Ich kann deine Irritationen sehr wohl verstehen, dennoch solltest du darüber nachdenken, weshalb dein Kind sich im Kindergarten anders benimmt als im häuslichen Umfeld. Wenn dein Sohn bei dir keinerlei Aggressionen zeigt, dann könnte das auch bedeuten, er ist bei dir in einem sicheren Bereich. Also von dir als Mutter geht keinerlei "Gefahr" in seinem Verhaltensmuster aus. Stell dir nun vor, es wird im Kindergarten etwas von deinem Sohn verlangt, was bei dir in einem vollkommen anderen Muster daheim abläuft. Was passiert ist, dein Sohn kann mit der Anforderung und dem daraus entstehendem Frust noch nicht umgehen - es ist ihm fremd und er hat dafür eventuell noch keinerlei Erfahrung wie er damit umgehen kann. Oft ist dann aggressives Verhalten das einzig mögliche an Reaktion darauf. - eine Hilflosigkeit deines Sohnes halt, angemessen darauf zu reagieren. Du schreibst ja , du weißt wie du auf ihn reagieren musst wenn er sein stures Verhalten zeigt. Deine Reaktion auf ihn solltest du für dich jedoch genau überprüfen. bekommt er seinen Willen - gibst du oft nach etc. Es ist erstmal nichts schlimmes und kann in der Ergotherapie gut therapiert werden. Du darfst die Aussagen der Erzieher auch nicht als persönlichen Angriff auf dich und deine Erziehung werten, auch sie schauen so wie du, zu dem Kind - fürsorglich - Da ich selbst für eine Praxis arbeite, kann ich dir nur empfehlen dem Rat zu folgen. Kinder die frühzeitig in die Therapie kommen haben eine viel größere Chance im Schulalter ihre Schwächen bearbeitet und aufgehoben zu haben. Bitte nimm die Beobachtungen der Erzieherinnen sehr ernst FÜR dein Kind, denn sie wollen dir nichts böses. Viel schlimmer wäre es, wenn sich seine Verhaltensmuster verfestigen. Er hat noch Zeit bis zur Einschulung und je früher du mit Ergo beginnst, desto besser ist die Chance auf Korrektur in seinen Mustern.
Das er stundenlang in seinem Zimmer spielen kann, dies sagt nichts zu seiner Geduld aus, da er da seinen eigenen Spielregeln und auch seinem Tempo folgt.
Gleichgewichtsstörungen treten auch trotz der Fähigkeit Rad fahren zu können auf.
Was empfindest du schlimmes, wenn du mit ihm zur Ergotherapie sollst? Unsere Kinder kommen sehr gern und würden sehr gern viel länger als verordnet bleiben. Es eröffnen sich in der Therapie für die Kinder so viele neue unbekannte Möglichkeiten, zu denen Eltern bzw die Kindergärten kaum bis gar nicht die Möglichkeiten haben. Da dies meist auch eine 1zu1 Situation ist, wenn nicht eine Gruppentherapie verordnet wird, genießen auch viele Kinder genau diese Aufmerksamkeit.. (auch wenn er deine volle Aufmerksamkeit hat) Du hast es vollkommen richtig erkannt, was zuhause ist , ist zuhause und was im Kindergarten ist ist etwas anders. Genau da zeigen sich aber seine Probleme. Suche nach guten Therapeuten für dein Kind. Hinterfrage auch warum und weshalb was in der Therapie gemacht wird, damit du es verstehst um Zusammenhänge entdecken zu können.
Viel Glück euch