Hallo,
ich hatte einige Jahre eine RB auf einem Schulpferd. Habe vor 6 Jahren angefangen zu reiten (mit 38 :-) ), mich recht schnell in dieses Pferdchen verguckt. Und in den Stunden immer wieder dieses Pferd reiten wollen. Eigentlich ein gern genommenes Schul-Anfängerpferd, super an der Longe, Endmaßpony - also auch für Kids geeignet von der Größe her.
Dann bekam ich sie als RB, sie lief trotzdem natürlich weiter im Schulbetrieb. RB heißt bei uns: 3 x die Woche reiten, davon 2 x allein wie man will und einmal Unterricht. Mit der Zeit, und vielen Kindern die grob mit ihr umgegangen sind, wurde sie immer zickiger, Sattelzwang, schnappte und kniff einige Reitschüler. Die Kids signalisierten ihr, das sie böse sei, zeigten das sie Angst vor ihr hatten und Pony reagierte entsprechend. Bei mir nicht! Mich hat sie nie versucht zu kneifen, stand still da, ließ sich gern auch mal verwöhnen, kraulen bis die Unterlippe auf der Stallgasse hing usw.
Ich hätte sie schon vor 2 - 3 Jahren gerne gekauft, wenn da nicht meine Tochter gewesen wäre. Ein Pferd zu kaufen müsste ein Familienpferd sein, da meine Tochter und ich gleich lange reiten, mein Sohn mittlerweile seit 2 Jahren auch. Also müsste ein Pferd her, das für alle geeignet wäre.
Wäre mein Pony auch, aber da sie recht stur ist, und nur auf halbwegs korrekte Hilfen reagiert, wollten meine Kids sie nicht haben, da sie schwierig zu reiten sei. Stimmt nicht wirklich, man muss sich halt die Mühe machen und mit ihr lernen. Habe ich getan, sehr viel mit ihr gelernt, durch sie gelernt und lerne heute noch täglich neu dazu .-)
Irgendwann saß Töchterlein dann doch noch mal auf Pony und - siehe da, es klappte prima. Plötzlich war Pony gar nicht mehr doof, sondern süß und reitbar *gg*
Fazit: Vor gut einem halben Jahr hab ich sie gekauft, es läuft alles prima. Mit Sattelzwang haben wir deutlich weniger zu tun, sie ist entspannter, läuft viel freier und bereitwilliger. Man erkennt gute Tendenzen, das sie sich immer feiner reiten lässt, sie genießt ihr Leben ´mit ihrer Isi-Kumpeline auf dem Paddock, arbeitet 1 x am Tag, muss sich nur mit uns 3 Familienmitgliedern "rumschlagen" und ist deutlich zufriedener als vorher.
10 Jahre Schulpferd verschwinden nicht in kurzer Zeit, aber man merkt immer mehr, das sie sich deutlich positiv verändert. Sie kennt ihre Familie, weiß wer gut und ordentlich mit ihr umgeht.
Wo sie früher komplett auf die RL fixiert war und eindeutig die RL als Chefin anerkannt hat, so bin das jetzt ich (als Hauptversorger). Bei der Sitzlonge letztens hat sie teilweise die Kommandos der RL ignoriert und sich voll auf mich konzentriert *lach
Lange Rede, kurzer Sinn: RB auf Schulpferd kann toll sein und super enden. Mann muss nur bereit sein, damit zu leben, wenn irgendeine "Gurke (sorry) auf dem Pferd sitzt und alles falsch macht.... Ein bisschen eigenes-Pferd-Feeling, Beziehung aufbauen geht auch mit Geduld, und wenn man das Pferd wirklich gern hat, dann kann viel draus werden :-)
Ich empfehle klar eine RB, ein geduldigeres und braveres Pferd findet man nicht so leicht.
Verena