Liebe Lara,
es gibt immer mal Pferde, die man "vor dem Schlachter" retten kann. Betroffen sind oft Haflinger Fohlen oder Freiberger Fohlen aus Österreich. Auch habe ich letztens von einem Lippizaner Gestüt in Spanien gehört, das bis Herbst "leer" sein muss. Alle Pferde die dann nicht verkauft wurden "müssen" zum Schlachter. Da sie die Pferde aber jetzt noch zu "normalen Preisen" verkaufen, rechnen sie aber damit auf diesem Weg diese Frist immer weiter nach hinten verschieben zu können und somit für alle einen Platz zu finden. Außerdem gibt es auch immer ausgedienste Sport- oder Schulpferde, denen dieser Weg bevor steht.
Finden kann man sie oft über e-bay kleinanzeigen oder ähnliches. Auch auf eineigen Pferdemärkten gibt es "Ware" die nach nichtverkauf zum Schlachter geht.
Bei aller liebe solltest du dir aber bewusst machen, dass meist (außer vielleicht bei den "überproduzierten Fohlen" und einigen anderen Ausnahmen) es Grunde gibt warum Pferde zum Schlachter kommen.
Ich denke jedoch, dass man als ca. 15 jähriges Mädchen nicht den Auffand und die Kosten die mit so einem Tier verbunden sind einschätzen kann.
Egal welches Pferd du "vor dem Schlachter rettest", du musst höchstwahrscheinlich für die nächste Zeit einen professionellen Reiter engagieren, der zumindest grundlegendes "wieder grade biegt". Davor muss vom Schmied, Tierarzt, etc. ALLES durchgecheckt werden.
Ist es ein Fohlen, musst du dich nach einem geeigneten "Fohlenkumpel" umschauen und dir überlegen, wen du mit der Ausbildung beauftragen möchtest.
Auch wenn das Pferd "halbwegs funktioniert" ist Reitunterricht für wahrscheinlich sehr langhe Zeit Pflicht.
Das Problem mit "Schlachtpferden" ist einfach, dass man sich "ein Kukuksei ins Nest legt". Dauert der normale Pferdekauf mehrere Wochen/Monate (incl. Tierarztuntersuchungen, mehrmaligem Probereiten etc,) geht hier meist alles innerhalb von Minuten (/Stunden).
Viele Schlachtpferde haben "pschische Störungen" (warum sollte es gut berhandelt werden, wenn es eh in die Wurst geht), Krankheiten o.ä.
Natürlich kann man auch einen "Glücksgriff" haben, aber selbst da muss eine Menge Zeit und Geld investiert werden!
Du bist jetzt irgendwo kurz vor der Oberstufe oder der Ausbildung. Ich denke nicht, das für so ein Pferd JETZT der richtige Zeitpunkt wäre. Ich denke, dass man sehr viel Erfahrung (auch mit verstörten Pferden) haben muss, sowie einen Fachmann/ -frau stetig an seiner Seite, bevor man sich zu einem solchen Schritt entscheidet. Auch solltest du vorher schonmal ein "normaes Pferd" gehabt haben, um einfach die ganze "normale Arbeit/Verantwortung/Kosten/Zeitaufwand/etc." einschätzen zu können.