Zwei Rüden zusammen halten, möglich?

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Zwei Rüden kann wunderbar funktionieren - es gibt auch echte Männerfreundschaften .. :-)

Viel wichtiger als das Geschlecht und das Alter und die abgeschlossene Erziehung finde ich, daß man aufpasst ob die Hunde vom Wesen zusammenpassen.

Ich bin der Überzeugung daß es z.B. die "geborenen" Leithunde gibt - souveräne, willenstarke Hunde, die gerne "Verantwortung" übernehmen. Und es gibt die "Mitläufer/Mitarbeiter" unter den Hunden, die damit glücklich und zufrieden sind, wenn ein anderer sich um alles kümmert. Und noch einige Typen mehr.

Natürlich muß in der Mensch/Hund Beziehung der Mensch derjenige sein, der die Führung hat. Aber trotzdem gibt es das auch unter den Hunden. Die Mitläufer sind halt die, die wir Menschen eigentlich bevorzugen - die ordnen sich gerne unter, sind leichtführig und bescheiden. Die anderen - die von Natur aus eben die Leithunde wären - das sind die, die wir Menschen als "stur, eigensinnig, schwer erziehbar usw." einstufen..

Sorry - das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt :-)

Aber wenn man jetzt z.B. zwei starke Rüden, die beide den Anspruch haben, daß sich die anderen "unterordnen" zusammen hält, kann das Probleme geben. Wenn man aber z.B. einen "Leithund" und einen "Mitarbeiter" hat - kann das wunderbar funktionieren. Auch zwei "Mitarbeiter-Hunde" sind kein Problem - solange der Mensch sich als fähig erweist das Rudel zu führen.

Ich glaube daß viele Leute den Fehler machen, die Hunde nur nach Alter und Geschlecht einzuordnen - aber nicht darauf achten, welches Wesen die Hunde haben.

Dann passiert es eben oft, daß der "Althund" bestraft wird wenn er den Welpen maßregelt. Nach dem Motto - "Ach der arme Kleine". Da wird sich dann von Anfang an eingemischt so daß die Hunde gar keine Chance haben, ihre Beziehung zueinander zu klären. Das gibt dann einen ständig schwelenden Konflikt unter den Hunden. Man muß sich darüber im Klaren sein, daß der Althund das Recht hat, dem Welpen zu sagen was Sache ist. Natürlich muß man als Mensch da regulierend eingreifen, aber mit Sinn und Verstand.

Das ist ein sehr komplexes Thema und nicht leicht zu erklären.

Aber vielleicht nur als "Denkanstoß" für Dich. Achte mal darauf wie sich Dein Hund z.B. mit anderen Rüden verhält. Gibt es welche mit denen er sich gut versteht ? Was sind das für Typen ? Eher selbstbewußte, ruhige und souveräne Hunde ? Oder eher die albernen, verspielten usw ?

Natürlich ist es beim Welpen noch nicht leicht erkennbar. Aber auch in einem Wurf Welpen gibt es schon die eher zurückhaltenden und schüchternen und die forschen, mutigen und neugierigen die auf jeden zugehen.

Versuche Deinen bereits vorhandenen Hund gut einzuschätzen. Dann weißt Du auch auf was Du bei dem neuen Hund achten mußt.

Kleines Beispiel:

Ein Freund von mir sollte sich aus einem Wurf Welpen einen aussuchen. Der Hund war für eine bestimmte Aufgabe vorgesehen. Mein Freund kennt sich gut mit Hunden aus und ist nicht auf das "ach ist der süß" oder die tolle Farbe reingefallen.

Er hat mit dem Züchter, der Mutterhündin und dem ganzen Wurf Welpen einen kleinen Spaziergang gemacht. Da lag dann über dem Weg ein abgebrochener Ast. Die Mutterhündin ist drüber gesprungen. Aber die Welpen hatten jetzt ein Problem. Und das spannende ist - einige Welpen haben versucht, es der Mutterhündin nachzumachen und über den Ast zu springen. Was mehr oder weniger gelungen ist. Einige Welpen haben aufgegeben und blieben ratlos sitzen. Nur einer schaute sich das an und lief dann um den Ast herum. DAS war dann der richtige Welpe :-)

Aus dem wird mal ein Leithund. Einer der Probleme erkennt und Lösungen findet. :-)

Viel Glück bei der Auswahl des Welpen :-)

Lea55598 
Fragesteller
 18.07.2019, 11:20

Danke für die hilfreiche Antwort!

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Ich kenne alle möglichen Kombis.
3 intakte Hündinnen zusammen, ein Kastrat, ein intakter Rüde und eine intakte Hündin zusammen, intakter Rüde und intakte Hündin, zwei intakte Rüden - welche auch noch mit weiteren intakten Rüden regelmäßig laufen, drei intakte Hündinnen mit einer kastrierten und einem intakten Rüden...

Da kommt viel auf den Charakter des Hundes an sowie eben auf die Sozialisierung und die Erziehung. Es kann nicht jeder mit jedem. Das ist ganz normal. Ich würde dann den zweiten auch erst aussuchen, wenn der erste wirklich gefestigt ist.
Wenn die sich mögen und ausgemacht haben wer wo wann was zusagen hat und wer nicht, geht das meist recht problemlos.

Das kann so und das kann so laufen.

Draußen verstehen bedeutet aber nicht das es auch drinnen klappt.

Ich hab einen kastrierten aussie Rüden, der war zuerst da und auch völlig unkompliziert, dazu kam dann neben 3 Hündinnen, ein Shiba Rüde, nicht kastrierte.

Strotzt nur so von Selbstbewusstsein.

Es gibt Rüden mit denen ist der draußen richtig dicke, aber wehe davon würde sich auch nur einer in SEIN Haus wagen, dann ist Holland in Not.

Mit etwa 6 Monate hat er das das erste mal bei einem Shiba Rüden bewiesen, der kastriert ist und der schon vorher immer zu Besuch war und den er auch kennt und mag, aber nicht auf seinem Grund und Boden.

Da bleibt der aussie der zuerst da war der einzige rüde.

Wäre der Shiba aber der erste rüde im Haus gewesen, könnte ich wohl keinen weiteren halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.
dsupper  17.07.2019, 20:04
Wäre der Shiba aber der erste rüde im Haus gewesen, könnte ich wohl keinen weiteren halten.

Diese Aussage wundert mich, denn bisher habe ich dich für einen sehr kompetenten Hundekenner und -halter kennengelernt.

Bist du nicht der "Chef" deines Rudels? Dann solltest du doch eigentlich bestimmen, wer in das Rudel hinzukommt oder nicht. Dieses Recht steht doch nicht deinem Hund zu?

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Elocin2910  17.07.2019, 20:26
@dsupper

Ich finde aber auch das man das akzeptieren sollte, wenn er nun einmal keinen weiteren akzeptiert, so muss man ihn doch nicht auf Deuvel komm raus dazu zwingen.

Der Mensch ist doch nicht der Chef und muss doch nicht alles erzwingen.

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LukaUndShiba  17.07.2019, 20:36
@Elocin2910

Danke genau so sehe ich das auch, solange er sich draußen benimmt ist mir Wurscht das er im Haus keine Rüden duldet.

Ich muss nicht alles erzwingen und er muss nicht alles toll finden.

Und fremde Rüden im Haus zu dulden ist für mich nun kein muss.

Dafür hat er andere Baustellen wo dran ich mit ihm arbeite die wichtiger sind.

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dsupper  18.07.2019, 09:12
@Elocin2910

Doch, der Mensch ist der "Chef" des Verbandes - und natürlich bestimmt dieser, wer zur Familie gehören darf und wer nicht. (So, wie er auch viele andere Dinge im täglichen Zusammenleben bestimmt!) Überspitzt würde es ansonsten bedeuten, wenn ein bereits vorhandener Hund ein hinzukommendes Kind (eigener Nachwuchs) nicht akzeptiert - darf das Kind nicht bleiben?

Als Züchter muss ich z.B. die Hunde aussuchen, die ich zur Zucht brauche und die deshalb in unser "Rudel" einziehen - da haben meine Hunde kein Mitspracherecht.

Und für einen kompetenten Hundehalter ist das doch auch überhaupt kein Problem? Sorry, aber da sehe ich eher das Problem nicht.

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Elocin2910  18.07.2019, 09:24
@dsupper

Nein so sehe ich das nicht, überhaupt gar nicht. Du sprichst nun von artübergreifenden Verhalten. Was hat nun das Kind in meiner Meinung darüber das der Hund nicht alles und jeden akzeptieren muss zu suchen?

Doch meine Hunde haben ein Mitspracherecht. Es gibt Hunde die wollen eben keine anderen Hunde dabei und ich bin und bleibe eben der Meinung, das man einem Hund nicht alles aufzwingen muss.

Ein kompetenter Hundehalter weiß das!

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dsupper  18.07.2019, 12:18
@Elocin2910

nein, ich spreche davon, dass Hunde KEIN Mitsprache recht haben, wer in einem "Rudel" leben darf. Denn wie gesagt, das würde dann auch andere "Rudelmitglieder" betreffen - denn wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass Mensch und Hund nur ein "Rudel" bilden können, aber kein wirkliches Rudel. Insofern haben beide Arten da die gleichen "Rechte" ....

Was hat eine kompetente "Rudelzusammenführung" denn bitte mit "aufzwingen" zu tun? Ein kompetenter Hundehalter hat es doch nicht nötig, seine Hunde zu etwas zu zwingen? So etwas schafft man ohne Zwang.

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Elocin2910  18.07.2019, 20:28
@dsupper

Doch meine Hunde haben ein Mitspracherecht, ganz klar sogar.

Es hat für mich wenig Sinn einem Hund einen anderen vorzusetzen wenn es so gar nicht passt und wenn das der Fall ist, dann werden immer wieder Konflikte auftreten.

Es ist keine kompetente „Rudelzusammenführung“ sondern in dem Fall dann Zwang! Kompetenz zeichnet sich durch gute Beobachtung aus und wenn ich sehe, das es so gar nicht klappt, dann ist es kompetent vom Hundehalter das zu bemerken und dann eben nicht unter Zwang die Hunde miteinander versuchen zu vergesellschaften.

Zudem lebe ich ich mit meinen Hunden in einem familiären Verband und in dem gibt es auch ein Mitspracherecht für eventuelle neue „Familienangehörige“.

So wenig wie es bei uns einen Chef oder eine Rangordnung gibt, genauso viel haben meine Hunde aber etwas dazu zu „sagen“, wenn ein neues Familienmitglied einziehen würde.

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dsupper  18.07.2019, 20:47
@Elocin2910

Dass es bei dir keine "Chef" gibt, kann ich mir kaum vorstellen. Denn auch du bestimmst sicher z.B. durch Erziehung, wie sich deine Hunde zu verhalten haben. Du bestimmst, wann es raus geht, wer was wann und wie viel zu fressen bekommt, dass die Hunde sich draußen nicht rüpelhaft verhalten, dass sie sofort auf Abruf zurückkommen, dass sie ordentlich an der Leine gehen, dass sie u.U. nicht aufs Sofa oder nichts ins Bett etc. dürfen .... oder was auch immer für ein friedliches, freundliches und glückliches Zusammenleben notwendig ist - aus menschlicher Sicht notwendig ist.

Und aus welchem Grund sollte ein Hund grundsätzlich einen anderen Hund, der neu ins "Rudel" kommen soll - nicht leiden können oder schlimmer noch - bis aufs Blut hassen? Natürlich gibt es auch bei Hunden Antipathie und Sympathie - aber an allem kann man mit den Hunden arbeiten?

Für meine Hunde bin ich diejenige, der fast ihr gesamtes Leben bestimmt (durch besagte Erziehung und Einforderung von Verhaltensweisen) - und wenn ich unserem "Rudel" ein neues Mitglied (egal ob Mensch oder Hund) hinzufügen möchte, dann erwarte ich von meinen Hunden Akzeptanz - ja, die manchmal auch erarbeitet werden muss. Für mich hat das aber nichts mit Zwang zu tun - denn dann wäre jegliche Erziehung ein Zwang.

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Elocin2910  18.07.2019, 21:27
@dsupper

Das nennt sich formale Dominanz und ist nichts anderes wie elterliche Fürsorge, meine Töchter würde ich ja auch nicht einfach auf die Straße rennen lassen.

Durch Erziehung, aber einfordern tue ich z.B. gar nichts und nie.

Wenn etwas was nicht klappt finde ich den Grund und an dem wird etwas geändert.

Dafür gibt es keinen Grund, aber genug Exemplare von Hunden, die eben niemand weiteres bei sich haben wollen und da kann man dann dran arbeiten wie mal will, es kommt immer wieder zu Konflikten und das tue ich meinem Hund nicht an, wenn ich solch einen Hund hätte.

Nein ich ich arbeite auch bei Erziehung nie mit Zwang, sondern mit Köpfchen und wie geschrieben, wenn etwas nicht klappt dann klappt es jetzt nicht, dann denke ich drüber nach, wo der Fehler liegt und wenn der gefunden ist, änder ich etwas daran.

Auch dürfen meine Hunde eigene Entscheidungen treffen, ich fördere das sogar, denn oft genug hab ich damit dann nämlich genau die Knackpunkte gefunden warum etwas nicht so geklappt hat wie ich es gerne hätte.

Einfordern tue tue ich wie geschrieben Verhaltensweisen nie, denn das würde das Vertrauen in den Augen meiner ängstlichen Hündin mir gegenüber schmälern und das möchte ich nicht.

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dsupper  19.07.2019, 08:02
@Elocin2910

Durch Erziehung fordert man aber doch Verhaltensweisen ein - genau darum und dafür erzieht man ja - damit ein Hund genau die Verhaltensweise zeigt, die erwünscht ist ....

Man kann der Sache einen jeweils eigenen Namen geben - der Grundsatz aber bleibt der gleiche.

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Elocin2910  19.07.2019, 09:05
@dsupper

Da ist die Definition eine andere, wenn ich etwas einfordere setze ich es auch durch und ich setze nicht durch und ich fordere nicht ein. Da besteht für mich ein Unterschied.

Wenn Dein Chef etwas von Dir einfordert z.B. Überstunden, dann sieht die Umsetzung anders aus, als wenn Dein Chef fragen würde ob Du heute Überstunden machen könntest.

Der Grundsatz ist da für mich definitiv ein anderer.

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dsupper  19.07.2019, 11:11
@Elocin2910

Und wenn dein Hund auf deine Bitte hin nicht bereit ist, den sicheren Abruf zu erlernen - dann bleibt er sein Leben lang an der Leine? Weil du dieses Erziehungsziel nicht einforderst?? Oder wenn er auf deine Bitte hin nicht vernünftig an der Leine geht - dann lässt du dich weiter durch die Gegend zerren?

Wenn mein Chef Überstunden erbittet, dann kann ich ausreichend denken und überblicken, dass diese Überstunden notwendig sind - meine Hunde können aber die Konsequenz eines nicht erlernten sicheren Rückrufs (nämlich ein Leben an der Leine) nicht überblicken.

Also muss ich das einfordern und durchsetzen - zu ihrem eigenen Besten! Ich habe auch mit meinen zwei- oder dreijährigen Kindern über viele Dinge nicht diskutiert - sondern diese eingefordert - um sie zu schützem und weil ich in der Lage bin zu beurteilen, was das Beste ist.

Aber ist ja auch egal - man muss nicht immer einer Meinung sein - ist doch wunderbar, wenn das jeder für sich selbst entscheiden kann.

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Elocin2910  19.07.2019, 12:48
@dsupper

Wenn ich als Halter nicht in der Lage wäre dem Hund das angemessen und gewaltfrei beizubringen, dann ist das wohl so, ja. Aber ich setze mich hin und denke darüber nach, warum xyz nicht klappt, wie oft soll ich das noch schreiben und ich fordere nicht ein.

Nein aber wie wie willst Du den Rückruf einfordern? Bist Du nicht in der Lage dem Hund das adäquat beizubringen, dann bleibt der Hund wohl an der Leine ja, gibt ja genug die prügeln, schreien oder nen Affentanz aufführen und der Hund kommt trotzdem nicht.

Nein und nochmal nein, ich muss nischte einfordern, wenn ich weiß und genau da liegt der Hund begraben, wie ich es dem Hund beibringe. Bin ich klar in meinem Verhalten, kenne ich lerntheoretische Vorgänge und kenne ich Verstärker so brauch ich nichts einzufordern.

Will mein Hund sich nicht in eine Pfütze setzen bei Regen, bleibt aber an Ort und Stelle stehen, ok dann setzt er sich nicht aber er bleibt an Ort und Stelle, da bin ich mit dem Hund einen Kompromiss eingegangen und warum auch nicht, ich breche mir keinen Zacken aus der Krone wenn meine Hunde nicht sitzen aber im Endeffekt doch genau das tun, was ich möchte, nämlich an Ort und Stelle bleiben.

Darum geht es doch. ...und warum soll ich dann einen Artgenossen zufügen, der nicht ins Bild passt? Warum muss ich auf Gedeih und Verderb alles erzwingen?

Kann ich meinem Hund nicht auch Rechte einräumen?

Hab ich nun einen Hund wie von LukaUndShiba und dieser Hund will keine anderen Artgenossen dabei, dann akzeptiere ich das.

Gut Ute es gibt nicht sooo viele Exemplare die mit sinnvollen Training immer noch dabei bleiben, aber es gibt sie und da ist dann einfach nichts zu machen. Es würde sich dann vielleicht bessern und nen Hund zu Gast ginge, aber wenn dieser bleibt, entstehen immer wieder Konflikte.

Kennst Du solche Kandidaten und hast schon ein,al die Auswirkungen dessen gesehen?

Das ist nicht lustig, ständig kommen neue Dinge die sonst immer geklappt haben aber auf einmal weg sind, plötzlich auftretendes Ressourcenverhalten, Attacken aus dem nichts, Plätze werden verteidigt, Dinge die vorher und mit Gasthunden nie ein Thema waren.

Doch ich habe mit meinen Kindern diskutiert und versucht sinnvoll zu erklären, warum sie dies oder jenes nicht tun sollen/dürfen. Zwar lernen Kinder gleich wie Hunde aber es sind eben Kinder und bei meinen beide mit ADHS war das oft nicht so leicht, auch wenn viele behaupten es gäbe kein ADHS, so weiß man es heute doch besser.

Nein muss man nicht, da gebe ich Dir Recht, fände es aber schön, wenn Du mal drüber nachdenkst, ob es sinnvoll ist alles durchzusetzen über die Bedürfnisse des Hundes hinweg, z.B. mit der Fut sich nicht ins Wasser setzen zu müssen.

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dsupper  19.07.2019, 13:11
@Elocin2910

Ich weiß niicht, warum du "einfordern" mit Gewalt und Zwang gleichsetzt? Erziehung fordert immer ein - ein ganz bestimmtes erwünschtes Verhalten nämlich. Das ist selbstverständlich ohne Gewalt hinzubekommen - da gebe ich dir recht.

Und wenn du mit 1,5 oder 2jährigen Kindern diskutierst, ob und wann sie schlafen gehen sollen oder ob sie Wände bemalen oder auf die Straße laufen - ja, ok. Ich habe erst mit meinen Kindern diskutiert, wenn sie in der Lage wagen, Situationen einzuschätzen, Argumente abwägen zu können etc. Und wenn es Zwang ist, ein Kind z.B. an der Straße feste an der Hand zu halten - ja, dann habe ich meine Erziehung sicher mit Zwang durchgesetzt.

Wenn ich bei einem jungen Hund darauf bestehe, immer und immer wieder, dass er kommt, wenn ich rufe - und ihn nicht bitte, doch endlich mal zu mir zu kommen, wenn er denn mal fertig ist mit schnuppern oder mit Schafe jagen oder mit der Belästigung anderer Menschen - okay, wenn das Zwang ist, ja, dann zwinge ich meine Hunde tatsächlich, sich zu benehmen.

Jede Erziehung ist Zwang - denn sowohl Kinder als auch Hunde haben völlig andere Vorstellungen davon, wie ein freundliches aber geregeltes, strukturiertes Miteinander aussieht.

Aber Zwang ist nicht mit Gewalt gleichzusetzen, sondern mit Geduld und Konsequenz.

Und wenn es - aus welchem Grund - notwendig ist, einen neuen Hund in unser "Rudel" zu integrieren - dann kann auch das mit der entsprechenden Geduld und Konsequenz freundlich durchgesetzt werden.

Anders wäre es mir z.B. auch gar nicht möglich, Notfelle aufzunehmen - auch die muss mein "Rudel" akzeptieren, weil ich es so will - und daran kann ich nun wirklich nichts Schlimmes für meine Hunde erkennen. Und wenn dabei manches Mal zuerst Ablehnung zu erkennen ist - so habe ich bisher noch nie erlebt, dass sich diese nicht in kurzer Zeit in Akzeptanz, häufig sogar in "Freundschaft" wandelt. Einen Hund, der nicht in der Lage ist, andere Hunde nach entsprechender Zeit und Erziehung in unserer Gemeinschaft zu akzeptieren, habe ich in allen Jahren noch nicht erlebt. Vielleicht habe ich ja Glück gehabt.

Und nein, das alles hat nichts damit zu tun, dass man sich über Bedürfnisse von Hunden einfach hinwegsetzt und z.B. völlig sinnfreie Dinge fordert - wie z.B. sich mit der Fut ins Wasser zu setzen (davon war auch nie die Rede). Jeder meiner Hunde besitzt durchaus seine eigene Persönlichkeit, hat ganz individuelle Bedürfnisse - die ihm auch niemand nimmt. Aber alles im Rahmen unserer Gemeinschaftsregeln - ja, die ich bestimme.

Hunden kann man Gefahrensituationen nicht erklären, nicht mit ihnen diskutieren, sie nicht einfach "machen lassen" - man trägt die Verantwortung dafür, dass sie sich korrekt verhalten - das fordere ich durch Erziehung und Anleitung ein - aber das hat nichts mit Gewalt zu tun.

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Hallo,

teurer ist die Haltung eines zweiten Hundes zweifellos, der Zeitaufwand ändert sich nicht wirklich sonderlich ...

Sinnvoll ist es - wie du es auch ausführst - einen zweiten Hund dann in die Familie zu integrieren, wenn der erste Hund erwachsen und gut erzogen ist. Meist kann man dann mit Freude feststellen, dass die Erziehung des zweiten Hundes viel weniger aufwändig ist, weil der erwachsene Hund tatsächlich mit erzieht.

Und wenn man einen Welpen oder einen jungen Junghund wählt, dann wird es in aller Regel auch bei zwei Rüden gar keine Probleme geben, denn erstens klären die Hunde das unter sich und zweitens hat der Hundehalter da ja auch einen "Blick drauf" und kann entsprechend regulierend eingreifen.

Ein junger Hund wird sich am älteren orientieren - er ist nicht darauf bedacht, unbedingt die Führung der Welt übernehmen zu müssen. Hunde sind eigentlich viel eher zufrieden, wenn sie diese Führung NICHT übernehmen müssen.

Es gibt eine ganze Menge gleichgeschlechtlicher Zweier- und Mehr-"Gespanne", die eine sichere Einheit bilden.

Probleme tun sich eher dann auf, wenn diese Einheit von anderen Hunden bedrängt wird - dann ist so ein "Rudel" ungemein mutig und stark. Das muss man als Hundehalter unbedingt beachten.

Lea55598 
Fragesteller
 17.07.2019, 17:35

Danke für die hilfreiche Antwort!

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Klar kann das gehen, mMn sogar besser als mit zwei Hündinnen, aber gut, ich bin ein Rüdenmensch.

Kommt halt darauf an ob die Hunde generell miteinander klarkommen und wie gut man als Mensch eingreift wenns nötig ist.

Im TH geht sowas mit einer Probezeit normalerweise und ist auch sinnvoll.

Lea55598 
Fragesteller
 17.07.2019, 17:38

Danke für die hilfreiche Antwort!

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