arzt. Da steckt auch weiter nichts dahinter. Man muss nur wissen, dass alle Hormone und der Stoffwechsel in Schieflage geraten können, dass es definitiv zu Vitamin- und Mineralstoffmängeln sowie zu einem Selenmangel kommen kann (Vitamin-A und -D, B-Vitamine, Zink, Magnesium). Lasse doch bitte deinen Selen-Wert einmal überprüfen. Die Einnahme von Selen kann die Antikörper herunterdrücken.

Kopf hoch und keine Angst. Das wird wieder. Und auf jetzt, in das o. g. Forum.

Ganz liebe Grüße Catrlyn

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Hallo,

mit einer "löchrigen" Schilddrüse meint der Arzt sicherlich echoarme Bereiche der Schilddrüse bei einem Ultraschall. Leider bedeutet dies nichts Gutes. Das ist ein deutlicher Hinweis auf Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Dies wird auch Autoimmunthyreoiditis oder Schilddrüsenentzündung genannt. Bei dieser Erkrankung zerstört der eigene Körper die Schilddrüse nach und nach, so dass eine Unterfunktion entsteht.

Ich habe diese Erkrankung auch und kann Dir nur dringend empfehlen, Dir einen Termin bei einem Endokrinologen geben zu lassen. Der Hausarzt ist definitiv der falsche Ansprechpartner dafür. Es kann auch gut möglich sein, dass Du Dir mehrere Meinungen einholen musst. Je früher diese Erkrankung behandelt wird, um so weniger Probleme wirst Du bekommen.

Schaue doch auch einmal bei www.ht-mb.de/forum rein. 

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen guten Arzt findest.

LG

Catlyn

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