Martingale ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit und des Risikomanagements. Du darfst niemals dein gesamtes Kapital einsetzen. Bei Roulette funktioniert das nicht, weil die Wahrscheinlichkeit unter 50% liegt. Somit bräuchtest du bei einer tatsächlichen Wahrscheinlichkeit von etwa 47,2% eine Quote von über 1:2,12 damit du langfristig gewinnen könntest. Dein Spiel musst "martingal" sein, damit du mathematisch gesehen langfristig gewinnen kannst.
Martingale wird oft als sehr riskantes, nicht funktionierendes System angeprangert. Es konnte jedoch schon lange nachgewiesen werden, dass viele Konten in den meisten Fällen mehrmals verdoppelt werden konnten. Das Problem hierbei ist, dass die Verluste nicht begrenzt werden. Dadurch riskiert man in jeder Runde sein gesamtes Kapital, weshalb es früher oder später zu einem Totalverlust kommt.
Damit du das umsetzen kannst, musst du vorher deine Trefferquote wissen. Du musst wissen, wie oft du verlierst. Wenn du beispielsweise am Häufigsten 3x hintereinander verlierst, bevor du einen Gewinn realisierst, solltest du deine Verlustgrenze auf 4 Verlustfolgen setzen. Wenn eine solche Verlustfolge immer erst nach 10 Gewinnfolgen kommt, dann sieht es rechnerisch folgendermaßen aus:
Wir nehmen als Fallbeispiel einen Einsatz von 1€ und eine Quote von 1:3
Wir setzen 1€ und bekommen nach jedem Gewinn 3€
Nach 10 Gewinnfolgen stehen wir 20€ im Gewinn. Jetzt kommen 4x hintereinaner Verluste auf uns zu. Beim ersten Einsatz verlieren wir 1€, beim Zweiten 2€, beim Dritten 4€ und beim Vierten 8€
Wenn wir das verrechnen, stehen wir insgesamt 5€ im Plus. Es ist ein einfaches Beispiel, wie Martingale funktionieren "kann". Martingale ist aufgrund seines miserablen Profit Risikoverhältnisses sehr schlecht angsehen, da du immer mehr riskieren musst, als du für die eine Runde gewinnen kannst. Doch schauen wir das Big Picture an, ist es letztendlich möglich, damit Gewinne zu realisieren. Auch funktioniert Martingale nicht überall gleich gut. Zum Beispiel werden alle Quoten bei Sportwetten vorher berechnet, weshalb deine Wahrscheinlichkeit immer geringer, als die der Buchmacher ist. Das heißt, du müsstest aufgrund dessen zusätzlich Arbitrage (Quotenunterschiede zwischen Buchmacher) ausnutzen.