Bufdi von Ausbildungszeit abziehen?

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An sich besteht in jeder Ausbildung die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Dies beantragt man bei der zuständigen Kammer, dort, wo auch das Ausbildungsverhältnis eingetragen und die Abschlussprüfung abgenommen wird.

Letztendlich bedeutet die Verkürzung der Ausbildungszeit vor allem, dass man früher als vorgesehen an der Abschlussprüfung teilnehmen darf. Dort muss man aber die exakt gleichen Leistungen bringen wie die, die drei Jahre den Mix aus Schule und Praxis hatten! Da gibt's keine Nachsicht und keinen Bonus für Verkürzer!

Und das wiederum bedeutet, dass man sich das, was man in der Schule und im Betrieb in der Zeit gehabt hätte, um die man verkürzt, selbst aneignen muss. Also, nach Feierabend und am Wochenende, allein daheim, mit Büchern und so. Sollte man sich gut überlegen, ob man das schafft und ob man sich diesen zusätzlichen Stress antun möchte, anstatt einfach die vollen drei Jahre durchzuziehen! (Ich hab übrigens meine Ausbildung zur Industriekauffrau um ein Jahr verkürzt, also in zwei statt drei Jahren durchgezogen.)

Baumi491 
Fragesteller
 14.10.2022, 21:19

Und war das für dich ein großer Stress?

Und wie hast du dir richtigen Bücher gefunden um zu lernen?

Würdest du die Ausbildung nochmal verkürzen?

Danke für die Antwort.

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HappyMe1984  14.10.2022, 21:30
@Baumi491

Ich hab meine Ausbildung als Jahrgangsbeste in meinem Kammerbezirk abgeschlossen ;). Es lag mir einfach. Und ich hatte das Glück, dass meine Berufsschule Verkürzern angeboten hat, den Unterricht des dritten Lehrjahrs im zweiten zu besuchen, wo auch mein Ausbildungsbetrieb mit einverstanden war.

Dadurch hatte ich im zweiten Lehrjahr drei statt zwei Schultage pro Woche und musste mir nur die letzten 2, 3 Monate des zweiten Lehrjahrs selbst aneignen. Dafür habe ich vor allem die Bücher genutzt, die wir eh in der Schule hatten - und dort eben die Themen und Kapitel, die in diese Zeit gefallen wären, selbst erarbeitet. Ging gut! Aber eben auch deshalb, weil ich auch sonst dort komplett einen Beruf gefunden hab, der mir einfach liegt.

Bei anderen, die mit mir verkürzt haben, sah das schon etwas anders aus. Die hatten mehr zu rudern und hätten vermutlich mit besseren Noten abgeschlossen, wenn sie die vollen drei Jahre in Ruhe gemacht hätten. Und manche aus meiner Klasse wären radikal durchgefallen, wenn sie verkürzt hätten.

ICH würde es also wieder so machen (die Entscheidung fiel bei mir übrigens erst im Laufe des ersten Lehrjahrs, als ich eben merkte, wie leicht mir das alles fällt). Anderen empfehlen? Naja, da wäre ich zurückhaltender und würde empfehlen, auch erst nach der Hälfte des ersten Lehrjahrs diese Entscheidung zu treffen, wenn eine erste Orientierung da ist, wie gut man mit dem Stoff zurecht kommt...

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