Man muss zwischen dem Herzogtum Schleswig und dem Herzogtum Holstein unterscheiden.

Schleswig war bis ins 13. Jh. ein Teil Dänemarks, dann bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 ein Lehen Dänemarks. Das heißt, der Herzog von Schleswig unterstand als Vasall dem dänischen König (oft waren Herzog und König aber die gleiche Person). Auch wurde in Schleswig damals (bis zu den Sprachwechseln in Südschleswig im 18. und 19. Jh.) großenteils Dänisch gesprochen (an der Nordsee auch Friesisch).

Das Herzogtum Holstein war bis zum Deutsch-Dänischen Krieg ein Lehen des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Der holsteinische Herzog war also ein Vasall des römisch-deutschen Kaisers (in der Zeit, in der der dänische König auch Herzog von Holstein war unterstand er als Herzog also dem deutschen Kaiser, Holstein selber war damit aber trotzdem weiter deutsch, so wie Schleswig dänisch war). Auch wurde in Holstein größtenteils Plattdeutsch (nicht Dänisch) gesprochen.

Der nationale Konflikt im 19. Jh. handelt übrigens immer um Schleswig, nicht um Holstein. Das mehrsprachige Schleswig war national geteilt und wurde von beiden nationalen Seiten beansprucht.

Viele setzen heute Schleswig und Holstein in eins, dadurch erscheint die Geschichte der beiden Herzogtümer aber unnötig kompliziert.

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Die Evangeliums-Christen-Baptisten sind in Russland bzw. der damaligen Sowjetunion entstanden, als (vom Staat erzwungener) Zusammenschluss der evangelischen Freikirchen, vor allem der Evangeliumschristen (sowas wie Freie Evangelische Gemeinden) und der Baptisten, aber auch von Mennoniten und Adventisten. Durch die Rückkehr von Russlanddeutschen nach Deutschland sind auch hier Gemeinden von Evangeliumschristen(-Baptisten) entstanden, manchmal auch mit mennonitischem Hintergrund.

Es gibt also die "bisherigen" Baptisten (oft im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden organisiert) und die von Russlanddeutschen gegründeten Evangeliumschristen Baptisten.

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Alle drei Gruppen sind protestantisch-täuferisch, kommen also aus der Täuferbewegung der Reformation, haben sich dann aber unterschiedlich entwickelt:

Die Hutterer leben nach biblischem Vorbild in Gemeinschaften, also in so einer Art Bauernhof-Kommune, ansonsten haben die Hutterer im Prinzip nichts gegen moderne Technik. Die Hutterer lebten erst in Osteuropa in sogenannten Bruderhöfen, heute vor allem in Kanada und USA, benannt nach dem Täufer Jakob Hutter aus Südtirol.

Die Amischen haben sich im Bereich Schweiz / Elsass von den Mennoniten getrennt, weil Ihnen die Mennoniten damals in vielen Dingen nicht konsequent genug waren, benannt nach Jakob Ammannn. Bis ins 20. Jahrhundert gab es auch noch in Europa amische Gemeinden. In Amerika haben sich einige Amische dann gegen viele Neuerungen (aus der "englischen" Welt) gezeigt. Es gibt aber auch modernere Amische.

Auch die Mennoniten selber haben sich unterschiedlich entwickelt, von mega-liberalen Gemeinden bis zu sehr konservativ-traditionellen und alles dazwischen.

In Amerika gibt es auch noch die Kirche der Brüder (Church of the Brethren oder Schwarzenauer Brüder), die liegen irgendwo auf der Grenze zwischen Täuferbewegung und radikalem Pietismus, werden aber oft auch mit zu der Gruppe der täuferischen Gruppen gezählt (auch pazifistisch, zum Teil noch eher traditionell in der Lebensweise etc.)

Meistens zeigen die Medien (leider) nur die eher traditionellen Täufergruppen (Amische, Altmennoniten etc.)

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Auf den ersten Blick stehen die beiden Parteien ziemlich weit auseinander (gerade bei Umweltthemen, Klimathemen, Einwanderung, Innere Sicherheit). Aber darin besteht ja auch eine gewisse Gemeinsamkeit. Beide illustrieren vielleicht die gesellschaftliche Spaltung, die wir gerade erleben. Sie sind jeweils in ihrem eigenen Denken/ihrer eigenen Echokammer gefangen, man könnte auch sagen engstirnig. Auch gibt es bei beiden neoliberale Strömungen, das konnte man sehr gut in der Gerhard-Schröder-Zeit sehen. Und es gibt bei den Grünen ja auch Anhänger der Critical race theory.

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Sollte man rein religiös motivierte Beschneidungen bei kleinen Jungen verbieten?

Wie seht ihr das? Sollte man hier ein allgemeines Verbot und eine mögliche Haftstrafe für die die Beschneidungen an Minderjährigen die nicht medizinisch notwendig ist vollziehen gesetzlich verankern?

Beschneidungsbefürworter argumentieren dass die Beschneidung im Sinne der Religionsfreiheit sehr wichtig ist. Eltern sollten da Jahrtausende alte heilige Texte das sagen das Recht haben ihre kleinen Söhne beschneiden lassen dürfen. Im Sinne der Selbstbestimmung der Eltern sollte dies genau wie in den letzten Jahrtausenden erlaubt sein.

Beschneidungsgegner argumentieren dass das Recht der Religionsausübung der Juden und der Mohammedaner niemals so stark gewichtet werden darf wie das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit. Weiters argumentieren diese, dass viele Jungen Traumata durch diese Verstümmelung erleiden, und sich später wünschen würden dass dieser Eingriff nicht an ihnen vollzogen worden wäre. Auch die Selbstbestimmung der Betroffenen Jungen die im Alter von 7 Tagen so eine Entscheidung ja nicht selbst treffen sehen sie dabei verletzt.

Wie steht ihr zur Situation? Ich selbst bin ein starker Befürworter eines Beschneidungsverbotes, zumal die vorgeschobenen Argumente der hygienischen Gründe wissenschaftlich nicht haltbar sind, und die Natur dieses empfindliche Hautstück nicht von alleine wachsen lassen hat. Im seltenen Fall der Vorhautverengung sollte ein entsprechend ausgebildeter Arzt den Penis untersuchen und die Operation unter sauberen Bedingungen vorgenommen werden, und nicht im Rahmen einer religiösen Zeremonie. Ein weiterer Grund den ich als Grund für ein Verbot sehe, ist die Tatsache, dass einiges an Gefühl im Penis verloren geht wenn dieses wichtige Teil entfernt wurde. Wie seht ihr das?

Ein erwachsener Mann sollte hingegen wenn er das wollen sollte das Recht haben sich auch ohne medizinischen Grund beschneiden zu lassen, hier sehe ich nicht den Staat in der Pflicht das zu verhindern.

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sollte nie erlaubt sein.

Ich verstehe bis heute nicht, warum die Beschneidung von Kleinkindern, wenn sie männlich sind, noch erlaubt ist. Aus medizinischen Gründen wäre das ja noch nachzuvollziehen, aber aus Gründen der Religion. Ein Säugling kann ja noch gar nicht religionsmündig sein, und so ein Eingriff hat eine so große Auswirkung auf das spätere Leben und ist nicht wieder umkehrbar. Unglaublich, dass das noch erlaubt ist.

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