Hi,
ich bin 17 Jahre alt und war 15 als die Corona-Krise angefangen hat. Seit dem hat sich wirklich alles verändert.
Ich war vorher wirklich soo extrovertiert, ich kann es im Nachhinein wirklich gar nicht glauben, was ich mich für Sachen getraut habe vorher... Ich war einfach sehr offen gegenüber anderen. Das ist jetzt ganz anders. Ich habe das Gefühl, ich traue mich nicht mehr, auf andere zuzugehen, vor allem Jungs. Das fühlt sich so gar nicht an wie ich selber, weil ich mich so zurückhaltend gar nicht kenne und so auch nicht sein will...
Während der ganzen Zeit seit Februar 2020, wo das Ganze mit Corona angefangen hat, war ich gefühlt gar nicht hier. Es fühlt sich so an, als hätte ich diese 1,5 Jahre einfach übersprungen.
Außerdem fühlt es sich so an, als hätte ich einfach nicht die Persönlichkeitsentwicklung durchgemacht, die man in der Zeitspanne zwischen dem Alter 15 und 17 normalerweise durchmacht. Ich habe eher den Eindruck, dass ich mich zurückentwickelt habe, zu jemandem, der ich gar nicht sein will. Das fühlt sich verdammt scheiße an, weil ich deshalb null bereit bin, das normale Leben wieder aufzunehmen.
Alle anderen fangen wieder an auf Partys zu gehen und einfach ihr Leben zu leben, aber ich habe darauf gar keine Lust. Ich möchte mich nicht mit Leuten betrinken, mit denen ich es nüchtern nicht aushalten würde und die einfach nicht mein Fall sind.
Ich möchte mich auf mich konzentrieren, damit ich wieder mehr zu mir selber finde, aber sobald ich das mache, habe ich das Gefühl, etwas zu verpassen. Noch mehr Zeit zu verlieren. Aber ich habe doch schon 1,5 Jahre gefühlt verloren. In diesen 1,5 Jahren habe ich auch einige Freunde verloren, mit denen die Freundschaft aus verschiedenen Gründen einfach in die Brüche ging.
Durch diese ganzen Veränderungen habe ich irgendwie auch mein altes Ich verloren. Oder vielleicht habe ich mich eben einfach verändert? So kann das halt nicht bleiben, denn so will ich nicht sein.
Hat jemand Tipps, wie man mit so einer Situation gelassener umgehen kann? Ich habe das Gefühl ich stehe so unter Druck, aber ich glaube der Druck kommt nur von mir selber.