Als berufstätige Powerfrau mit einer arbeitslosen Freundin befreundet sein. Geht das?

Es ist schwierig. Diese arbeitslose Freundin jammert über ihr Leben, hat einfach viel zu viel Zeit. Während ich mir den Arsch abrackere und mir etwas aufbaue, zerfließt sie in Selbstmitleid und angeblicher Hilflosigkeit. Es ist schwierig, da sie mir dann auch mitten am Tag Nachrichten sendet oder wenn ich ihr (ausnahmsweise) mal erzähle, womit ich momentan emotional und physisch ausgelastet bin, sie mir dann so Kindergartentipps gibt, die mit den täglichen Leben einer erwachsenen arbeitenden Person einfach nichts zu tun haben oder Tipps, die sich halt mit der Realität kaum verbinden lassen. Noch dazu kommt, dass sie so viel Geld vom Staat bezieht, dass sie unterm Strich mehr Geld zur Verfügung hat als ich obwohl ich arbeite. Wodurch sie dann wiederum auch jede Selbsthilfekassette oder Selbsthilfebuch oder Online Selbsthilfe-Kurs kaufen kann und mir dann immer erzählt, dass das ja so toll ist, was sie da wieder für Gurus gefunden hat. Sie hat für die Psyche jede erdenkliche Hilfe (Krisenintervention, Familie, Therapie, Medikamente, usw.) Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber da ich momentan im Ausland lebe, kann ich solche Sachen alle eh nicht in Anspruch nehmen. Fakt ist also: Ich muss alleine kämpfen. Und sie eben nicht. Sie hat stundenlang Zeit jeden Tag ihren Hobbys nachzugehen usw. Und sagt dann zu mir: Du bist ja so stark und so intelligent, was du alles schaffst, könnte ich ja niemals schaffen.

Also wird es langsam unmöglich schon aus zeitlichen/tagesablauf-bedingten Gründen die Freundschaft noch weiter zu führen. Im Grunde genommen möchte ich sie auf keinen Fall verletzen, aber ich finde ihre Unfähigkeit zu akzeptieren oder überhaupt zu bemerken, dass andere Leute eben ein ganz anderes und zeitintensiveres Leben leben, langsam fast unerträglich und irgendwie extrem ignorant.

Wie handhabt ihr das mit arbeitslosen Freunden, also diejenigen die auch noch nie gearbeitet haben. Wie geht ihr mit dem Gegensatz um? Zeitlich, aber eben auch lebenstechnisch liegt da ein komplettes Universum zwischen mir und ihr. Ich habe immer eine Ausbildung nach der anderen absolviert, viel in Bildung investiert. Und immer meine Energie dafür aufgebraucht und eben auch Geld und Zeit reingesteckt in meine Karriere, oder eben in meine Träume und nein, es war selten irgendetwas davon leicht. Es fällt mir auch nicht in den Schoß.

Somit wie kommuniziere ich dass unsere Welten zu weit auseinander liegen, oder wie tolerant soll ich sein/bleiben? Es ist natürlich besser höflich zu bleiben, weil wenn ich etwas zu diesem Thema sage, wird es sie vermutlich nachhaltig stark verletzen und evtl freundet sie sich dann mit gar niemandem mehr an und vereinsamt. Dementsprechend ein wirkliches schwieriges Thema.

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Jeder hat andere ansichten...

Wenn das zwischenleben aber beeinträchtigt wird...dann musst du es beenden, wobei zuerst eine mündliche Vorwarnung angebracht wäre....

Wie sagt man so schön....

Jedes Ende bedeutet auch ein Neuanfang....

Wer weiss vielleicht öffnen sich ja neue türen für dich womit du nicht gerechnet hast ..¯\_(ツ)_/¯

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