Hört sich jetzt nach einer billigen Antwort an, aber das ist ganz normal. Mit der Pupertät lösen wir uns in vielschichtiger Weise von unseren Eltern, neben der bekannten elterlichen Autorität, auch von Vorstellungen die wir eigens überprüfen wollen (ethische Maßstäbe, Religion, aber auch Vorstellungen über mein Leben), etc. und eben auch emotional. Als Kind empfängt man die mütterliche und väterliche Liebe, beides braucht ein Mensch, sobald man sich aber von den Eltern löst, wird auch "Platz" geschaffen für neue Gefühle. Klar bleibt die Liebe deiner Eltern und du wirst auch immer diese haben wollen,. aber dein Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung können deine Eltern nicht mehr abdecken. Du brauchst, um diese Sehnsucht zu haben, keinen speziellen Jungen oder unnerreichbaren Mädchenschwarm, Burschen erzeugen nicht einfach nur Gefühle in Mädchen, sondern gerade in dem Alter werden die bereits vorhandenen Gefühle auf Burschen projiziert.

Wichtig ist, dass du dir dem bewusst bist, dass du weißt, dass das nun ein Teil von dir ist und vielleicht kannst auch lernen damit umzugehen... diese Gefühle zu haben, heißt nicht gleich jemandem zu finden, dem du diese Gefühle schenkst. Es gilt dich zu erforschen, das heißt die Gefühle auch zuzulassen, desto besser du dich kennenlernst, desto einfacher wirst du dir dann tun, sobald wirklich mal ein Junge da ist, den du wirklich magst.

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Liebeskummer. Wie kommt man weg davon?

Abend,

ich (M/16) hab' schon seit ca. einem Jahr Liebeskummer. Die Details kommen gleich, aber es wird ein etwas längerer Text:

Also da war dieses Mädchen, was ich kennengelernt hab. Wann und wo ist jetzt egal. Jedenfalls haben wir unsere Nummern ausgetauscht und regelmäßig geschrieben. Ich hab sie gefragt, ob wir mal zusamme in's Kino wollen und sie hat ja gesagt. Termin wurde vereinbart, ich war am Treffpunkt und sie war nicht da. Nach ca. einer Stunde warten bin ich entäuscht nach Hause gegangen. Dann kam folgende Nachricht von ihr: "Sorry, mein Handy war kaputt". Hier möchte ich sagen, dass ich echt verliebt in sie war und somit nicht näher drauf eingehen wollte, da ich keinen Bock auf Streit hatte. Alles geklärt also. Wir schrieben weiter und trafen uns auch dann letztendlich. Es war ein schöner Tag. Wir haben uns zu dem Zeitpunkt noch nicht geküsst und waren nicht zusammen, der Grund dafür ist, dass ich eher so ein Typ bin, der es langsamer angehen lässt. Jedenfalls hab ich sie dann gefragt, ob wir vielleicht nochmal raud wollen, sie war wieder einverstanden. Diesesmal wieder die Geschichte, wie vorhin, sie ist nicht aufgetaucht. Aver nicht ein oder zwei Mal, es waren drei bis vier Male, wo sie mich hat sitzen lassen. Dann hatten wir etwas länger keinen Kontakt mehr. Etwas später, so nach ca. zwei bis 3 Monate, hat sie sich wiede gemeldet. Wir haben alles ausdisskutiert und hatten somit wieder Kontakt. Wir schrieben dann wieder für ca. einen Monat, bis ich wieder keinen Kontakt mehr zu ihr habe, da sie mir nicht zurückgeschrieben hatte. Dann erreicht mich eine Nachricht von 'nem Typen, wo drinn steht, ich solle die Finger von ihr lassen. Es hat sich herrausgestellt, dass das ihr Freund war. Ich hab die daraufhin angeschrieben, worauf ich natürlich keine Antwort bekam. Durch meine Schwester bekam ich ihren Facebook Account und ich versuchte, sie da zur Rede zu stellen. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar noch hart in sie verliebt, wollte aber einfach nur mit ihr Reden, was nichts gebracht hat, da sie alles ablehnte.

Sie hat mich geliebt, was sie mir auch öfters gesagt hat und ich war auch in sie verknallt. Nun haben wir seit einem Jahr keinen Kontakt mehr und ich bin NICHT über sie hinweg gekommen. Ich habe mich abgelenkt etc. Es hat alles nichts gebracht.

Kann mir einer von euch weiterhelfen? Langsam treibt mich das echt in den Wahnsinn, da wirklich noch kein einziger Tag vergangen ist, an dem ich nicht an die gedacht hab'. Und ja, ich weiß, dass sie Schuld ist. Danke im Voraus!

LG Chris.

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Bitte vergiss hier Aussagen, welche vorschlagen dich mit neuen, anderen Mädchen zu beschäftigen. Das ist unprofessionel und kurzsichtig. Wir Männer brauchen in der Regel länger uns von einer alten Liebe zu lösen, als Frauen. Du kannst den Schmerz nicht eifnach abschalten, den muss man durchleben und verarbeiten, darüber zu reden (zB. Seelsorge ist gratis) hilft ein Stück weit. Beginnst du zu früh wieder eine Beziehung, nimmst du diesen Schmerz mit hinein und das belastet deine Beziehung.

Krise kommt vom Griechischen krisis und das bedeutet so viel wie Trennung. In der Psychologie wird sie als ein Punkt gesehen, der das Leben trennt, es in Abschnitte scheidet. Rückblickend wird immer davon gesprochen, dass es ein davor und ein danach gibt. Also wie war das Leben vor der Krise, wie danach. Wenn es gut geht, steigt ein Mensch nach einer Krise gestärkter aus, dazu sollte man lernen vieles zu erkennen, daraus zu lernen und daran zu arbeiten. Du kannst dich zB. fragen, wie entstand diese Beziehung, gab es da bereits Indikatoren welche zu der derzeitigen Situation führten.


Beispielsweise wenn sie dich öfters sitzen gelassen hat, wie hast du dich in den Momenten gefühlt, als du ihr trotz der Verletzungen nachgelaufen bist? Klar ist man verliebt und dieser emotionale Zustand treibt uns an, der Liebe nachzlaufen, aber versuch mal für dich Grenzen zu setzen. Schreib dir mal auf, wie du dir die Phase des gemeinsamen Verliebteins vorstellst. Gehört dazu, dass du öfters mal allein stehengelassen wirst? Du bist in einem Alter, wo du dich noch selbst definieren musst, das bewusst zu tun ist eine gute Übung und stärkt auch dein Selbstbewusstsein (was dir Kraft gibt und dich auch in Zukunft attraktiver macht). 


Das ist nur eine von vielen Übungen die man in dieser Situation machen kann, auch wenn man dann wieder in die falsche Richtung läuft, wenn man in der gleichen emotionalen Situation steckt. Die Beschäftigung mit sich selbst - und eben nicht gleich wieder mit einer anderen Frau - ist besonders wichtig für dich, weil du sonst deine Sicherheit wieder in einem anderen Menschen, der nächsten Frau zB. suchst und nicht in dir. Das schafft Abhängigkeit in dir, die dich dein ganzes Leben lang verfolgen kann und deine zukünftigen Beziehungen schwer beeinträchtigen kann.

Die Beschäftigung mit sich selbst heißt in Einklang mit sich zu kommen. Du merkst von ganz alleine wo es in deinem Leben hakt, das braucht dir niemand zu sagen. Stell dir die Frage, wo du etwas daran ändern kannst und versuch daran zu arbeiten. Mach dir ein Bild, wie du dich gern sehen würdest bzw. wie andere Menschen dich sehen sollen. etc. Im Endeffekt geht es darum, dass du in der Beschäftigung mit dir irgendwann auch lernst, mit dir selbst klar zu kommen. Das ist das Fundament jeder Beziehung, nämlich sich selbst zu lieben. Man braucht dann niemanden, der mich vervollständigt, man ist dann ein Ganzes, das in eine Beziehung geht.

Naja.. in der Praxis ist dann eh immer alles anders, weil Emotionen einfach oft stärker sind. Wir Menschen müssen oft den Schmerz Durchwandern, um das zu lernen. Aber vielleicht denkst du mal dran, wenn du alt genug und so weit bist, die schwierigen Schritte zu gehen ;)

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Das ist das, was viele Christen, vorallem Freikirchler nicht verstehen. Wenn in der Bibel davon die Rede ist, Gott ganz zu lieben, seinen Nächsten zu lieben und sich selbst, dann macht Gott da keine Reihenfolge.

Oft wird die Stelle so verstanden, dass man neben Nächsten- und Selbstliebe auch noch Zeit und Kraft finden soll, Gott zu lieben. Ja, sogar noch mehr Zeit und Kraft, als man für andere Menschen übrig hat!

Daweil ist es ja so: Wenn ich liebe, dann bin ich Gott am ähnlichsten, dann bin ich ihm am nächsten. Sein Geschenk der Liebe weiterzugeben, bedeutet Gott zu lieben. Er will, dass DU seine Liebe erfährst, das wünscht er sich mehr, als dass deine Freundin zu ihm betet oder Bibel liest. Er braucht keine Liebe um gut gestimmt zu sein, wer Gott nur deswegen liebt, damit Gott nicht auf einem sauer ist, dann hat man nicht verstanden, dass Gottes Liebe jemanden frei macht, selbst andere zu lieben. Sein Geschenk der Liebe, diese Freiheit anzunehmen und weiterzuschenken, das heißt es, Gott zu lieben. Er will die Liebe, die er schenkt nicht 1:1 zurück, sondern er will, dass sie auf andere Menschen übergeht.

Das Problem ist, dass so wie es derzeit läuft, nicht nur du auf Nr. 3 bist. Deine Freundin meint einen besonders vorzüglichen Gottesdienst zu leisten, merkt aber nicht, dass Gott mit dir, auf Platz 3 steht. An erster Stelle steht sie. An zweiter Stelle die Gemeinde. Nr 1 = Sich gut stellen mit Gott, das Gewissen rein halten - man kann sich aber nicht gut stellen zu Gott, man kann Gott nicht näher sein, als er in Christus schon zu dir ist. Das eigene Gewisse zu erleichtern ist Egoismus pur. Nr 2 = Gut dastehen vor der Gemeinde. Auch Imagepflege ist egoistisch.

Würde sie Gottes Liebe wirklich verstehen, dann wüsste sie: Dich zu lieben sollte ihr das Wichtigste sein. Das kann sie ohne schlechtes Gewissen tun, denn Gott würde sich über nichts mehr freuen, als dass du geliebt wirst. Würde sie dich mit Liebe überschütten, dann würde sie auch Gott mit Liebe überschütten, ihr schlechtes Gewissen wäre dann in die Tonne getreten und dadurch würde sie sich selbst was Gutes tun - sie würde sich selbst lieben. Sollte die Gemeinde etwas daran schlecht finden, wenn sie einen Menschen mit Liebe überhäuft, dann versagen sie als Gemeinde - kollektives Versagen wenn es darum geht, Gottes Liebe zu verbreiten. Du kannst nur sie glücklich machen, nicht aber auch noch einen Haufen Menschen, der dir sch***egal sein kann. Ist ihr wichtiger, was die Menschen von ihr denken, als was du von ihr denkst, dann hat das keine Zukunft. Wenn sie mehr Glück empfindet bei dem Gedanken, dass die Gemeinde gut auf sie herabsieht, als wenn du sie mit Glück überhäufst, dann such dir eine Frau, die das Glück, welches du zu verschenken hast, mit offenem Herzen annehmen kann.

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du kannst den 0815 Kram machen, den jeder hier vorschlägt und auf Dauer nicht nur dir, sondern den Kindern zu eintönig und langweilig wird oder du kannst dich mal - wenn du öfters Kinderstunden vorbereitest - in die gängige Bibeldidaktik einarbeiten.

Ich geb dir einfach paar Autoren + welche Art von Bibeldidaktik sie vertreten:

Bilder vom Reich Gottes – Ingo Baldermann

Erfahrungsbezug in der Bibeldidaktik – Horst Klaus Berg

Bibeldidaktik und Rezeption – Anton A. Bucher

Entwicklungsorientierter Ansatz – Friedrich Schweitzer

Bibeldidaktik als Symboldidaktik – Peter Biehl, Hubertus Halbfas

Grundmotiven „offener“ Bibeldidaktik – Gerd Theißen

Ästhetische Bibeldidaktik ‐ Thomas Meurer, Michael Meyer‐Blank

Schlüssel zur Bibel: Von einer Didaktik der Bibel zur Bibeldidaktik ‐ Peter Müller

Besonders vorschlagen würde ich Peter Müller, aber wenn du Abwechslung willst - und das brauchen die Kinder - dann lohnt es bei jedem. Es sind zwar teilweise historisch-kritische Ansätze dabei, aber die kannst du auslassen, wenn du einen evangelikalen Hintergrund hast. Und meistens fangen die KInder sowieso nicht viel damit an ;)

LG; Alex

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Bezüglich "untertauchen": Einfach in ein anderes Bundesland ziehen und zum Magistrat oder der Bundesbehörde gehen und dort angeben, dass du nicht willst, dass man deine Meldeadresse nachforschen kann. Wenn du einen guten Grund lieferst, dann müssen die das machen. Mit einem guten Grund (und Angst vor den Eltern ist ein guter Grund) kannst du auch vergünstigt deinen Namen ändern lassen - dann kosten dich lediglich neuer Pass, neue Urkunden etc. etwas.

Basis des ganzen ist wie schon gesagt, dass du einen Beruf hast bzw. eine Ausbildung um irgendwo gleich einen Beruf zu finden. Aber wenn du dir nicht einmal einen Schwangerschaftstest leisten kannst, den es bei DM um 7 Euro gibt, wirds schwierig ;)

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Ich persönlich glaube an Wunder. Aber man darf dabei nicht bestimmte methodische Fehler begehen, wie sie einige Beantworter derzeit begangen haben.


Neben den Versuchen hier Wunder als Naturereignisse oder natürliche Geschehnisse zu umschreiben - was man so stehen lassen kann (auch wenn es in einem bestimmten Sinn historisch willkürlich ist) - gibt es auch noch die Ansicht: Wunder haben irgendwie innerhalb der Naturwissenschaft ihren Platz.


Ein Wunder klassifiziert sich ja gerade dadurch, dass etwas geschieht, was den gängigen Naturgesetzen widerspricht.

Das Problem an dem ist: Als reiner Naturwissenschafter darf ich so ein Phänomen nicht so erklären. Das Postulat der Naturwissenschaft erlaubt ja keine Macht, die ein Naturgesetz aufhebt, sondern alles hat seinen kausalen Zusammenhang. Als Beispiel: Vor einigen Jahren wusste man noch nicht, warum Bremsen quietschen bei Autos. Nun könnte man sagen: Es sind Geister die das machen. Aber nein, die Naturwissenschaft verlangt eine immanente Erklärung und wie erwartet hat sie eine gefunden.


Nun gibt es Menschen die an Gott glauben und trotz dessen die Naturwissenschaft verabsolutieren. (für solche die sowieso nicht glauben, ist diese Diskussion sowieso irrelevant). Sprich: Gott ja, aber Wunder nein; Denn sonst würde man nicht mehr Wissenschaft betreiben können - denn welche Instanz sagt mir, wann es nun ein Wunder ist und es keiner Erforschung bedarf, weil sinnlos und wann es ein Phänomen ist, welches ich derzeit einfach nur nicht erklären kann. Um diesen Problem aus dem Weg zu gehen, ist es eine Lösung zu sagen: Gottes Ordnung ist absolut, er würde seine eigene Ordnung verletzen, wenn er diese an einzelnen Punkten außer Kraft setzt.


Meine persönliche Antwort auf das Problem ist folgende: Ordnung Gottes: Ja. Wunder: Ja. Lösung: Nein. Das Argument, dass eine Ordnung einem ordnenden Gott widerspricht, der auch Wunder macht ist nur bedingt zulässig. Denn es kann ja gar keine Wunder geben ohne eine Ordnung. Die Definition eines Wunders, dass dieses eben den Naturgesetzen widerspricht, setzt ja voraus, dass es Naturgesetze gibt. Und weiter: Wer die Ordnung verabsolutiert, der setzt die Ordnung über Gott. Aber Faktum muss immer sein, dass Gott über der Ordnung ist. Er findet die Ordnung gut, dass er sie an bestimmten Punkten aus Gnade durchbricht, widerspricht der Ordnung, nicht aber Gott. Denn gerade wenn er ein Wunder tut, wird er als derjenige bestätigt, der die Ordnung geschaffen hat. Er ist es, der sie schafft und außer Kraft setzen kann. - analog dazu kann man das mit Barmherzigkeit vergleichen. Wenn ein Diener zu einem König kommt und um Vergebung bittet, weil er gegen ein Gesetz des Königs verstoßen hat, dann ist das keine Infragestellung der Autorität des Königs, sondern eine Bestätigung dessen.


In diesem Sinne gibt es auch keine Lösung für den Widerspruch zwischen Wunder und Naturwissenschaft. Die Lösung liegt in Gott und dieser liegt außerhalb unseres Verstandeshorizont. Da wo Gott und Welt aufeinander treffen entstehen unweigerlich Spannungen - ja Gott und Welt gegenübergestellt ist an sich schon eine Spannung. Diese Spannungen zu lösen bedeutet meist, dass eins der beiden auf der Strecke bleibt - daher ist es weiser, man haltet bestimmte Spannungen aus.

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check mal in der Halbgasse die Gemeinde. Das ist so eine der größten in Wien, zu der recht viele von außerhalb von Wien gehen...

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Also mal allgemein zur Methode hier: Man kann ein Buch nicht durch ein anderes erklären. Es ist eines, wie es der Kohelet gemeint hat und ein anderes, wie es Matthäus oder Lukas etc. dann rezipiert haben. Auch wenn der aufgegriffene Aspekt übereinstimmt, so muss ich ein Buch als Einheit nehmen.


Zur Antwort: Das Buch Kohelet lässt sich nicht einfach lösen... genau das probieren die Leute hier, die meinen nun die Antwort aus dem NT zu finden. Sondern ein Ziel des Kohelet ist es, eine Spannung aufzubauen und der Leser soll sich nicht befreien aus dieser Spannung, sondern man soll sich der Spannung aussetzen.


Als Beispiel: 1,18 "Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruß, und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer."

Es geht um die Spannung; Desto mehr ich habe, egal ob Weisheit, Reichtum oder Freude, desto mehr erkenne ich erst, dass es keinen Gewinn bringt (2,11). Und trotzdem wertet es Kohelet nicht ab, im Gegenteil, er ruft dazu auf, das Gute so lange zu genießen und auszuleben, so lange man die Möglichkeit dazu hat - Essen, Trinken und Fröhlich sein kommt von Gott und trotzdem ist es Nichtigkeit (2,24-26, 3,12-14) und in 3,15 dann ein wichtiger Schluss: All das hat Gott gemacht, damit man ihn fürchtet - so ist auch der letzte Vers des Buches; das Endergebnis: Fürchte Gott.


Im Angesicht seiner eigenen Nichtigkeit und selbst der Nichtigkeiten, die Gott gibt, dienen dazu um Ewigkeit zu bewirken. 3,14 "Ich erkannte, daß alles, was Gott tut, für ewig sein wird" Kohelet verbindet Nichtigkeit und Ewigkeit direkt miteinander, das was sich eigentlich gegenübersteht und wo man eigentlich sagen würde: Das eine schließt das andere aus, kooperiert hier nun. Im Angesicht der Ewigkeit, ist alles Nichtigkeit. Glaubt man an kein Leben nach dem Tod, so muss der Schluss sein: Nichts macht Sinn, wenn alles Sinn am Ende von der Sinnlosigkeit verschlungen wird. Ich glaube es würde zu weit gehen, wenn man bei Kohelet nun eine Vorstellung von einem Leben nach dem Tod hineininterpretiert, aber bei ihm ist es so: Wenn man an Gott glaubt, macht alles keinen Sinn, wenn es von der Ewigkeit Gottes in den Schatten der Nichtigkeit gestellt wird. Wer sich nun in diese Spannung stellt, dem bleibt gar nichts anderes übrig als "Gott zu fürchten"... es gibt keine Option die bleibt, man kann der Nichtigkeit verfallen, aber das wäre Torheit; Stattdessen soll man daran demütig werden und daraus die Gebote halten (Kap 5) und dann durchzieht noch der Begriff Weisheit das Buch Kohelet. Weisheit hilft den Lebenden und doch wieder die Spannung: 7,24 Selbst mit Weisheit; wer kann es ergründen?


Fazit: Gerade der Weise erkennt, dass er nichts vor Gott hat und selbst das von Gott, ihm auf Dauer nichts bringt, weil er das gleiche Schicksal teilt mit den Toren. Und mit nichts in der Hand, bleibt einem keine andere Option, als Gott zu fürchten - es ist eben nicht Sinnlosigkeit die den Sinn hier auf Erden verschlingt, sondern Gott, der letztlich alles prüfen wird und damit der einzige Sinn - aber unergründbar - bleibt.

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Es ist hilfreich, wenn man vllt eine kleine Einführung zu Aristoteles liest. Selbst heute noch in der Intelligent Design Diskussion ist Aristoteles aktuell. Denn im Gegensatz zu ID, die nicht nur dem Menschen, sondern eben der Natur (physis) einen Zweck zuschreiben, der von außen (von Gott) gegeben wurde, zeigt Aristoteles sehr gut, dass der Zweck eines Jeden Natürlichen (und der Gegenbegriff ist bitte nicht das Übernatürliche, sondern das Künstliche/gr: techne - auf ID bezogen: Ist der Mensch physis oder techne?) in sich selbst liegt. Es bedarf also zur Welterklärung, weil es in der Welt so aussieht, als wenn uns ein Zweck gegeben wurde, nicht eines Zweckgebers, sondern im "Natürlich-Seienden" ist der Zweck mit inbehalten. Einfach bei Aristoteles die Begriffe telos, physis und techne nachblättern. Denke dahingehend ist auch die Frage zu verstehen, da Telos(Zweck), Physis (Natürliche) und sich selbst genau bei Aristoteles beschrieben wird.

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Sehe bei dem Thema nur bedingt ein Problem. Klar, ein Atheist mag sich nur wirklich frei sehen, wenn er niemanden hat der über ihn herrscht, aber Freiheit ist immer bedingte Freiheit.

Wirkliche Freiheit gibt erst Gott. Damit will ich nicht direkt sagen, dass ein Christ mehr frei ist als ein Nichtchrist, sondern es geht um jeden Menschen: Indem Gott den Menschen mit Du anredet, wird der Mensch zu einem Ich und in der Erwartung Gottes, dass der Mensch nun Gott mit Du anredet, setzt voraus dass der Mensch mündig gemacht worden ist durch die Anrede Gottes. Jeder Mensch ist Gott gegenüber mündig und frei Gottes Anrede der Liebe zu bejahen oder zu verneinen. Gerade am Atheisten beweist sich das als Tatsache: Er darf sich selbst unabhängig erklären, er ist mündig, denn er darf Nein sagen. Genau so ist das aber jemand, der Ja sagt. Wenn man nur mündig ist, solange man Nein sagt, dann bist du ja gerade nicht mündig, weil du dann neben dem Nein keine andere Option hast. Insofern muss der Atheist sich also irren, wenn er so denkt.

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Ich kann dir die Frage vielleicht teilweise beantworten, welche Funktion der Staat hat.

Es gab lange Zeit im Mittelalter und in der Neuzeit den sogenannten päpstlichen Staat. Dem Papst gehörte eine beträchtliche Fläche in Mittel und Norditalien, teilweise auch immer wieder in Südfrankreich etc. (das kannst du sicher googlen). Bis zum Konzil von Trient 1563 war der Papst allerdings noch nicht in der Stellung, in der wir ihn heute kennen. Bis zur Reformation war es Gang und Gebe, dass auch weltliche Fürsten zu Bischöfe wurden und die teilweise recht wenig mit Kirche zu tun hatten, aber kirchliche Oberhäupter des jeweiligen Landes war. Man richtete sich lediglich nach dem Papst, aber die kirchliche Herrschaft war nun ganz allgemein ausgedrückt: Dezentralisiert.

Erst im Konzil von Trient 1563 kam es erst zu dieser Zuspitzung auf den Papst als institutionelles Oberhaupt. Der Gehorsam gegenüber den Papst wurde damals neu definiert (später durch die Jesuiten noch zugespitzter ausformuliert) - der Papst wurde zum letztendlich einzigen Machtinhaber der Kirche und regelte alle kirchlichen Geschäfte von Rom aus. Folgte jemand nicht dem Aufruf des Papstes, so hatte der Papst damals eine eigene Armee, mit der er seinem Befehl Nachdruck gab: Er zwang einach militärisch zum Gehorsam.

Dann kurz: Unter Napoleon wurden die päpstlichen Staaten dann eingenommen und nach Gefangennahme des Papstes etc. wurde der Papststaat auf ein kleineres Gebiet in Italien reduziert. 1848/49 bekam der Kirchenstaat im Laufe einer Revolution französische Schutztruppen zugestellt, die dann aber 1870 abgezogen wurden, worauf hin italienische Nationalisten unter Garibaldi den Kirchenstaat eingenommen haben und auf den heutigen Vatikanstaat reduziert haben.

Aus diesen Ereignissen entstand dann die Unfehlbarkeit des Papstes... als eine Art Trotzreaktion: Nun wo er seinem Befehl nicht mehr militärisch Nachdruck verleihen konnte, erklärt er sich einfach als unfehlbar und seine Position in seinen ausübenden Gewalten (siehe wiki) wurde absolutiert. Das was er anbefohlen hat, war von da an, durch seine Position als Stellvertreter Christi usw. absolutes Urteil - sein Wort an sich ist Gewalt genug, um seinen Befehl Nachdruck zu geben.

Von daher ist auch der Vatikanstaat zu verstehen als Ort, wovon dieses Wort ausgeht. Er ist der zentrale Ausübungsort der gesamten röm-kath Kirche. Was dort entschieden wird, gilt für jeden Gläubigen als absolutes, direkt von Gott erteiltes Wort, welches durch den Papst ausgesprochen wird.

Wie gesagt nur sehr kurz zusammengefasst: Prinzipiell kannst du aber alles nachgooglen etc. vielleicht hast du nun mit den Stichwörtern hier mehr Ahnung, wonach du nun genau googlen musst ;)

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Naja.. schaffbar ist Graecum und Hebraicum in 2 Semestern. Latinum dann ein weiteres Semester. Dann hast du aber konkret erst die Grundlage die Sprachen zu lernen und zu nutzen. Das heißt: Nutzen kannst du sie mit Hilfsmitteln (elektronische Bibel, Wörterbüchern, etc.) und wenn du die Sprachen effektiv anwenden willst, kannst du dir auf der Basis selbst die Sprachen so weit beibringen, dass du kaum Hilfsmittel brauchst. Die Sprachen soweit effektiv zu beherrschen dauert aber einige Jahre und ist niemals wirklich abgeschlossen.

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