Die Situation gab / gibt es bei uns ebenfalls. Schon im Vorfeld wurde beim einzigen Discounter ein Horrorszenario zusammen fantasiert zwischen Kunden und Personal. Mit Flugblättern und Plakaten wurde Stimmung gegen die neuen Bewohner gemacht und alle Zettel, die ich abgerissen hatte, hingen am nächsten Tag wieder an den Bäumen.
Passiert ist folgendes: Ich bin aus Prinzip kein Kunde mehr bei diesem Discounter (Netto) und höflich wie die bin, habe ich mein Fernbleiben auch dem Konzern schriftlich mit Begründung mitgeteilt.
Die Schule ist für jeweils ca. 3 Monate ein Übergangsheim, nach 3 Monaten werden den Flüchtlingen Wohnungen zugeteilt. Leerstand ist genügend vorhanden.
Rund um die Schule und in der Schule selbst ist es unnatürlich ruhig. Man sieht und hört keine Kinder und dafür gibt es Gründe. Es gab immer wieder Demos der NPD und irgendwelchen Brüllaffen, in einem Fall wurde auf die Schule geschossen mit Krampen. Selbst als die Polizei vor Ort war, wurde noch weiter geschossen.
Die Securitiy wurde aufgestockt. Genau genommen kommt man nur schwer rein oder raus. Essen muss angeliefert werden, da es keine Küchen gibt, Bäder übrigens auch nicht, nur Kleinkinderschulklos.
Gleichzeitig haben sich viele Gemeindeglieder engagiert, die mit den Kindern und Eltern Deutsch lernen, bei Hausaufgaben helfen und zu Ämtergängen begleiten. Für die Kinder wurde viel gesammelt, von Kleidung bis Spielzeug. Im Außenbereich ist Spielen verboten wegen der Brüllaffen. Man hat Angst um die Kinder.
Trotzdem gibt es hier im Kaff noch Leute, die behaupten, dass die Flüchtlinge auf unsere Kosten ein prima Leben führen. Würdest du dich wohl fühlen, wenn du leben müsstest wie im Knast obwohl du nix verbrochen hast?
Die einzigen, die hier unangenehm auffallen, sind die Brüllaffen aber selbst der Zoo will sie nicht. Sie sind nicht sozialisiert und stören überall, wo sie auftauchen.