Bin ich der Spießer - BIDS

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BIDS - Freitagmittag. Ich will einfach nur meinen Wocheneinkauf machen.

Ich fahre auf den Aldi-Parkplatz – schon beim Einbiegen merke ich: Das wird nix. Alles, wirklich alles, ist voll. Nicht mal die Halteverbotsbereiche sind frei. Ich seufze. Mein Magen knurrt. Ich bin müde, genervt vom Tag – und will einfach nur schnell rein, einkaufen, raus.Dann sehe ich ihn: den einen freien Parkplatz. Halleluja. Aber da steht… keine Karre. Nein. Da steht eine junge Frau. Schick gekleidet wie für einen Abiball, mitten in der Lücke. Und hält den Platz frei. Für wen auch immer. Ohne Auto.In mir steigt so eine Mischung aus Frust, Ungläubigkeit und dieser typischen "Das kann doch jetzt nicht euer Ernst sein"-Stimmung hoch. Ich war eh schon durch – und das war der Tropfen. Also hupe ich. Nicht lange, nicht aggressiv. Nur einmal. Als Zeichen: Hey, sorry, aber das hier ist kein Platz zum Menschenparken.Sie geht dann auch – ziemlich widerwillig. Ich fahre ein, atme tief durch. Kein Drama, keine Eskalation. Dachte ich.Ich steige aus, will Richtung Eingang – da ruft sie mir noch irgendwas hinterher. Ich verstehe es nicht, aber es schwingt was Schnippisches mit. Und da platzt es aus mir raus: „Sie haben sich ja richtig schick gemacht für den Aldi-Besuch – wow!“ Kaum gesagt, da denke ich: Oh nein. Das war unnötig. Nicht ich. Nicht mein Stil.Und jetzt frage ich mich seitdem… war das zu viel? War ich an dem Tag einfach ein Alman mit Hupreflex? Eine Karen mit Kommentar? 😭Kleine Anmerkung: Der Parkplatz ist offiziell nur für Aldi-Kund:innen. Später habe ich gesehen, dass ein paar hundert Meter weiter an der Berufsschule Abschlussball war – also war klar, warum da so viele festlich Gekleidete unterwegs waren. Innenstadtlage, großes Durcheinander.Aber trotzdem – irgendwie hängt mir diese Situation nach..

Bin ich der Spießer...

Hallo zusammen,vielleicht klingt das jetzt etwas seltsam, aber ich habe mich kürzlich in einer Situation bei der Arbeit ein wenig wie ein Außenseiter gefühlt – fast wie ein Alien.Anlass war eine kleine Feier, bei der zur Freude aller ein paar mit Helium gefüllte Luftballons steigen gelassen wurden – mit Bändchen und Karten daran. Als ich in einem ruhigen Moment und in leisem Tonfall angemerkt habe, dass ich so etwas heutzutage nicht mehr ganz passend finde, weil wir inzwischen sehr gut über die Umweltauswirkungen solcher Aktionen Bescheid wissen (z. B. Zersetzungsdauer von Luftballons ca. 500 Jahre, Freisetzung von Schadstoffen, Gefahr für Tiere durch Strangulation oder das Verschlucken von Gummi), wurde ich direkt von mehreren Seiten kritisiert.Die Reaktionen reichten von „Das sind doch nur ein paar Ballons“, bis hin zu „Du verdirbst uns die Freude“ und „Du stellst dich moralisch über alle anderen“. Dabei war das gar nicht meine Absicht – ich wollte niemandem die Feier verderben und habe meine Bedenken nur in einem Moment geäußert, als ich allein auf dem Balkon stand, weit entfernt vom Ort des Geschehens.Ich finde einfach, dass solche Aktionen – so nett sie auch gemeint sind – eine Form der Umweltverschmutzung darstellen. Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand achtlos Müll in die Natur wirft oder absichtlich Dinge in die Umwelt entlässt, die dort Schaden anrichten können. Mein Hinweis kam aus dem Wunsch heraus, bewusster mit solchen Themen umzugehen – nicht, um anderen ihre Freude zu nehmen.Bin ich da wirklich „die Böse“, nur weil ich das kritisch sehe und es angesprochen habe?

BIDS, wenn...?

Hallo zusammen, ich lebe seit vielen Jahren in einem Mehrfamilienblock einer Großstadt, in der bis vor kurzem ausschließlich ältere Menschen gelebt haben. Nun sterben diese allerdings allmählich weg und übergeben das Zepter an die jüngere Generation. Gleichzeitig hat uns nun auch unser langjähriger Hausmeister Herr L. verlassen. Er hat immer für Ordnung gesorgt und die Bewohner im Notfall an der Wohnungstür besucht, um sicher zu gehen, dass kleine und große Verstöße gegen die Hausordnung sofort behoben werden.Unser neuer Hausmeister, Herr K., ist ein junger Familienvater, der seine Arbeit wirklich toll macht, aber nicht so streng die Hausordnung einfordert. Ich habe mich aber mittlerweile an den Luxus von Recht und Ordnung gewöhnt und fürchte, dass ich so zum Spießer geworden bin. Unsere Klingelschilder waren nämlich bisher immer nach strengen DIN-Vorgaben anzubringen gewesen. Sie hatten eine einheitliche Farbe, die Schriftgröße war vorgegeben und sogar die Art der Schrauben, mit denen sie befestigt werden sollten, streng geregelt. Mit dem Einzug der neuen Generation und dem Hausmeisterwechsel hält sich aber niemand mehr daran. Statt schön einheitlich gravierter Schilder gibt es nun immer mehr aufgeklebte Zettel oder Label, manche nutzen aber auch verschnörkelte Schriftarten oder riesige Schriftgrößen für ihre Gravuren. Bin ich der Spießer, wenn mich das so sehr nervt, dass ich einen Aushang im Haus plane und das Thema auf der Eigentümerversammlung ansprechen möchte? Ich freue mich auf euer Urteil und Tipps.