Wie kann man sich einer Transperson gegenüber fair und supportive verhalten, auch wenn man das Gegenteil fühlt?
Eine Cousine von mir hatte gestern ihr Coming Out, dass sie ein Mann ist. Ich habe jetzt also einen Cousin. Bisher habe ich mich immer als Lgbt-supporter gesehen, aber das Coming out fühlt sich befremdlich an.
Nichts über all die Jahre hinweg hat darauf hingedeutet, dass sie innerlich ein Mann ist. Weder Kleidungsmäßig, noch hobbymäßig, nicht mal, dass sie auf Frauen steht oder sich komisch fühlt. Aber ich muss auch dazu sagen, wir standen uns als Kinder und Jugendliche sehr nahe, später nicht mehr (wie es eben so ist beim Lebensweg).
Bisher habe ich ihr nur über Facebook meinen Support ausgedrückt, aber nächstes Wochenende werden wir uns persönlich sehen und ich habe Angst, was falsches zu sagen oder was falsch zu machen.
Theoretisch hat meine Cousine ja nie existiert und wir haben nur ein Trugbild von ihr wahrgenommen. In Wahrheit hatte ich ja theoretisch immer einen Cousin. Was von ihrer Persönlichkeit war echt und was nur Fake? Ich bin ziemlich verwirrt.
Ihr geht es vermutlich noch viel schlimmer. Das Umfeld wird ja auf ihr Coming Out reagieren und durch ihren Status konnte man lesen, dass sie anfängt Hormone zu nehmen und über Operationen nachdenkt.
Was kann ich sagen? Wie soll ich mich gegenüber meinem Cousin verhalten?