Ich fände es durchaus fair, wenn Frauen die Möglichkeit hätten, ohne zusätzliche finanzielle Belastung mit diesem unumgänglichen Problem umgehen zu können, da dieser Aspekt Frauen tatsächlich finanziell benachteiligt (bei Männern gibt es nichts Vergleichbares, dass ausschließlich sie benötigen und das nicht zu umgehen wäre).
Sicherlich ist das für die Mehrheit kein mega Problem, weil es sich schlussendlich auch nur um einige Euros Mehrbelastung handelt, aber aus der Perspektive von Leuten betrachtet, die am Monatsende jeden Taler umdrehen müssen, wird durchaus deutlich, dass Frauen entsprechend benachteiligt sind, da es bei Männern nichts Vergleichbares gibt, dass ausschließlich sie benötigen.
(Genannte Bsp. von einigen wie Duschgel, Klopapier etc. betreffen ja alle)
Und bevor jemand von wegen rasieren kommt, ist den Bart stehen zu lassen sicherlich nicht toll, aber nicht ansatzweise so dramatisch, als wenn sich eine Frau die Klamotten vollbluten muss, weil sie sich ggf. keine entsprechenden Hygieneartikel leisten kann. Einen Bart kann man im Zweifel auch mit ner Schere stutzen (die verbraucht sich nicht), um nicht total verwahrlost rumlaufen zu müssen. Sprich - hier finden sich Mittel und Wege das Problem zu lösen/einzugrenzen, auch wenn man nicht ''flüssig'' ist.
Ich denke dabei allerdings nicht an ein kostenloses Angebot in öffentlichen Toiletten.
Zum einen halte ich es für zumutbar sowas präventiv mitzuführen (auch wenn die Blutung vielleicht gerade nicht nach Plan ansteht) und zum anderen sehe ich die Gefahr des Missbrauchs (Zweckentfremdung, Verschwendung, Blödsinn damit anstellen), wenn in öffentl. Toiletten ein entsprechender Automat hinge. Der hinge da wohl nicht lang oder bliebe nicht lang heile.
Wie also würde ich es lösen?
Frauen können in adäquaten Abständen eine Menstruationstasse (langlebig, Umweltschonend) bei der Krankenkasse anfordern. Ich bin nicht im Bilde wie lange sowas hält, weiß aber, dass sie schon ne längere Zeit nutzbar ist. Frauen, die, aus welchen Gründen auch immer dieses Produkt nicht nutzen können, haben die Möglichkeit alternativ einen Gutschein anzufordern.
Die KK als zentrale Verteilerstelle kam mir deshalb in den Sinn, weil wir in Deutschland eh Versicherungspflicht haben und man dort auch über die entsprechenden Daten verfügt, um die Berechtigung dahingehend erkennen zu können, nicht mit dem Hintergrund, dass die Kassen die Kosten aufbringen sollten (die sollten von staatlicher Seite kommen).
Wer besondere Vorlieben hat (bestimmte Marke etc.) muss halt selbst zahlen. Kostenlos gäbe es lediglich ein Standard-/Durchschnittsprodukt. Ähnlich würde ich das auch beim alternativen Gutschein halten. Es muss nicht für Markenprodukte reichen, denn der Sinn dahinter wäre, die Ungerechtigkeit in Sachen finanzieller Mehrbelastung auszugleichen, nicht die Lieblingsmarke zu servieren. Sprich - wenn der Betrag nur für ne Packung Nonname Tampons/Binden reicht, wäre dem Genüge getan. Frau müsste aufgrund finanzieller Nachteile im Zweifelsfall nicht in die Klamotten bluten.
Gibt es Wichtigeres? Ja, sicher. Ging es bisher auch so? Natürlich. Aber es ist eben nicht fair wie es aktuell ist und würde sich quasi nahtlos einreihen in die Unterstützung, die wir auch in anderen Fällen bieten, wenn Menschen besondere Bedürfnisse haben, die nicht für die Gesamtheit der Gesellschaft gelten.