Kann dich verstehen, ich bin im letzten Jahr auch eher in die Mitte gerückt. Bie mir halt von sozialistisch zu sozialliberal. Im Gegensatz zu deiner Sache sitze ich aber einer Bezriksgruppe einer sozialistischen Jugendorganisation vor. Das machts noch schwerer. Meine Taktik ist dabei mit sehr guten Argumenten zu argumentieren. Zugegeben, zu erklären warum ein sozialistisches System nie funktionieren wird und Kapitalismus besser ist, ist nicht schwer wenn man was von Wirtschaft versteht (was viele dort nicht tuen). Das kann bei link-progressiv zu rechts-konservativ (also gesellschaftspolitisch) schon schwerer sein, weil es da keine Fakten gibt, wie etwas funktioniert und wie nicht. Das is dann eher eine Glaubensfrage. Hatte da erst wieder eine Diskussion über abschieben in der Gruppe und einer war voll auf No-Borders und man sollte straffällige Ausländer nicht abschieben. Auch da kannst du mit einer guten Argumentation gegen das Moralaposteltum ankommen wenn du dich etwa auf bestehendes Recht und deren Auslegung beziehst und so klar machst, dass in einem demokratischen Rechtsstaat ein Gerichtsurteil zu akzeptieren ist und eine anderes Urteil ein präjudiz schafft wo viele alte Fälle neu aufgerollt werden würden. Das wäre jursitisch gesehen Wahnsinn. Genau so wie es moralisch Wahnsinn ist schwerverbrecher in Schutz zu nehmen und zu sagen, dass deren Bleiberecht nicht verwirkt ist, wenn ein anderer Staat für sie zuständig ist. Wenn du denen das vor Augen führst dann klappt das meistens. Wenn die Leute dann nicht verblendete Vollidioten sind, werden sie einsehen, dass die Welt doch komplexer funktioniert als sie sich das vorstellen.
Und solange du jetzt nicht so den Staats- oder Impfgegnern gehörst wirst du auch sinnvolle Argumentation für gewisse Punkte finden.