Zuprosten im Mittelalter?
Es gibt ja diese Ritterdinner in diversen Städten und bei diversen Anbietern. Also so Rittergelage, wo dann ein Gaukler die Leute bespaßt und wo es sehr zünftiges Essen gibt und so weiter. MIr gefällt das immer sehr gut. Was ich aber immer etwas komisch finde ist, wie man sich da zuprostet. Der Gaukler erklärt (bisher bei ALLEN DInnern so gehabt) immer die "Regeln" und wie man sich zuprostet, statt "Prost" oder so wird da wirklich bei allen Dinnern immer "Süße Zeit" gesagt. Jetzt frage ich mich, haben die das früher wirklich so gesagt und wenn ja, wieso? Wieso "Süße Zeit" statt prost, und wo kann man das mal nachlesen? Im Internet kann zumindest ich nichts darüber finden.
2 Antworten
Die Verwendung von "Süße Zeit" anstelle von "Prost" bei mittelalterlichen Ritterdinnern wird wohl eher eine künstlerische oder kreative Entscheidung der Veranstalter sein, um das mittelalterliche Ambiente zu betonen. Historisch gesehen gibt es keine klaren Belege dafür, dass "Süße Zeit" im Mittelalter als Trinkspruch verwendet wurde.
Im Mittelalter gab es viele unterschiedliche Ausdrücke für Trinksprüche in verschiedenen Regionen und Kulturen. Trinksprüche variierten je nach Ort und Zeitraum, und häufig wurden auch schon damals einfach Worte wie "Prost" oder "Zum Wohl" verwendet.
"Süße Zeit" - ist ja drollig. Und ganz bestimmt eine Erfindung des Veranstalters.
"All Voll" wäre ein mittelalterlicher Trinkspruch, der schon in der Carmina Burana (11.-13. Jhd.) festgehalten wurde.
Prost, eigentlich Prosit, vom lat. prodesse (es möge nützen), ist er seit dem 18. Jahrhundert bekannt.