Zwangsgedanken oder einfach nur eine "Macke"?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Um eine zwangserkrankung zu diagnostizieren solltest du lieber, wie du schon schreibst, zum Psychologen gehen. Paar Faktoren die du genannt hast sind zwar typisch dafür (Du bist dir der eigenen Unsinnigkeit deiner Gedanken bewusst, sie belasten dich, treten wiederholt auf usw.), es kann aber auch von alleine wieder weg gehen (hatte als Kind auch mal so Phasen, inzwischen nicht mehr). Und selbst wenn du eine Zwangserkrankung hättest, ist diese, vor allem anfangs, sehr gut behandelbar! Deswegen würde ich, falls die Gedanken noch ne Woche anhalten, mal nen Psychologen fragen. Du kannst dich auch mal im Internet mehr darüber informieren, es ist erstaunlich/beruhigend wie viele Menschen sowas schon mal erlebt haben. Wenn du vllt mehr Fakten zu dem Thema hast, nehmen dich deine Eltern hoffentlich ernster! Viel Erfolg :)

KYGO1998 
Fragesteller
 30.05.2015, 10:53

Danke:). Wir sind eigentlich eine ganz ok Familie, aber wenn was mit der Psyche hat, ist der automatisch verrückt. Meine Oma war Monate lang schwer depressiv keiner hat ihr geglaubt oder sie ansatzweise ernst genommen außer ich. Deshalb habe ich sie auch überzeugt gehabt zum Psychologen zu gehen. Seitdem ist geht es ihr sehr gut. Meine Familie hatte Augen gemacht als sie gesehen haben das psychische Krankheiten ganz normale und gegenwärtige Krankheiten sind. Das war denen so peinlich, dass sie sich bei meiner Oma entschuldigt haben und ihr einen Erholungsurlaub spendierten.

1
allesdunkelbunt  30.05.2015, 11:13

erstmals find ichs sehr gut, wie du deiner Oma geholfen hast! :) eigentlich müssten deine Eltern dann inzwischen doch offener für dieses Thema sein? Ich verstehe irgendwie, dass es schwer für sie ist so etwas ernst zu nehmen. Sie waren wahrscheinlich noch nie selbst betroffen und eine psychische Krankheit ist um einiges weniger begreiflich als z.B ein gebrochenes Bein. Wenn sie sich nicht selbst mehr zum Thema Psyche informieren wollen, würde ich, wie bereits erwähnt, selbst versuchen ihnen das Ganze zu erklären. Die Psychologie ist schließlich nicht ohne Grund ein anerkannter wissenschaftlicher Bereich. Vllt. helfen auch Bücher zu dem Thema. Und falls du zu nem Psychologen gehen solltest, nimm sie auf jeden Fall mal mit dorthin! Vllt. zeigen sie dann mehr Verständnis :)

0
KYGO1998 
Fragesteller
 30.05.2015, 21:13

Ja ich hoffe:)

0

Und ich war bis eben überzeugt, das ich der einzige auf dieser Welt bin, der mit diesem doch recht speziellen Zwangsstörung zu kämpfen hat. bei mir geht es schon seit 9 Monaten so, wo es anfänglich noch nicht ganz meinen Alltag durchzog. Mit der Zeit kamen ebenso Heulattacken dazu, die auch von dieser depressiven Grundstimmung herkamen. Der Zwans nahm allmählich immer mehr Platz ein.Kaum eine Beschäftigung, in der der Zwang nicht präsent war. Bei mir taucht der Zwang sogar ach in Gesprächen auf, sodass ich oft Schwierigkeiten habe anderen zu folgen. Ich trau mich sogar immernoch nicht den Fernsehr einzuschalten oder ein Buch zu lesen aus Angst der Merkzwang könnte wieder Überhand gewinnen. Werde in hoher Dosis mit Medikamenten behandelt, eine große Besserung konnte abgesehen von der Abschwächung der depressiven Symptome noch nicht erzielt werden. Aber schonmal schöner zu wissen, das man damit nicht alleine ist. Da meine Psychologin mir da nicht mehr weiterhelffen wusste, wollte sie mich an eine Spezialoste auf dem Gebiet der Zwänge vermitteln. Allerdings ist das noch nicht geschehen. Hast du Methoden gefunden die dir helfen ?

KYGO1998 
Fragesteller
 25.08.2015, 14:21

Hi. Ja, ich habe mir relativ gut helfen können. Und zwar, habe ich diesen Zwang einfach sein lassen. Ich gucke Fernseher, lese Bücher und gucke mir auch wieder Nummernschilder an. Ich mache alles wovor ich mich "gefürchtet" hatte. Die depressive Stimmung ist fast zu 100% verschwunden und die Gedanken(Der Zwang) lassen tätig weiter nach. Du darfst nicht auf dein Gehirn hören. Es sagt dir, dass du alles lassen sollst um keine neuen Eindrücke zubekommen, die sich dann nicht mehr vergessen lassen. Und dagegen musst du ankämpfen. Ich habe mir gesagt: " Es ist mir jetzt egal. Ich mache mein Leben wie früher weiter, und es ist mir sche*ß egal ob ich daran denke oder nicht. Dein Gehirn sagt dir, dass du nur glücklich sein kannst, wenn du das gemerkte vergisst. Das führt dazu, das du dir immer sagen musst, "das habe ich nun fast vergessen gehabt".Lass diesen Zwang einfach zu, dann wird er immer weniger mit der Zeit. Ich habe keine Medikamente oder so benutzt. Ich habe mich selber aus dieser depressiven Phase raus geholt. Es war zwar sehr schwer aber es ist machbar. (Denn Zwänge kommen infolge einer Depression). Freunde und Familie haben mir dabei geholfen. Ich hoffe deine Familie weiß von deinem Problem, auch wenn sie dich nicht ernst nehmen(wie bei mir damals), ist es trotzdem wichtig dass sie wissen das du so einen "Merkzwang" hast. Und nebenbei, wir sind nicht die einzigen auf den Planeten mir diesen Problemen, ich hätte mal vor langen so ein ähnliches Problem gehört. Alle  sind zurückzuführen auf eine Depression. Hast du auch eine Depression?

2

Jede Depression äußert sich in Verzeiflungsphasen und Phasen, in denen man unnatürlich fröhlich und überdreht ist. Eine Depression ist wie ein defekter Motor, der entweder nur mit Vollgas laufen kann oder abgewürgt ist und immer wieder ausgeht.

Also sind Deine Phasen von guter Laune erst mal noch kein Beweis gegen eine Depression. Aber wenn ich mir die Fragen und Probleme der Teenies hier so durchlesen, habe ich den Eindruck, dass man in der Pubertät alle Formen der Geisteskrankheit in natürlich ganz schwach ausgeprägter Form durchläuft, um in der Regel am Ende dann als gefestigter und lebenstüchtiger Erwachsener harauszukommen. Wahrscheinlich gibt es so eine Art seelisches Immunsystem, das in der Pubertät durch ein paar seelische "Infektionskrankheiten" erst mal fit gemacht werden muss.

Fazit: Mach Dir erst mal nicht allzuviele Gedanken. Das renkt sich schon ein. Ich hatte in der Pubertät manchmal im Bett das Gefühl, dass meine Arme und Beine kilometerlang sind – ist auch nicht geblieben! Ich hab nachgemessen! :-)

KYGO1998 
Fragesteller
 31.05.2015, 18:01

Danke für die beruhigenden Worte. Ich hoffe das es wieder von alleine weggeht. :-)

0

Genau das gleiche habe ich auch. Würde mich auch mal interessieren.

KYGO1998 
Fragesteller
 30.05.2015, 09:58

Was sind das für Gedanken bei dir? Bei mir sind es detailreiche Erinnerungen, über die ich Stunden/Tage lang nachdenke.

0
jstselfish  30.05.2015, 10:08

Bei mir auch Erinnerungen, das negative was in der Vergangenheit passiert ist und bestimmte Sätze die man zu mir gesagt hat.

0
KYGO1998 
Fragesteller
 30.05.2015, 11:03

Das ist schlimm ne? Einfach nicht abschalten können.

0

Innerhalb der Pubertät sind solche Phasen bedingt durch die Umbauarbeiten im Gehirn vollkommen normal, aber auch sonst kann sich einmal ein Gedanke oder Idee im Kopf festkrallen und begleitet einen über Tage oder Wochen.

Erst wenn es über längere Zeit und bei bestimmten triggern immer wiederkehrt könnte man von Zwangsgedanken sprechen.

KYGO1998 
Fragesteller
 30.05.2015, 09:51

Danke für die Antwort. Aber bei mir ist das leider nicht nur ein Gedanke sondern mindestens 15. Die sich ständig wiederholen. Gegen meinen Willen.

0
Ursusmaritimus  30.05.2015, 09:54
@KYGO1998

Gerade die Menge/Vielfalt der Gedanken spricht doch gegen Zwangsgedanken wo es in der Regel nur um sehr wenige Module geht.

0
KYGO1998 
Fragesteller
 30.05.2015, 09:57

Das freut mich wirklich zu hören. :-) Das mach wieder Hoffnung. Herzlichen Dank:)))

0