Zusammenarbeit der Siegermächte?

8 Antworten

Hei, Amelia791, zunächst einmal ging es schlicht um die Niederwerfung des Nazi-Regime. Es stellte sich dann bald heraus, dass die westlichen Staaten unter Demokratie etwas anderes verstanden als die Sowjetunion. In ihrer Zone, der späteren DDR plus Ost-Berlin, ging sie systematisch daran, eine sozialistisches System aufzubauen mit Hilfe von deutschen Kommunisten, die nach Moskau emigriert waren und nun zurückkehrten - mitsamt der Zwangsvereinigung der SPD-Ost mit der KPD, die damals in der Sowjetzone keine Schnitte kriegte, zur SED.

Die ideologischen Gegensätze führten bald dazu, dass der alliierte Kontrollrat arbeitsunfähig wurde und schließlich arbeitslos. Beide Seiten machten seither ihr eigenes Ding. Im Westen gab´s den Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Zone in wirtschaftliche Hinsicht zur Bi-Zone, der schließlich auch Frankreich beitrat und zur Tri-Zone wurde (Karnevalsschlager aus der Zeit: Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien). Die drei Westzonen wurden1949 zur Bundesrepublik Deutschland, die Sowjetzone 1950 zur DDR. und so. Grüße!

Anfangs waren es nur 3 Besatzungsmächte, die in der Konferenz von Jalta (eine Stadt auf der Krim) Deutschland unter sich aufteilten: USA, England, Sowjetunion. Aber die Franzosen nörgelten so lange rum, dass sie auch Besatzungsmacht sein wollen, bis ihnen die Amerikaner und Engländer ein Stück abgaben. So wurden es vier.

Diese Zonen waren anfangs komplett voneinander getrennt, zum Grenzübertritt brauchte man Passierscheine oder schlich durch den Wald. Jede Besatzungsmacht machte ihr eigenes Ding. England und Frankreich plünderten ihre Zonen aus, noch Jahrzehnte nach dem Krieg fanden sich in diesen Ländern deutsche Maschinen und Werkzeug aller Art in vielen Fabriken. Die USA taten das nicht, vielleicht war ihnen der Transport zu weit und teuer.

Schon bald war klar, dass die Gesellschaftsordnungen der Supermächte USA und UdSSR inkompatibel waren. So entstand der eiserne Vorhang durch Europa, der die Herrschaftsgebiete voneinander trennte.

Die drei Besatzungsmächte USA, England und Frankreich konnten besser miteinander und legten ihre Zonen zu einer gemeinsamen Besatzungszone zusammen, woraus die BRD wurde.

stranger5431  28.02.2019, 10:15

Ausplündern: das war ja das, was die Deutschen zuvor mit allen Gebieten, die sie in Europa besetzt hatten, gemacht hatten, und zwar auf eine Art, dass der lokalen Bevölkerung nicht einmal mehr Brot zum essen übrig blieb.

Das war insbesondere in Osteuropa der Fall, aber auch aus Dänemark schleppten die Deutschen 50% der Industrieproduktion weg, von den Niederlanden stahlen sie die Rinder, etc.

Und natürlich demontierten auch die Deutschen in anderen Ländern Fabriken, um sie in Deutschland wieder aufzubauen.

In vielen Fällen eigneten sich die Deutschen auch Fabriken an und liessen die früheren Eigentümer als Sklaven (ohne Bezahlung) für sich arbeiten. Das war insbesondere in Osteuropa oft der Fall, insbesondere wenn die Besitzer jüdisch waren. So liessen sie die Fabriken dann gleich vor Ort, da hatten sie dann gleich auch billige Arbeitskräfte, die sie gerade versklavt hatten.

In sämtlichen Ghettos gab es Fabriken, wo Juden als Zwangsarbeiter arbeiten mussten, die KZ waren auch Arbeitslager... Und es wurden auch nichtjüdische Zivilisten als Zwangsarbeiter verschleppt.

Ich glaube nicht, dass die Deutschen das geplünderte Gut je zurück erstattet haben. Insbesondere Polen und die UdSSR haben da bestimmt starke Verluste gehabt.

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Sie haben z.B. bei den Nürnberger Prozessen zusammengearbeitet.

Ich würde sagen, sie haben am Anfang viel zusammengearbeitet, schon um die genaue Aufteilung festzulegen, Lebensmittelversorgung zu sichern, etc.)

USA, UK und Frankreich haben weiter zusammengearbeitet (dann auch im Rahmen der Nato), während die UdSSR immer mehr ihr eigenes Ding machte...

"wollte ja offensichtlich nichts davon hören..." das triffts nicht ganz. Stalin allein hatte den Krieg gewonnen, hatte die Rote Fahne in Berlin hissen lassen, und dann, in Bündnistreue, den Amis, Engländern und Franzosen Sektoren überlassen, die sie jedenfalls nicht selbst errungen hatten. Westberlin war ein Geschenk Stalins an seine Freunde, die sich in der Folge als falsche Freunde erwiesen hatten.

zetra  29.03.2019, 09:59

Gewisse Kreise erkennen diese Tatsachen nicht an und reden von kommunistischer Propaganda.

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Es gab einer Allierten Kontrollrat.