Zwanghaftes Verhalten?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ob es sich hier um eine Zwangshandlung oder direkt um eine Zwangsstörung handelt, dass werden wir dir hier nicht sagen können.

Jeder Mensch hat seine Routinen, auch wenn manche ggf. schon zwanghaft wirken, ist es noch lange keine Zwangsstörung.

Wenn du Sicherheit haben möchtest, solltest du mit einen (Fach)Arzt sprechen oder dich mal an eine Psychologische Beratungsstelle wenden. Beide kennen sich sicherlich ziemlich gut aus und könnten dir sagen, in welche Richtung das Ganze geht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Klinische Sozialarbeit

Das klingt besorgniserregend. Mag sein, wenn es ein Tick ist, dass man den noch in den Griff bekommt. Bei Dir scheinen sich aber immer neue Ticks zu ergeben - und das ist nicht gut.

Bist Du ein unsicherer Mensch? Ich könnte mir denken, dass Du auf diese Weise Sicherheit suchst.

Lass das lieber professionell abklären. Das würde wohl mehr Sinn ergeben.

Eule09 
Fragesteller
 06.06.2022, 09:25
Bist Du ein unsicherer Mensch? Ich könnte mir denken, dass Du auf diese Weise Sicherheit suchst.

Ja, eigentlich deswegen, zumindest meistens.

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AriZona04  06.06.2022, 09:26
@Eule09

Finde Deine Persönlichkeit. Werde selbstbewusst. Steh zu Dir - Deinen Taten, Aussagen, Deinem Denken. Dann brauchst Du solche "Sicherheiten" nicht mehr.

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Zur Zwangsstörung:

Diagnostische Kriterien sind:

  • Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
  • Die Gedanken sind wiederkehrend.
  • Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
  • Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
  • Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
  • Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.

Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."

Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:

  1. Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
  2. Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
  3. Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
  4. Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.

Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.

Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."

Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung