Depressionen sind ein schwieriges Thema, vor allem weil es für außenstehende Personen fast unmöglich ist, den Leidensdruck des Betroffenen vollends nachvollziehen zu können. Da er den Besuch beim Arzt vermeidet, klingt es so, als kann er selbst die eigene Krankheit noch nicht wirklich einsehen. Du kennst deinen Mann besser als wir alle und bist somit eher in der Lage, abschätzen zu können, wie du ihn zu einem Arztbesuch bewegen kannst.
Sollte er es dann immer noch nicht eingesehen haben, bleibt dir nur übrig, dich von der ganzen Situation weitestgehend abzuschotten und dich nicht zu sehr mit der Krankheit zu beschäftigen, da du deinem Partner sonst nur mehr Anreiz bietest, sich weiter mit dem Teufelskreis der Depression zu beschäftigen, bis er irgendwann gar nicht mehr raus kommt. Trotzdem wird es zu einem Punkt kommen, an dem der Leidensdruck für ihn so groß sein wird, dass er einsieht, ohne fremde Hilfe nicht mehr klar zu kommen, doch das kann ein weiter Weg sein. Danach wird das alles auch kein Zuckerschlecken, denn dann wird er an sich arbeiten müssen - denn Therapien und/oder Medikamente sind nur eine Hilfe zur Selbsthilfe: Jede Person kann sich nur selbst aus der Depression retten und niemand anders!