Mutter möchte nichts von meinen Leben wissen?

Hi Leute, mir fällt es etwas schwer über das Ganze zu schreiben aber es zieht mich jetzt schon so lange runter, dass ich mich fast daran gewöhnt habe, und brauche eure Meinung/Lösungsvorschläge.

Ich erzähle erst mal kurz die Vorgeschichte.
Meine Eltern sind getrennt (waren nie verheiratet) und ich bin auch öfters bei meinem Vater. Meine Mutter ist somit alleinerziehend, nur mit mir und meinem halb Bruder, der schon lange ausgezogen ist. Sie bekommt monatlich eine Witwenrente und weigert sich zu arbeiten, weil ihr die Freimenge zu gering ist. Sie hat momentan einen Freund, den ich noch nicht wirklich kenne. Leider halten ihre Beziehungen nicht sehr lange. Ich bin momentan noch in der Ausbildung in einem eigentlich sehr spannenden und mit Jura verbundenen Beruf.

Was mich nur in letzter Zeit sehr stört ist dass sie sich überhaupt nicht für meine Tätigkeit interessiert, geschweige denn meinen Hobbys, Freizeitaktivitäten, usw. Momentan bin ich auf einen Lehrgang.
In der Regel bestehen unsere „Gespräche“ eigentlich nur aus ihren Problemen. Der Rücken tut so weh. Es werden mehr Blitzer aufgestellt. Ihr Freund hat ihr keinen Kuss Emoji geschickt… ja… ich will das eigentlich gar nicht ins lächerliche ziehen, aber es ist halt immer wieder das gleiche. Wenn ich dann irgendwann mal zu Wort komme. Und ihr zum Beispiel erklären will, was wir heute gelernt haben, ist sie einfach uninteressiert. Keine Nachfragen, kein „klingt kompliziert“, einfach nur ein stumpfes „mhm“ und dann redet sie wieder von ihren Problemen. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Lehrgang über Arbeitsrecht. Als ich ihr dann erzählen wollte, dass sich ein Minijob für sie eigentlich echt lohnen würde (es kam neulich das Thema auf, dass sie gerne mehr Geld hätte) ist sie plötzlich sehr sauer geworden und hat mir im sehr angenervten Ton mitgeteilt, dass sie nicht arbeiten wird „und basta“.
Neulich ist sie mit ihrem Freund 5 Tage in den Urlaub gefahren, ich bin alleine daheim geblieben. Bzw. Alleine mit unserer Katze. Hab sie dann mal nach ein paar Tagen Funkstille angerufen und gefragt wie der Urlaub so ist. Gab wieder nur Beschwerden zu berichten ihrerseits. Gegen Ende des Telefonats kam dann die Frage „wie geht es der Katze?“ mit der Aussage „drück die Katze von mir“. Wie es mir geht, war scheinbar nicht relevant. Als sie wieder zurück gekommen ist, durfte ich mir dann auch wieder nur anhören wie der Urlaub war. Aber wie meine Woche war? Juckt niemanden. Ich habe dann von mir aus erzählt, dass wir während unseres Lehrgangs eine Führung in einer Brauerei hatten. Auch das wurde mit einem „ok“ als Antwort abgearbeitet. Ob das interessant war, oder Spaß gemacht hat, hat sie nicht interessiert.

ich glaube der ironischste Teil der Geschichte liegt darin, dass sie sich auch ständig bei mir beschwert, wie desinteressiert ihr neuer Freund an ihrem Leben ist, weil der scheinbar nie fragen zu ihr stellt. Ja, kam mir bekannt vor.

wenn ich ihr dann meine Meinung dazu sage, oder vorschlage, was sie machen könnte in ihrer Lage, holt sie sich, ich nenne es mal eine „zweite Meinung“ bei ihrer Freundin ein und macht lieber das, was sie sagt. (Meistens stimmen die Meinungen von mir und ihrer Freundin überein, aber im Endeffekt sagt sie dann immer, dass der gute Rat von ihrer Freundin kam.)

Es fühlt sich einfach an, als müsse sich alles immer nur um ihre Probleme drehen. Ich glaube langsam, dass ihre ganzen Beziehungen die Liebe zu mir komplett zerstört haben. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl oder gewollt bei ihr. Vielleicht sehe ich das auch alles falsch und in Wirklichkeit sollte ich mehr für sie machen? Ich verstehe ja, dass ihr die Situation auch nicht leicht fällt, aber warum muss ich immer die Last ihres Lebens tragen? Wie spreche ich denn überhaupt an, dass ich mich immer wie der Sündenbock fühle?

Liebe, Beziehung, Psychologie
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