Nachdem was du hier geschildert hast, kann man durchaus annehmen, dass man bei dir das Asperger-Syndrom diagnostizieren könnte. Allerdings bin ich kein Fachmann und kann es daher nicht genau sagen (obwohl ich mir schon ziemlich sicher bin, vielleicht aber auch nur aus einer Sympathie heraus.)
Ich bin selbst als Asperger-Autist diagnostiziert und habe Ähnliches erlebt. Mich haben sie auch immer angesprochen, weil ich sonst so still war und haben mich irgendwas gefragt, ob ich mir die Haare gewaschen hab' oder ob ich lesbisch bin uns solche Dinge. Oder haben mir Beine auf der Treppe gestellt, sich über meine Zeichnungen lustig gemacht und diese in selteneren Fällen auch weggenommen und zerknüllt. Die üblichen Spielchen also. Manchmal frage ich mich ja, wessen Sozialkompetenz hier eigentlich gestört ist... aber egal. Ich wollte nur sagen, dass mir das Ganze äußerst bekannt vorkommt.
Für mich war eigentlich die beste Lösung für meine Situation der Schulwechsel. Auf der alten Schule hätte ich mich nach meinem Wutausbruch eh nicht mehr blicken lassen können...
Es gibt da die Comenius-Schule in Wilmersdorf, wo es spezielle Asperger-Klassen gibt. In so einer habe ich mich echt gut erholt und sogar Freunde gefunden. Sollte bei dir das Asperger-Syndrom diagnostiziert werden, halte ich so eine Schule eigentlich für die beste Lösung. In den ASP-Klassen gibt es maximal acht Schüler, alles Asperger-Autisen, und zur Hofpause darf man in den meisten Klassen oben bleiben. Auch wenn es manchmal etwas unorganisiert dort zugeht ist das Lernen in so einer Kleingruppe mit einem Lehrer, der individuell auf einen eingehen kann (und es auch tut!) um einiges angenehmer, als sich in den lauten, vollgemüllten Affenkäfig einer Regelschule zu stellen.
Ich weiß zwar nicht in welche Klassenstufe du gerade besuchst und ob sich der Wechsel für dich überhaupt lohnt, da man auf dieser Schule kein Abitur machen kann, aber wenn dir vielleicht noch ein Jahr vor der elften Klasse bleibt, würde ich es versuchen. Ich bin in der Neunten gekommen, das war auch ziemlich knapp, aber es hat sich in der Zeit so unglaublich viel bei mir verändert (und das meine ich rein positiv!), dass ich mir einfach irgendwie wünsche, dass das alle anderen "Aspies" auch machen und es ihnen dann gut geht.
Und was Dr. Sheldon Cooper angeht... meine Mutter vergleicht mich auch mit ihm. Die Tatsache, das uns einige Situationen irgendwie bekannt vorkommen, macht die Sendung für uns irgendwie lustiger. Mit Monk hat sie mich auch oft verglichen, dabei bin ich eigentlich gar nicht besonders reinlich. Es scheint, als könnten die "normalen" Menschen da Gemeinsamkeiten wahrnehmen, die für uns total unverständlich sind. Wahrscheinlich ist das so, wie wenn man zwei Waschbären sieht und sie nicht unterscheiden kann, obwohl es eigentlich ganz verschiedene Tiere sind.