Ich muss zugeben, dass ich früher von Tolkien immer ziemlich genervt war. Trotz oder gerade wegen des Hypes. Auf der Klassenfahrt haben meine Freunde damals bis tief in die Nacht Herr der Ringe geschaut, ein Kumpel von mir hat sowieso über nichts anderes mehr geredet und sogar im Englischunterricht haben wir uns mit Herr der Ringe beschäftigt.
Das ganze hing mir zum Halse heraus wie sonst nur was. In meinen Augen war Herr der Ringe wieder mal irgend so ein amerikanischer Hype, wie zum Beispiel die Marvel Filme. Erst relativ spät habe ich gemerkt, dass der Herr der Ringe durchaus schon ein altes Buch ist und damit eigentlich wieder in mein Beuteschema fällt.
Nur eigentlich ist es überhaupt nicht mein Genre. Ich lese gerne "realistische" Bücher, wie zum Beispiel "Die Schatzinsel", "Lassie", "Robin Hood", Karl May Bücher, Erich Kästner Bücher, usw. - also Bücher, die in unserer "realen" Welt spielen.
Fantasy hat mich immer abgeschreckt, eben auch weil es durch Herr der Ringe, Narnia, Panem, usw. ein totaler Hype war, mit dem ich nichts anfangen konnte und wollte. Fantasy-Nerds auf Youtube trugen ihr übrigens dazu bei, dass ich dem ganzen Thema nichts abgewinnen konnte. Ich wollte immer lieber klassische Abenteuerromane.
Mit Harry Potter habe ich mich nun, da der Hype vorbei ist, langsam angefreundet und lese momentan interessiert die Bücher. Ich bin nicht unbedingt gefesselt davon, meine Schatzinsel ist mir da doch lieber, aber irgendwie ist es eine Mischung aus Neugier und verletztem Ehrgefühl, dass ich jetzt im Jahr 2020 endlich mal Harry Potter lese.
Vor dem Herr der Ringe habe ich allerdings schon mehr Respekt. Irgendwie reizt mich das Thema schon, auf der anderen Seite schreckt mich Fantasy immer noch ein bisschen ab.
Im besten Fall gefällt mir das Buch. Wahrscheinlich fange ich es an und lese irgendwann nicht mehr weiter, so wie es mir bei vielen dicken Büchern geht, weil ich plötzlich einfach das Interesse am Thema verliere. Im schlimmsten Fall lese ich aber das ganze Buch und ärgere mich hinterher.
Wenn das Buch dreihundert Seiten hätte, stünde es schon längst bei mir im Regal. Aber die tausend Seiten schrecken mich schon ziemlich ab. Für 800 Seiten bei Karl May hab ich mitunter mehrere Jahre gebraucht (mit Pausen). Außerdem ist das Buch auch ziemlich teuer.
Ich würde deshalb gerne eure Meinungen hören.