Der Sinn des Prinzips "Du sollst nicht töten." ist das Gebot, und der Wortlaut der Imperativ.

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Diese Frage ist mit den Denkkategorien, die Menschen zur Verfügung stehen, nicht zu beantworten. Wittgenstein schrieb dazu: Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.

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In meiner Dissertationsschrift über Zufall und Willensfreiheit findest du viel Interessantes über den Begriff "Determinismus". Sie steht bei der LMU online unter: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/14464/

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Du schon wieder. :-) Soweit ich mich noch an meine Schopenhauer Lektüre erinnern kann, liegt die Antwort auf deine Frage wieder dort, wo sie auch beim letzten Mal lag: In der Zwei-Welten-Lehre, die von Schopenhauer wie auch Kant vertreten wurde.

Unseren Charakter erfahren wir in der Welt der Erscheinungen, wir lernen ihn im Hier und Jetzt kennen, gebildet wurde er jedoch in der Welt der Dinge an sich. Somit kommt auch hier wieder dieses verwirrende und widersprüchlich erscheinende Doppelspiel zwischen „Welt der Erscheinungen“ und „Welt der Dinge an sich“ zum Tragen. Wenn man überhaupt eine Chance haben will, dieses zu verstehen, muss man es ernst nehmen, dass die intelligible Welt (Welt der Dinge an sich) nicht zeitlich strukturiert ist. D.h., dass mein Charakter irgendwie auch durch mich, als „Teilhaber an der intelligiblen Welt“, geformt wurde, ich aber im Diesseits nur noch die Auswirkungen dessen wahrnehme.

Somit haben wir wieder dasselbe Problem wie beim letzten Mal: Wie kann man genuin von seiner Willensfreiheit Gebrauch machen und somit auch Verantwortung übernehmen, wenn alle Wahrnehmungen – und damit auch die Wahrnehmungen und Reflexionen bzgl. des eigenen Selbsts und des eigenen Handelns - nur in der Welt der Erscheinungen vermittelbar sind? Kurz gesagt: Weder Kant noch Schopenhauer konnten darauf eine klare Antwort geben, da man hierfür direkten Zugang zur intelligiblen Welt benötigen würde, was Menschen leider nun einmal nicht haben.

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Schopenhauer: Willensfreiheit

Hallo :) Ich versuche gerade Schopenhauers "Preisschrift über die Freiheit des Willens" nachzuvollziehen. Es ist Freitagabend, was gibt's Schöneres? ;) Nun gut, ich glaube, dass ich soweit alles fassen kann, bis auf den endgültigen Schluss. Ganz kurz und knapp zusammengefasst, was ich verstehe:

Schopenhauer sagt, es gibt keine Willensfreiheit, da es festgelegte Gründe für den Willen außerhalb des Selbstbewusstseins in der Welt der Objekte gibt. Diese allerdings nimmt der Mensch nicht bewusst wahr, weshalb er unerschütterlich in dem Glauben lebt, sein Wille wäre frei.

Doch das ist ja nicht das Ende seiner Ausführungen. Er spricht dann noch davon, dass die Freiheit im Handeln nicht anzutreffen ist, und sie deshalb im Sein liegen muss ("... im Esse allein liegt die Freiheit; aber aus ihm und den Motiven folgt das Operari mit Notwendigkeit und an dem was wir thun, erkennen wir was wir sind."). Vielleicht liegt mein Problem einfach darin, das ich nicht verstehen, was er genau mit dem "Sein" meint. Alles? Die Welt? Die Natur? Gott? Heißt es dann, dass meinetwegen die Natur (die Idee?) an sich frei ist? Könnt ihr mir das evtl. leichter verständlich formulieren? Ich möchte den Schluss von Schopenhauer nachvollziehen können: "Die Freiheit ist also durch meine Darstellung nicht aufgehoben, sondern bloß hinausgerückt [...] in eine höhere, aber unserer Erkenntnis nicht so leich zugängliche Region: d.h. sie ist transzendental." Soll das einfach nur bedeuten, dass es schon die Freiheit irgendwo gibt, wir sie nur nicht begreifen können? Ist das der Schluss?

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Schopenhauer sah sich als Nachfolger von Kant, als jemand, der dessen Lehre großteils übernahm, sie jedoch noch verbesserte; und genau hierin findest du auch den Schlüssel zu den abschließenden Worten Schopenhauers bzgl. der Willensfreiheit: "Hier ist nun der Ort, an die schon im vorigen Abschnitt erwähnte Darstellung zu erinenrn, welche Kant von dem Verhältniß zwischen empirischen und intelligiblem Charakter und dadurch von der Vereinbarkeit der Freiheit mit der Nothwendigkeit gegeben hat, und welche zum Schönsten und Tiefgedachtesten gehört, was dieser große Geist, ja, was Menschen jemals hervorgebracht haben." (Schopenhauer, Kapitel V gegen Ende in "Über d. Fr. d. menschl. Willens")

Kant als auch Schopenhauer gehen von einer 2-Welten-Lehre aus, der sinnlich erfahrenen Welt der Erscheinungen und der intelligibelen Welt der Dinge an sich. In der Welt der Erscheinungen (Pseudowelt!) herrscht strenger Determinismus, also gibt es keine Willensfreiheit; in der intelligibelen Welt (die eigentliche, wahre Welt!) gibt es jedoch weder Raum noch Zeit, und damit auch keine deterministische Kausalität. Da die intelligibele Welt die wahre Welt ist, ist auch nur in ihr das wahre Sein zu finden, weswegen im Sein die freiheit liegt. Diese wahre Welt ist uns jedoch nicht wirklich zugänglich, da wir nur ihre Erscheinungen kennen, weswegen wir es nicht verstehen, wie Freiheit möglich ist.

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Ein Begriff bezieht sich auf einen Sinn, dessen Gehalt möglichst klar sein sollte (was er aber oft nicht ist). Beispiele: "Tisch" - "Fläche, die sich über dem Boden befindet und auf die man gewissen Dinge abstellen kann." / "Zeit" - "Konzept der sequentiellen Abfolge von Veränderungen" / "großer Mensch" - "kohlernstoffbasierte intellgiente Lebensform, die eine Höhe von 1,9m überschreitet." Viele Menschen würden auf die Begriffe schließen können, wenn sie nur die von mir hier gegebenen Definitionen bzw. Sinngehalte lesen würden, auch wenn sie selbst die Definitionen gänzlich anders fassen würden und der Ansicht wären, ich hätte Wesentliches vergessen oder sogar Falsches geschrieben. Generell kannst du im philosophisch-psychologischen Kontext "Begriff" auch mit "Konzept" konstituieren. Das sieht man u.a. daran, dass man meinen Definitionen stets das Wort (den Begriff?) "Konzept" voranstellen kann (wie ich es bei "Zeit" gemacht habe).

"Schema" steht einerseits für ein Muster, eine Konstellation von mehreren "Etwassen", deren Zusammenstellung einen gewisse Bedeutung (Sinn?) zum Ausdruck bringen. Änderst du die Konfiguration, änderst du die Bedeutung des Schemas. Andererseits kann ein Schema auch für eine einzige Form stehen, die etwas Bestimmtes zum Ausdruck bringt, jedoch ist die Konnotation in diesem Fall eher materiell-gegenständlich als abstrakt, wie es bei "Begriff" der Fall ist.

Zusammenfassung: "Begriff" ist ein singuläres Konzept, "Schema" steht für eine Kombination aus mehreren Konstituenten oder eine singuläre Form.

Alle Angaben wie immer ohne Gewähr.

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In der Kritik der praktischen Vernunft beschreibt Kant völlige Glückseligkeit als den Zustand, in welchem alle Bedürfnisse befriedigt sind und man keine weiteren mehr hat. (Da das Befolgen des Sittengesetzes jedoch oberstes Gebot ist und man somit stets das Ziel befolgen muss, absolute Sittlichkeit zu erreichen, kann nur ein göttliches Wesen dafür sorgen, dass absolute Glückseligkeit mit abslouter Sittlichkeit (zum höchsten Gut) zusammenfallen kann, weshalb Kant die Existenz Gottes postuliert.)

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Die Antwort von elenore ist weit gehend richtig, jedoch erscheint mir der dort dargestellte Gegensatz Materielles vs Mentales in Bezug auf "objektiv real" als falsch. Selbstverständlich ist auch jeglicher geistiger Inhalt, also jegliche Art von "Qualia", objektiv real.

Angenommen, ich würde an Ostern den Osterhasen durch meinen Garten springen sehen, alle anderen Anwesenden jedoch nicht, dann wäre die mateielle Existenz des Osterhasens höchstwahrscheinlich nicht (objektiv) real, meine Wahrnehmung an sich hingegen schon. Es wäre verrückt von mir zu glauben, dass sich alle irren würden und der Osterhase tatsächlich in meinem Garten ist, es wäre jedoch noch verrückter von mir zu glauben, dass ich die Wahrnehmung, die ich habe, überhaupt nicht habe...

Worauf ich hinaus will: ALLES was existiert, ist objektiv real, gleichgültig, ob es in der materiellen oder mentalen Sphäre existiert (was natürlich nicht bedeuten soll, dass man sich nicht irren kann; dann wäre eben der Irrtum objektiv real). Spannender wird die Frage, wenn man sich in die formale Sphäre der logisch-mathematischen Wahrheiten begibt, ist z.B. 2+2=4 objektiv real?

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Warum sollte ich mich im Leben anstrengen?

Hi Leute,

nächste Frage:

Ich habe ein überdurchschnittlich gutes Abitur gemacht, studiere jetzt sehr erfolgreich an einer angesehenen Universität ein typisches Fach, sodass ich später mal schön viel Geld verdienen kann. Leider habe ich aber überhaupt keinen Spaß daran, in der Uni zu sitzen und mich mit langweiliger Theorie auseinanderzusetzen (liegt nicht am Fach) und vor den Prüfungen ewig Zeug lernen zu müssen, das mich gar nicht interessiert. Auch obwohl es bisweilen sehr gut läuft nicht. Die Aussicht, noch ca. die nächsten 50 Jahre von morgens bis abends hart zu arbeiten, mir von Leuten die ich nicht mag an's Bein pinkeln zu lassen und alles andere in meinem Leben vernachlässigen zu müssen, begeistert mich auch nicht gerade. Und was habe ich davon? Ich darf nach 10 Stunden Arbeit anstatt mit der Straßenbahn eventuell mal mit einer schicken teuren Limousine nach Hause fahren und schlafe nicht in einer kleinen Wohnung sondern in einem tollen Haus mit riesen Garten.

Wenn ich ganz ehrlich bin, werde ich durch Luxus eigentlich nicht viel glücklicher. Meine Eltern sind relativ wohlhabend und ich habe eigentlich immer mehr als ich bräuchte. Den größten Spaß habe ich aber immer mit Freunden und die kosten gar nichts. Auf einen schicken Urlaub irgendwo auf einer fernen Insel im teuren Hotel lege ich auch keinen Wert. Lieber fahre ich mit meinen besten Freunden in ein Ferienhaus nach Holland.

Ich werde gewissermaßen durch die Leistungs- und Erfolgsgesellschaft, die Erwartungen meiner Eltern und die eigene Gier nach Anerkennung dazu getrieben, mein ganzes Leben zu machen, was ich gar nicht will!

Viel lieber würde ich zum Beispiel irgendwo stressfrei als Eisverkäufer arbeiten und jeden Tag genug Zeit haben um machen zu können, was ich will, ohne immer höher klettern zu wollen auf der Karriereleiter.

Eigentlich hat aber fast jeder das selbe Problem wie ich. Ich kenne fast keinen Menschen, der den Mut hat sich über diese Zwänge hinwegzusetzen.

Sehe ich das ganze zu eng? Ist der klassische Weg im nachhinein vielleicht doch der bessere (ich bin ja erst gute 20 Jahre alt)? Habt ihr Motivationstipps?

Grüße

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Meines Erachtens hast du das Wesentliche treffend erkannt. Da du mit 20 Jahren noch nicht unter Zeitdruck stehst, dein eigenes Geld zu verdienen und du wohlhabende Eltern hast, solltest du evtl. ein Sabbatjahr einlegen, also quasi eine Auszeit nehmen, und erst einmal Reisen oder etwas in der Art machen. Du könntest auch eine zeitlang in deinem "Traumberuf" Eisverkäufer o.Ä. jobben, dann siehst du schon, inwiefern dich eine solche Tätigkeit längerfristig befriedigen könnte.

Ich hatte ähnliche Gedanken wie du, habe erst ein Biologie- und dann ein Politik-Studium nach je einem Semester geschmissen, um dann Philosophie zu studieren, da in diesem Fach die wirklich fundamentalen Fragen gestellt werden. Mir haben viele davon abgeraten und ständig bekam ich zu hören, was ich denn damit später anfangen würde. War mir irgendwann völlig egal, weil es mir primär nicht um Karriere, sondern um Wissenserwerb und Spaß am Leben ging und nach wie vor geht. Jetzt habe ich promoviert und arbeite teils für eine Stiftung, teils bin ich selbstständiger Texter, und aktuell versuche ich zusätzlich noch mit zwei Kumpels Cocktail-Kurse für Laien zu geben bzw. als Team-Building-Maßnahme für Firmen anzubieten. Ich bin verheiratet, habe drei Kinder. Läuft. Wir sind nicht reich, aber wir haben alles, was wir brauchen (Mietshaus, Auto, alle technischen Geräte, die man heutzutage so hat) und vor allem einen großen Freundeskreis inklusive Zeit für diesen. Kinder zu haben ändert die Lebenssicht auch noch einmal drastisch; viele Dinge die davor uuunglaublich wichtig waren, sind es plötzlich - zum Glück! - nicht mehr.

Mein Tipp daher an dich: Erst einmal ausgiebig Reisen, dann etwas studieren, was dich thematisch wirklich packt, unabhänig davon, ob die anderen sagen, dass man damit kein Geld verdienen könnte. Danach wird sich schon etwas finden. Eine weitere Alternative wäre Engagement im karitativen Bereich, vielleicht erlebst du ja einen Motivationsschub, wenn du anderen helfen kannst, ein besseres Leben zu führen. Evtl.wäre auch ein freiwilliges soziales Jahr sinnvoll. Langer Rede, kurzer Sinn: Sei mutig und versuche etwas Unkonventionelles, denn offensichtlich wirst du mit dem "klassischen Weg" nicht glücklich; und nebenbei, es gibt mehr Leute, die wie du denken und auch danach gehandelt haben, als du glaubst, und aus denen ist auch etwas geworden. ;-)

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Wenn dir der eine Text nicht wirklich weiter gehlofen hat, dann bin ich mir nicht sicher, inwiefern du "bereit" bist, Kants Erkenntnistheorie zu verstehen. Eine der drängendsten Fragen der Metaphysik ist eine, die man im Alltag als völlig idiotisch bezeichnen würde, nämlich die Frage danach, ob es überhaupt eine Welt gibt, die "außerhalb von mir" existiert, oder ob all meine/deine Wahrnehmungen nur Illusionen sind, die mir von irgendetwas vorgegaukelt werden. Kant sagte darauf: Ja, es gibt sie, aber wir können über sie nichts aussagen, außer, dass es sie gibt. Das Wesen dieser "wahrhaftig realen Welt" ist Menschen auf ewig verschlossen, da wir keinen unmitelbaren Zugang zu ihr haben; wir nehmen nur die "Erscheinungen" der "echten Dinge an sich" wahr. Diese "Erscheinungen" werden durch den Menschen spezifischen Wahrnehmungsapparat und den dazugehörigen Denkapparat strukturiert. Der Denkapparat liefert die Kategorien, durch welche wir das Weltgeschehen gliedern (z.B. das Prinzip von Ursache & Wirkung, welches man Kausalität nennt). Die grundlegendsten Strukturen der Wahrnehmung sind die beiden Anschauungsformen Zeit & Raum. Und das ist jetzt äußerst wichtig: Zeit & Raum sind damit auch nur für die von uns wahrgenommen Erscheinungen gültig, jedoch nicht für die Dinge an sich! Wenn man dies verstanden hat, ist auch klar, dass man gemäß Kant das wahre Wesen der Dinge an sich nie vestehen können wird, denn wir denken bzgl. existierender Dige IMMER zeitlich & räumlich.

Unterm Strich sagt er also: Die Dinge an sich zeigen sich uns in Erscheinungen, die wir gemäß unserer Konstitution als Mensch wahrnehmen. Das heißt, dass wir nur innerhalb der "Welt der Erscheinungen" zu empirischen (erfahrungsbedingten) Erenntnissen kommen können, jedoch nicht in Bezug auf die "wahre Welt".

Aber mal im Ernst: Man kann von keinem 11.Klässler erwarten, dass er die Erkenntnistheorie Kants tiefgründig wiedergeben kann, immerhin ist das eine der komplexesten und einflussreichsten Theroien der Philosophiegeschichte, über die schon zig Doktorarbeiten und was weiß ich alles geschrieben wurden; und diese widersprechen sich teilweise...

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Ich habe vor Kurzem in Philosophie promoviert, davor hatte ich Philosophie als Hauptfach in meinem Magister-Studium. Wie Antworter24 & Josefka63 schon völlig korrekt anmerkten, ist tatsächlich der einzige Beruf, der sich direkt aus dem Philosophie-Studium ergibt, der eines Philosophie-Lehrenden, sei es an einer Hochschule oder Schule. Ich persönlich arbeite jetzt als Texter/Schreiberling für eine kleine Firma, die Homepages erstellt und diverse Online-Shops betreibt, als auch für eine wissenschaftliche Stiftung und werde mich demnächst noch als Ghostwriter für ein belletristisches Buch betätigen... Ein solchs Potpourri an Jobs ist nicht jedermanns Sache und bestimmt nicht das, was man sich unter einem sicheren Job vorstellt...

Sich eine akademishe Laufbahn als Ziel zu setzen, ist durchaus machbar, aber ziemlich riskant. Wenn man dies tut, sollte man von Anfang an darauf achten, dass man viele Kontakte herstellt, mit Profs, aber auch mit der Fachschaft (auf jeden Fall aktiv in der Fachschaft tätig sein), dass man seine Masterarbeit bewusst wählt, viel mit den Korrektoren bespricht, ihnen auch von den eigenen Plänern erzählen, davor am Besten noch 1-2 Auslandssemsester gemacht haben (wenn's geht irgendwelche Empfehlungsschreiben von ausländischen/angelsächsischen Profs einsacken), dann die Doktorarbeit bewusst wählen (kein allgmeines Thema, sehr speziell, sodass man so ziemlich der einzgie ist, der wirklich tief in der Materie steckt), viiieeel mit dem Doktorvater/mutter besprechen, möglichst bald einen Zweitkorrektor suchen und auch mit dem gelegentlich den Stand der Arbeit besprechen, ein Stipendium sollte man auch nach Möglichkeit haben. Und selbst wenn du das alles beachtest, kann es sein, dass schlichtweg keine Stelle frei ist, und du nach mind. 8 Jahren härtester geistiger Arbeit ohne Job dastehst, oder du evtl. in die absolute Provinz bzw. irgendwo hingehen könntest, worauf du eigentlich gar keine Lust hast, weil es von dir aus am A der Welt wäre... Daher ist ein Philosophie-Studium auf Lehramt ganz klar die sicherere Wahl, allerdings vielleicht nicht so erfüllend, wie eine akademische Laufbahn. Das muss jeder selbst wissen.

Prinzipiell kann man auch ein Doppelstudium versuchen, Philosophie/Wirtschaft ist super, oder auch in Kombi mit Journalismus, soweit das möglich ist.

Wie du siehst gibt es durchaus Möglichkeiten, mit einem Philosphie-Studium über die Runden zu kommen, allerdings ist das nichts für Leute, denen vor allem finanzielle Sicherheit wichtig ist.

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Bei der Verwendung des Begriffs "Zufall" muss man zwischen zwei Gebrauchsweisen unterscheiden: epistemischer (relativer, subjektiver, profaner) Zufall und ontischer (absoluter, objektiver, genuiner) Zufall.

Das erste Konzept ist aus ontologischer Perspektive nicht weiter interessant, es besagt nur, dass für einen bestimmten Menschen (Menschengruppe) ein Ereignis eines Mangels an Wissen nicht vorhersehbar war.

Das zweite Konzept (ontischer Zufall) ist das spannende Konzept. Hierbei soll es sich um ein Ereignis handeln, dass aus Prinzip nicht vorhersehbar war, da man selbst bei vollständigem Wissen über das Vorhergehende (Vorstellung eines Laplaceschen Dämons) das Ereignis nicht hätte antizipieren können.

Wenn man das Vorkommen ontischer Zufälle postuliert, muss man jedoch wissen, mit welchen ontologischen Ungereimtheiten man seine Position belastet. Die Kopenhagener Deutung der Quantenphysik (aktuelle Standardmeinung der QP) macht diese Annahme, auch wenn es keine unumstößlichen empirischen Beweise für die Existenz des ontischen Zufalls gibt und rein theoretisch wohl auch nie geben wird, denn wie soll man empirisch die absolute Unverursachtheit von etwas beweisen, wenn man ein epistemisch mangelhaftes Wesen wie der Mensch ist? Es kann immer möglich sein, dass man schlichtweg nicht alle Fakten einsieht.

Der beste "Beweis" für die Existenz des ontischen Zufalls in der Welt ist die Verletzung der Bellschen Ungleichungen durch sog. "verschränkte Teilchen". Jedoch ist auch dies kein endgültiger Beleg, denn wenn man das Konzept der Lokalität aufgibt (was aufgrund des Phänomens der verschränkten Teilchen so oder so quasi widerlegt ist), sind deterministische Theorien der QP durchaus konsistent formulierbar (siehe Bohmsche Mechanik).

Aus rein philosophischer Sicht lässt sich Folgendes konstatieren: Das Konzept des ontischen Zufalls basiert auf dem Prinzip der absoluten kausalen Indeterminiertheit (genauso wie die absolute Willensfreiheit, weswegen dieses Konzept dieselben Probleme hat), welches zu den ontologischen Denkkategorien des Satzes vom zureichenden Grund und des Prinzips, dass sich Ununterschiedbares identisch verhält (UWI-Prinzip), in Widerspruch steht. (Letzteres kann man als eine Anwendung des Modus Ponens auf die Ontologie betrachten.) Die Gültigkeit dieser beiden Denkkategorien wird von uns mindestens stillschweigend im Alltag ständig vorausgesetzt.

Indeterministsiche Kausaität, wie sie von manchen behauptet wird, müsste diese Widersprüche auflösen, wenn sie ontologisch sinnvoll sein soll. Sie muss es also akzeptieren, dass entweder eine Entstehung aus dem Nichts Teil ihrer Theorie ist oder eine Ursache, die einmal dies und ein anderes Mal etwas anderes verursacht. Eine Entstehung aus dem Nichts wird eigentlich von allen abgelehnt (der Urknall gilt als eine "Singularität" und wird als Anfang von allem stets ausgeklammert, wobei dies natürlich auch problematisch ist), daher bleibt nur noch die Konzept von Ursachen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich wirken.

Wenn man eine Ursache als den Zustand eines kausal abgeschlossenen Systems zu einem bestimmten Zeiptunkt definiert und die Wirkung als den Zustand des Systems im unmittelbar darauffoglenden Zeitpunkt (ein "Zeitpunkt" soll meinetwegen eine Plancksekunde lang sein), dann würde das Vorliegen eines ontischen Zufalls bedeuten, dass dieses System, wenn es sich zweimal im exakt selben Zustand befände, unterschiedliche Folgezustände produzieren würde. Eine Annahme, die unseren ontologischen Intuitionen klar widerspricht und gelöst werden muss. Fatalerweise müsste jedoch auch in diesem Fall noch zusätzlich eine "Verursachung" aus dem Nichts angenommen werden, denn was "entscheidet" eigentlich über den Zustand, der folgt? Indeterministische Naturgesetze? Das wäre Unfug, denn ein Naturgesetz ist nur eine Heuristik des Menschen zum Bestehen in seiner Umwelt, die aus Beobachtungen von Regularitäten in der Natur abgeleitet wurde. Naturgestze an sich wirken nicht. Wenn man dies behauptet, hat man parallel zum Leib-Seele-Problem ein Formel-Körper-Problem, denn ein Naturgesetz müsste ontisch in derselben Form wie Materie und Energie vorliegen, wenn es kausale Wirkmacht haben sollte. Eine Vorstellung, die viel seltsamer ist, als man auf den ersten Blick vielleicht glauben möchte.

Es ist daher ein großes Problem, das Konzept des ontischen Zufalls aus ontologischer Sicht sinnvoll darzustellen - viel größer, als evtl. viele Physiker denken. Um dies zu schaffen, müsste man einen neuen Apparat an ontologischen Kategorien generieren, was möglicherweise unmöglich ist.

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Ich habe an der LMU München Philosophie studiert und die Bücher, die mir im Nachhinein mit Abstand am meisten gebracht hatten, waren die Werke von David Hume und Immanuel Kant. Man sollte allerdings unbedingt zuerst Hume lesen und erst dann Kant, denn einerseits ist die zeitgenössische deutsche Übersetzung von Hume einiges leichter zu verstehen als Kants Originaltexte und andererseits ist Kants Werk in einem gewissen Sinne eine Antwort auf Hume. Schopenhauer fand ich auch noch Klasse, welcher übrigens sowohl Hume als auch Kant für ihre Verdienste um die Philosophie sehr schätzte.

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Als Wesen dieses Universums funktionieren unsere durch einen Evolutionsprozess entstandenen und bewährten Denkschmemata ausgezeichnet innerhalb desselben, sie versagen jedoch, wenn wir versuchen, das Universum zu transzendieren, also darüber hinauszugehen.

Wenn die modernen Physiker oder Immanuel Kant Recht haben, dann sind Zeit & Raum erst mit dem Urknall entstanden bzw. sind Zeit & Raum Formen der Anschauung, durch die wir unsere Wahrnehmungen strukturieren. Fragen wie "Was ist außerhalb des Universus?" oder "Was war vor dem Urknall?" sind demgemäß Kategorienfehler, denn man bezieht zeitliche bzw. räumliche Begriffe auf Bereiche, die dezidiert NICHT zeitlch oder räumlich sind. Genauso gut könnte man fragen "Wie schmeckt grün?" Die Frage ist zwar grammatikalisch korrekt, ergibt aber keinen Sinn.

Wie Zeit und Raum ist auch das deterministisch kausale Denken ein Denkschema, mit welchem wir die Welt strukturieren. Schopenhauer erweiterte Kants Ansatz um den "Satz vom zureichenden Grund", welcher besagt, dass nichts ohne Grund sei, denn wir alle - ob unbewusst oder bewusst - setzen die Gültigkeit des Satzes vom zureichenden Grund voraus. Er ist eine ontologsche Intuition, gegen die wir uns nicht wehren können und die eine Basis unseres Weltverständnisses ist. Und gemäß dieses Satzes ist es nicht vorstellbar, dass etwas aus dem Nichts entsteht. Da aber zumindest die eigene Existenz nicht sinvoll angezweifelt werden kann (das cartesische "cogito ergo sum") ergibt sich ein unauflösbarer Widerpsruch zwischen unserer Existenz und dem Satz vom zureichenden Grund. Wittgenstein dazu: Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Menschen werden NIE verstehen, warum es überhaupt etwas Existierendes gibt. Eine Antwort auf diese Frage wird sich uns immer entziehen. Wie man dieses Faktum nun interpretiert, bleibt jedem selbst überlassen.

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Der jüngste Beitrag ist der einzig korrekte. "Intuitivität" findet sich zwar (noch) nicht im Duden, steht jedoch für einen klar umrissenen Sachverhalt, der sich eindeutig von "Intuition" unterscheidet.

Mittlerweile wird "Intuitivität" in technischen Bereichen alltäglich gebraucht, und zwar steht es für den Aufwand, den es bedarf, um sich die Bedienung eines technischen Geräts anzueignen. Je leichter dies möglich ist (je "intuitiver" seine Bedienung ist), desto größer ist die Intuitivität des Geräts.

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