Bei Reflexion und Absorption sieht die Rückkopplung so aus: Die Eisfläche der Arktis wird kleiner. Dadurch wird weniger Sonnenlicht und -wärme vom Eis reflektiert. Die dunklere Wasseroberfläche resorbiert die Sonnenwärme und wärmt sich auf. Das verstärkt die Erderwärmung, beschleunigt also das Abschmelzen des Eises.

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Das habe ich mich auch jahrelang gefragt. Endlich komme ich einer plausiblen Antwort auf die Spur. Der deutsche Humanist Sebastian Franck übersetzte 1534 das "Lob der Torheit", ein 1509 auf Lateinisch erschienenes Buch des Gelehrten Erasmus von Rotterdam, ins Deutsche. Im langen Titel dieses Werks steht der Satz: "Von dem Baum desz wiszens Gutz vnd boesz dauon Adam den Todt hat gessen, vnd noch heüt alle Menschen den Todt essen..." In heutigem Deutsch: "Von dem Baum, der das Wissen von Gut und Böse (verleiht) und von dem Adam den Tod gegessen hat, und von dem noch heute alle Menschen den Tod essen..." Der Name Todesser spielt also auf den Apfel vom Baum des Erkenntnisses an, den Adam und Eva, entgegen einem göttlichen Gebot, im Paradiesgarten gegessen haben, worauf sie aus dem Paradies vertrieben und sterblich wurden. Mit der Erkenntnis, was gut und was böse ist, haben sie zugleich den Tod gegessen. Das ist die christliche Vorstellung von der Erbsünde. Mit ihrem selbst gewählten Namen Todesser bekennen sich die Anhänger Voldemorts praktisch zur Sünde - sie wissen, was böse ist, und tun es; zugleich wissen sie um ihre Sterblichkeit.

Erasmus' Buch "Lob der Torheit" wurde auch in England sehr bekannt, weil Erasmus es seinem englischen Freund Thomas Morus (Thomas More) gewidmet hat. Die Anglikanische Kirche stützte ihre Theologie teilweise auf Erasmus. Das erklärt vielleicht J. K. Rowlings Bezug zu diesem Bild.

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Die Rede heißt Hunnenrede. Sie ist nach den Hunnen benannt, einem asiatischen Reitervolk, das zu Beginn der Völkerwanderung (um 450 n. Chr.) in Ost- und Mitteleuropa eingefallen ist. Hintergrund der Rede war der sog. Boxeraufstand in China (1899-1901). Eine chinesische Widerstandsbewegung wehrte sich gegen die in China tätigen europäischen Kolonialmächte. Acht Kolonialmächte, darunter Deutschland, schickten Truppen nach China, um den Aufstand blutig niederzuwerfen. Kaiser Wilhelm II. rief die nach China ausfahrenden deutschen Soldaten dazu auf, in China "wie die Hunnen" zu wüten, also Massaker an Chinesen zu begehen usw.

zu den Folgen steht hier etwas: https://de.wikipedia.org/wiki/Boxeraufstand#Rufsch%C3%A4digung_des_Deutschen_Reiches

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Das ist nicht Bismarck. Der wurde in Karikaturen immer deutlich anders dargestellt, meist ohne Helm mit Glatze oder mit drei einzelnen Haaren auf der Glatze. Er guckte immer grimmig drein und grinste nicht wie dieser Uniformierte hier.

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In aller Kürze: Die Dolchstoßlegende bezieht sich auf das Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Ihre Anhänger behaupteten ab 1919, der Krieg sei aus deutscher Sicht nicht militärisch verloren worden, sondern nur deshalb, weil kommunistische Revolutionäre im Innern Deutschlands, z. B. in den Munitionsfabriken, die Frontsoldaten "von hinten erdolcht" hätten. Gemeint war damit, sie hätten sie z. B. vom Nachschub abgeschnitten.

Diese Version der Geschichte war eine Lüge. In Wirklichkeit hatte das deutsche Militär im August 1918 so schwere Niederlagen erlitten, dass die Oberste Heeresleitung (Paul von Hindenburg, Erich Ludendorff) fürchteten, die Fronten könnten jeden Moment zusammenbrechen. Deshalb drängte Ludendorff im September 1918 die Regierung darauf, sofort Waffenstillstandsverhandlungen mit Frankreich, England und USA zu führen. Auch drängte er darauf, dass eine parlamentarische Regierung aus Vertretern der Parteien SPD, Zentrum und Liberalen gebildet wurde. Er wollte nämlich, dass diese Parteien die Verantwortung für die deutsche Niederlage und die schwierigen Verhandlungen übernehmen, und dass er selbst und seine Offiziere da herausgehalten wurden. So wurde es auch gemacht; es war der Zentrumspolitiker Mathias Erzberger, der am 11. November 1918 den Waffenstillstand von Compiègne unterschrieb, und nicht ein Offizier, wie es sich gehört hätte. (Das Zentrum war eine Partei ähnlich wie die heutige CDU.) Er tat das auf ausdrückliche Anweisung von Paul von Hindenburg.

Ein Jahr später, im Herbst 1919, erfanden Hindenburg und Ludendorff dann die Dolchstoßlegende. Sie behaupteten, militärisch hätten sie 1918 den Krieg weiterführen können, wenn es nicht die bösen Revolutionäre in den Fabriken gegeben hätte, die dort Streiks organisierten. Es stimmt zwar, dass es dort Streiks gab, vor allem im Januar 1918. Aber die kamen von der großen Not, die die Arbeiter und Arbeiterinnen nach vier Jahren Krieg und Hunger leiden mussten, und die immer unerträglicher geworden war. Auch ist nachgewiesen, dass viele Frontsoldaten extrem kriegsmüde waren und immer wieder kurz vor Meutereien standen. Es war also gelogen, wenn die Offiziere behaupteten, sie hätten mit den Soldaten weiterkämpfen können. Die Soldaten hätten ihnen was gehustet, genau wie die Munitionsarbeiter. Vor allem aber wollten Hindenburg und Ludendorff davon ablenken, dass sie selbst als Oberste Heeresleitung Deutschland in die militärische Niederlage manövriert hatten.

Mathias Erzberger wurde von Deutschnationalen und Faschisten (Nazis) als "Novemberverbrecher" verleumdet, weil er am 11. November 1918 für Ludendorff die Kohlen aus dem Feuer geholt hatte. Ludendorff unterstützte diese Lügen, was ein übler Verrat war. 1921 wurde Erzberger von Faschisten ermordet. Die deutschnationale Presse, also die Vertreter der Dolchstoßlegende, verteidigte den Mord.

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Das Gefährliche an blauen Süßigkeiten ist die Tatsache, dass Gifte, z. B. Pflanzenschutzmittel, ebenfalls blau gefärbt sind, um Kinder abzuschrecken. Wenn Kinder lernen, dass blaue Sachen lecker süß sind, besteht die Gefahr, dass sie auch hochgiftige blaue Pflanzenschutzmittel trinken. Die Blaufärbung von Giften ist deshalb üblich, weil es in der Natur fast nichts Blaues gibt, das essbar wäre. - Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen und habe als Kind die Gifte gesehen und gerochen und die strengen Warnungen meiner Eltern dazu gehört.

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Die Regel bei lingolia.com, die latricolore zitiert, lässt sich vielleicht so zusammenfassen:

Wenn es darum geht, dass sich ein Ort oder Zustand geändert hat, kommt SEIN:

Ich WAR gestern in Köln und BIN heute in Hamburg - ich BIN also nach Hamburg gefahren.

Ich WAR eben noch wach und BIN jetzt nicht mehr wach - ich BIN also eingeschlafen.

Ich WAR gestern arm und BIN heute reich - ich BIN also reich geworden.

Nur bei "sein" und "bleiben" passt diese Eselsbrücke nicht ganz. Oder doch?

Ich WAR gestern arm und BIN heute immer noch arm - ich BIN also arm geblieben.

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Die Existenz eines von Menschen verursachtenTreibhauseffekts und Klimawandels werden immer wieder bezweifelt (besonders häufig übrigens hier in gutefrage.net). Welches Interesse könnten Menschen daran haben, zu behaupten, dass das Verbrennen fossiler Brennstoffe keine schwerwiegenden Folgen hat?

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Noch eine Ergänzung:

Freistehende Säulen kommen in der Renaissance zwar vor (Loggia dei Lanzi in Firenze), aber eher selten. Es überwiegen Pilaster, also reliefartige Halbsäulen an der Fassade. Typisch für Renaissance-Palazzi in Italien sind die Rustika-Quader außen am Erdgeschoss: Mauersteine mit vorgewölbter, extra rauher Vorderseite. Das gibt es im Klassizismus gar nicht, da ist alles glatt.

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Gute Frage! Für die Klausur ist es jetzt zu spät, aber vielleicht lesen's ja andere noch beim Recherchieren:

Die Renaissance folgte auf die Gotik, deshalb gibt es in Renaissance-Gebäuden oft noch gotische Elemente, z. B. Treppengiebel und Spitzbogenfenster. Ganz allgemein streben Renaissance-Gebäude eher in die Höhe und klassizistische Gebäude eher schlossartig in die Breite. Renaissance hat viel mehr Verzierungen an den Fassaden, z. B. sog. Beschlagwerk: Das sind reliefartige Elemente, die so aussehen wie Türbeschläge aus Metall, aber aus Stein bzw. Stuck gefertigt sind. Im Klassizsmus gab es so etwas m. W. nicht. Klassizistische Gebäude sind sehr nah am Vorbild antiker Tempel und Foren gebaut: Säulenhallen, langgestreckte Friese, Simse und längliche Dreiecksgiebel.

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Wenn wir mal beim Wachs bleiben: Wir können auch einfach nur beobachten, dass das Wachs beim Erhitzen flüssig wird und beim Erkalten wieder fest wird, also so wie vorher aussieht. Descartes scheint in dem Beispiel die Ebene der Veränderung über die Zeit wegzulassen. Wenn wir die mit reinnehmen, ist es doch eine sinnliche Erfahrung, dass Wachs fest und flüssig sein kann. Die Vernunft spielt zwar mit rein, weil wir gleich Schlüsse ziehen, steht aber nicht im Vordergrund.

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Nicht schlecht, die Frage!

Es gibt zwar die Möglichkeit, über Word-Optionen > Dokumentprüfung > Autokorrektur-Optionen > Autokorrektur einzustellen, dass " direkt bei der Eingabe durch ein Chevron (Alt+0187) ersetzt wird. Aber so kriegst du das schließende Chevron nicht hin, weil dafür ja wieder dasselbe Zeichen " eingegeben wird.

Andererseits müsste es eigentlich irgendwie gehen, denn über die Funktion Autokorrektur-Optionen > Autoformat während der Eingabe > gerade Anführungszeichen durch typographische (ersetzen), die du für den Prozess oben übrigens ausschalten musst, kann Word zwischen öffnenden und schließenden Anführungszeichen unterscheiden. Aber um da reinzukommen und im Code die typographischen Zeichen durch Chevrons zu ersetzen, muss man wahrscheinlich programmieren.

Mein Umweg ist der: Ich habe mir ein Makro gemacht, das beide Chevrons setzt und den Cursor dazwischen platziert. Dann kann ich nach Abruf des Makros direkt den Text tippen, der in Chevrons stehen soll, muss nur am Ende mit der Cursortaste das schließende Chevron überspringen. Dem Makro habe ich einen Tastencode zugewiesen.

Dritte und einfachste Variante: Du legst dir die Funktion "Einfügen > Symbol" auf die Schnellstart-Symbolleiste (rechter Mausklick auf den Omega-Button). Und fügst per Mausklick auf das Omege Chevrons ein. Die bleiben dann dort in der Vorauswahl präsent, sind also über zwei Mausklicks erreichbar.

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Die 1945 in Berlin wiedergegründete KPD hat ihr damaliges politisches Programm so genannt, und die 1946 durch Vereinigung mit der SPD entstandene SED hat das übernommen. Das sollte bedeuten, dass man ausdrücklich zunächst keine sozialistische Revolution anstrebte, sondern als Vorstufe dahin eine Umwälzung, bei der die Nazis (= Faschisten) aus allen Machtpositionen in Staat, Wirtschaft und Kultur entfernt werden sollten und, zumindest formell, eine bürgerliche Demokratie aufgebaut werden sollte, in der aber die Kommunisten bzw. Sozialisten den Ton angeben wollten. Ein Restbestand dieses Ansatzes hat bis 1990 in der DDR weiterexistiert, das war die sog. Nationale Front, in derauch bürgerliche Parteien wie CDUD, LDPD und NDPD sowie sog. Massenorganisationen wie FDJ, Kulturbund und Frauenbund vertreten waren.

In Wirklichkeit entstand ab 1948 eine SED-Diktatur, in der diese Einrichtungen und Parteien ihre Autonomie weitgehend verloren.

Ansätze zu einer antifaschistisch-demokratischen Umwälzung gab es auch in den Westzonen, z. B. den hessischen Volksentscheid für die Enteignung der Kriegsgewinnler 1946. Bis 1947 war die KPD auch in fast allen westdeutschen Landesregierungen vertreten. Das wurde von den westlichen Besatzungsmächten, die ab 1947 andere Pläne verfolgten, unterdrückt.

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Wie halbsowichtig schon teilweise geschrieben hat, wurde das Problem seinerzeit hierzulande durch verschiedene Maßnahmen gelöst:

  • Entschwefelung und Entstickung der Kraftwerks-Rauchgase (durch Bau entsprechender Anlagen)
  • Einbau von Abgaskatalysatoren in alle Autos
  • Entschwefelung der Kraftstoffe.

Schwefelsäure entsteht immer noch aus Flugzeugabgasen und an den Küsten aus den Abgasen der Schiffe, die mit extrem schwefelhaltigem Schweröl fahren. Diese Probleme wären relativ leicht lösbar, aber Fluggesellschaften und Reedereien haben sich bislang erfolgreich gegen alle gesetzlichen Regelungen gewehrt.

Auch die Dieselabgase von Pkw und vor allem Lkw verursachen immer noch eine Belastung mit Salpetersäure. Dabei ist allerdings der Überdüngungseffekt noch stärker als der Säureeffekt. Die Salpetersäure überdüngt vor allem Magerwiesen (wodurch viele Pflanzen- und Insektenarten verschwinden), Gewässer und Meere einschl. Nord- und Ostsee. Der Effekt vermischt sich mit dem Ammoniak, das aus Kunstdünger und Gülle der konventionellen Landwirte stammt.

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Die britische und französische Garantieerklärung für Polen bezog sich nicht auf die Gebiete, die im Sept. 1939 von der Sowjetunion besetzt wurden (das sog. Ostpolen), da diese Gebiete schon 1919/20 international umstritten waren. Die Pariser Verträge von 1919 sahen ursprünglich vor, dass die Gebiete östlich der sog. Curzon-Linie zu Russland/Weißrussland bzw. zur Ukraine gehören sollten, weil sie überwiegend von Weißrussen und Ukrainern bewohnt waren. Das änderte sich erst durch den Polnisch-Russischen Krieg 1920/21. Dazu kamen natürlich auch die schon von mehreren hier erwähnten taktischen Gesichtspunkte.

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