Der verlorene Blick?

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Der verlorene Blick Der verlorene Blick ist von Jana Frey und wurde ihr selbst erzählt. In dieser Geschichte handelt es um ein Mädchen namens Leonie. Bei einem Autounfall wird ihre Hornhaut so beschädigt, dass sie nichts mehr sehen kann. Am Anfang weiss sie noch nicht, dass sie erblindet ist doch später erfährt Leonie es von ihrer Mutter. Sie ist sehr traurig, dass sie jetzt nichts mehr sehen kann und meistens antwortet sie gar nicht auf die Fragen anderer. Als die Ärzte ihr sagen, dass sie sich selber umziehen soll merkt sie, dass ein Hindernis vor ihr ist. Die Ärzte machen ihr deutlich, dass es ein gutes Zeichen ist weil die anderen Sinne angefangen haben ohne die Augen zu Arbeiten. Nachdem Leonie ihn ein anderes Zimmer verlegt wird lernt sie Estella kennen. Auch als Estella sich mit ihr unterhält antwortet Leonie nicht. Oft schreit Leonie ihre Eltern an, denn Leonie ist verzweifelt, doch sie gibt zuerst die Hoffnung nicht ganz auf.Leonie denkt dass man irgendwie die Hornhaut wieder heilen kann weil schon vieles möglich ist. Leonie ist auch zu einem Psychologen geschickt worden der ihr helfen soll. Als Leonie wieder Zuhause ist, ist nichts mehr wie früher. Sie fühlt sich allein und ‘‘Krüppelig‘‘. Besuch will sich aber auch nicht. Sie bekommt dann eine Blindenlehrerin die ihr die Brailleschrift beibringen soll. Nach einiger Zeit geht sie wieder zur Schule, und zu Frederik ihrem Freund. Leonie Unterhält sich auch mit Frederiks Bruder Sebastian der immer weniger sieht und sich deshalb selbst umbringen möchte. Ich finde dieses Buch gut weil es eine wahre Geschichte ist. Gleichzeitig finde ich es auch schade. Für Leonie ist es am Anfang natürlich schwer Blind zu sein. Deshalb schrie sie die Eltern auch oftmals an und schwieg wenn sie gefragt wird, aber sie findet sich langsam damit ab, dass sie blind ist, denn man ist als Blinder ja auch nicht alleine. Es gibt schließlich noch andere Blinde. In diesem Buch ist es Sebastian. Wenn ich Blind wäre würde ich mich verzweifelt fühlen und am Anfang würde ich wahrscheinlich auch nichts sagen. Aber mit der Zeit würde ich das Beste daraus machen denn das Leben geht weiter.

eonie liebt Frederik. Und Frederik liebt Leonie, vor allem ihre waldmeistergrünen Augen. Doch dann geschieht ein entsetzlicher Unfall und Leonie erwacht im Dunklen. Sie ist blind. Jeder Schritt zurück ins Leben wird zur Qual. Aber während Leonie sich voller Angst und Wut in die Dunkelheit verkriecht, kämpfen ihre Freunde um sie.

Radtke's Rezension

Die knapp 16jährige Leonie erlebt ihren ersten Kuss. Sie schwebt auf Wolke Sieben. Dann geschieht das Unfassbare: ein Autounfall, eine schwere Verletzung, immerwährende Dunkelheit.

Selten habe ich das Schicksal einer plötzlichen Erblindung so drastisch und realitätsnah geschildert gelesen wie in Jana Freys Jugendbuch "Der verlorene Blick", erschienen im Fischer-Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 2005.

Die Verzweiflung eines jungen Mädchens, das sich Wochen und Monate vor der Außenwelt verschließt, das Geschwister, Eltern und Freunde von sich stößt, das lieber gestorben wäre, als solch ein Leben ohne Augenlicht zu führen, all dies ist keine Erfindung einer mehrfach preisgekrönten Jugend- und Kinderbuchautorin. Es ist eine wahre Begebenheit, bei der nur die Namen und Orte verändert wurden.

Lediglich im Prolog tritt Jana Frey selbst in Er-scheinung. Im Folgenden erzählt sie die Geschichte aus der Perspektive der Betroffenen in der Ich-Form. Es ist eine einfache, schnörkellose Sprache, die aber gerade dadurch zu fesseln vermag. Einziger kleiner Kritikpunkt meinerseits: Fast auf jeder zweiten Seite findet sich der Verweis auf Dunkelheit und Finsternis. Das kann den Leser allmählich nerven. Aber wie viel mehr ist wahrscheinlich derjenige genervt, der dieses Phänomen täglich, stündlich, ja jede Minute erleben und erleiden muss.

Sicher ist der versöhnliche Abschluss dichterische Freiheit. Doch finden nicht die meisten Menschen auch nach einem solchen Schicksalsschlag in der Regel wieder ins Leben zurück? Warum also Leonie dieses Happy End versagen?

Das Buch geht an die Nieren, auch wenn es "nur ein Roman" ist. Vielleicht ist es nicht unbedingt für zarte jugendliche Gemüter geeignet, aber es ist bestimmt eine lohnenswerte Lektüre, wenn entsprechende Möglichkeiten zur Aussprache mit Eltern, Erziehern oder Betroffenen gegeben sind.

Leseprobe

Der Regen prasselte laut auf die Windschutzscheibe, und das sah schön aus: diese wilden, riesigen Tropfen, die zu hundenen auf der durchsichtigen Glasscheibe aufschlugen und dort auseinander spritzten zu winzigen Regenwassersprenkeln, ehe der Scheibenwischer sie blitzschnell zur Seite schob und verwischte. Rasend schnell ging das, immer wieder.

"Ein richtiger Wolkenbruch!", rief Siemen zufrieden, er hatte diese Art Regen schon immer geliebt. "Siemen, der Scheibenwischer!", schrie Katie plötzlich. "Ich kann gar nichts mehr sehen ..." Das stimmte, man konnte von einem Moment zum nächsten nichts mehr erkennen; die dicken, schweren, riesigen Regentropfen klatschten immer noch wie wilde Geschosse auf die Windschutzscheibe, aber der Scheibenwischer stand jetzt still. Mitten auf der Scheibe war er hängen geblieben. Wir fuhren ziemlich schnell, und die Scheinwerferlichter ein paar entgegenkommender Autos blendeten uns und verschwammen mit dem wilden Regen auf der Scheibe zu einem wirren, verzerrten Bild.

Bäume, Scheinwerfer, Regentropfen, schemenhafte Autos - und dann ein lautes Krachen. Mit einem Ruck wurde ich von meinem Platz in der Mitte der hinteren Sitzbank hochgerissen. Ich öffnete meinen Mund, um zu schreien, weil ich so erschrocken war und weil ich Katie gerne zurufen wollte, sie sollte besser abbremsen und an den Rand fahren, weil ich nicht einmal angeschnallt war. Komischerweise brachte ich kein Wort heraus. Und dann fühlte ich, wie Frederiks Hand von meiner Schulter abglitt. Ich wollte nach ihr greifen, um mich an ihr festzuhalten. Überhaupt wollte ich bei Frederik sein, er sollte mich in den Arm nehmen und küssen, so wie vorhin im Wald.

Plötzlich spürte ich einen Schmerz in meinem Gesicht, ganz kurz bloß, so als hätte ich mir den Kopf angestoßen. "Aua ...", murmelte ich und wollte mich zu Frederik und Janne umdrehen, denn die beiden schienen mit einem Mal hinter mir zu sitzen. Aber sie waren verschwunden. Und Siemen und Katie waren auch nicht mehr da. Wo war ich bloß? War das vielleicht einer von Siemens blöden Späßen? Er sollte damit aufhören. Schließlich hatten wir es eilig, wir mussten nach Hause. Grischa kam um vier. Ob er wenigstens seinen Schlüssel mit in den Kindergarten genommen hatte? Grischa hatte seinen eigenen kleinen Haustürschlüssel an der neongrünen Schnur, an der außerdem auch noch ein lustiger, winziger Plastikdinosaurier baumelte.

Und immer noch sang Bob Marley, eindringlich und vergnügt. "Mama!", rief ich erschrocken. Ich zuckte zusammen, weil es mir merkwürdigerweise in meinem eigenen Kopf wehtat, während ich rief. Aber trotzdem schrie ich immer wieder. "Mama! Mama! Mama ..."

Plötzlich barst etwas in mir drin, und es wurde so hell um mich herum, dass ich die Augen zusammenkneifen musste. Was für ein schreckliches Licht! Wer blendete mich denn da so? Dann wurde es dunkel, furchtbar dunkel. Pechschwarz. Und dann war alles vorüber.


Inhaltsangabe vom Buch?

Das Buch hat mehrere beschriftete Seiten, die einzeln, aufeinanderfolgend nummeriert sind. Zusammengesetzt ergibt sich aus dem Text eine Geschichte.

Klar der Buchhändler