Ich habe relativ spät nochmal angefangen zu studieren und bin kurz vor meinem Abschluss. Parallel mache ich ein Vollzeitpraktikum. Erst lief mein Praktikum für 6 Monate, wurde dann nochmal verlängert, so dass ich am Ende genau ein Jahr dort gearbeitet habe. Als vollwertige Arbeitskraft, kein Kaffee kochen oder so. Verdienst ist trotzdem mau: 400€ bei effektiv bestimmt 50 Stunden pro Woche(inkl. Wochenende), kein Urlaub...Tja.
Zum Glück habe ich vor meinem Studium und währenddessen fleißig gejobbt und ein wenig gespart, so dass ich mir ein kleines Auto leisten konnte und trotz der nur 400€ mit dem Auto zur Arbeit fahren kann. Ich wohne ca 30km vom Büro entfernt, fahre täglich also 60km. Da geht der Großteil der 400€ schon für den Spritt drauf.
Nun hat es sich leider so eingebürgert, dass ich seit mehreren Wochen immer einen festangestellten Arbeitskollegen, der in der selben Stadt wohnt wie ich, mitnehmen muss. Der ist nicht sonderlich nett, auch nicht sonderlich blöd, mal nehme ich ihn auch gerne mit, aber inzwischen MUSS ich ihn regelmäßig mitnehmen, er verlässt sich schon darauf.
Leider mangelt es mir etwas an Durchsetzungsvermögen. Mein Praktikantenstatus tut sein Übriges. Was mich stört, sind mehrere Dinge: Zum einen ist es ziemlich nervig, ständig den Chauffeur spielen zu müssen. Ich bin früher gerne nach der Arbeit noch in die Stadt oder so, inzwischen muss ich ihn immer nach Hause fahren. Es hat sich so eingebürgert, dass ich ihn bis vor sein Haustür fahren muss. Das ist auch nochmal ein Umweg, denn auch wenn wir in der selben Stadt wohnen, wohnt er in einem völlig anderem Bezirk und es ist ein ganz schöner Umweg (so 5-10 km). Auf die Idee, mir mal Sprittgeld zu geben, ist er auch noch nicht gekommen. Ich meine, das sind 5 oder 6 Tage die Woche gut 60 km, die wir zusammen fahren. Und wenn ich daran denke, dass ich nur 400€ bekomme und er das 6 oder 7-fache, obwohl ich da genau so arbeite, tut mir das schon etwas weh. In letzter Zeit trinkt er immer Take-Away-Kaffee in meinem Auto und lässt dann die leeren Pappbecher liegen. Der "Fun-Faktor" mit laut Musik hören und Auto fahren ist auch weg. I Gegenteil: In den letzten Tagen muss ich mein Radio immer ganz ausstellen, damit er mit seinem iPad Olympia gucken kann. Besonders sorgsam geht er auch nicht mit meinem Auto im, wirft Equitment immer recht grob in den Kofferraum oder auf den Rücksitz. Kurz: Ich hab nicht mehr wirklich Lust, ihn mitzunehmen. :)
Vor meinem Praktikum ist er Zug gefahren, denn er hat keinen Führerschein.
Wie mache ichs am besten, dass ich ihn nicht mehr mitnehmen muss? Mir macht das Praktikum schon keinen Spaß mehr. Anfangs hab ich mir oberst den Ar+++ aufgerissen, um eine Festanstellung zu bekommen, aber ich werde eben total ausgenutzt. Wie spreche ich ihn drauf an oder komme aus der Situation raus?
Hab schon ein paar mal gesagt, dass ich abends was vor habe, aber kann man ja nicht immer machen. Morgens eh nicht.
Danke vorab für eure Ratschläge!