Zeitreisen mit hoher Geschwindigkeit?
klingt komisch, und an meiner vorletzten Frage sieht man, dass ich mir darüber schon länger Gedanken mache.
Und zwar Lichtgeschwindigkeit.
Wenn wir jetzt rein theoretisch nach oben gucken und ein Meteorit kapput geht, der zehntausend Lichtjahre entfernt ist, muss er ja vor zehntausend Jahren kapput gegangen sein. Die Entfernung in Lichtjahren entspricht ja der Anzahl in Jahren, die das das Licht braucht, bis wir es sehen können.
Stellt euch vor, wir haben Raketenschuhe, mit denen man viel schneller als die Lichtgeschwindigkeit ist. Sobald wir den Meteoriten sehen, drücken wir auf ein Knopf und fliegen in paar Sekunden hin.
Wären wir dann nicht 10.000 Jahre gereist? Wenn nicht, was würden wir sehen? Den Meteoriten, gar nichts oder was?
9 Antworten
Ein Meteorit, der "kaputt geht", als verglüht, ist nicht 10.000 Lichtjahre entfernt, sondern schon in der Erdatmosphäre.
Nehmen wir besser einen Stern, der 10.000 Lichtjahre entfernt ist. Dorthin zu reisen mit Lichtgeschwindigkeit, also 300.000 Km/sec, ist für einen Körper mit Masse nicht möglich. Die Energie, die dazu nötig wäre, ginge gegen unendlich.
Seit Einstein wissen wir, dass sich nichts schneller bewegen kann als das Licht. Science Fiktion Autoren war diese Limitierung ein Dorn im Auge. So erdachte man den Warp-Antrieb, der Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit möglich machen sollte. Das Raumschiff selber bewegt sich gar nicht, um Einsteins Relativitätstheorie nicht zu verletzen. Aber auch dazu wäre die benötigte Energie so astronomisch hoch, dass eine praktische Umsetzung unmöglich ist.
Das ganze hat ja auch was Gutes. Wir brauchen keine Angst vor Aliens zu haben. Die kommen genau so wenig zu uns, wie wir zu ihnen.
Könne man eine Funkverbindung aufbauen, würde man bei obigem Stern 20.000 Jahre auf eine Antwort warten müssen. Das zeigt schon die Dimensionen, um die es in der Astronomie geht.
Ich habe beim Lesen deiner Frage Kopfschmerzen bekommen.
Der Blödsinn mit dem Meteroid... den lassen wir mal weg.
Raketenschuhe mit denen man SCHNELLER als c fliegen kann?
Also mein Freund, solange du Ruhemasse hast wird du NIEMALS die Lichtgeschwindigkeit erreichen, geschweige denn "überschreiten". Der Energieaufwand wird durch die Massenträgheit immer und immer höher und das exponentiell. Somit wäre ein unendlicher Energieaufwand nötig ein Massebehaftetes Objekt auf c zu beschleunigen. Da es keine UNENDLICHE Energie gibt, ist es nicht möglich.
Warum so eine Reaktion? Wieso reagieren Menschen die eine Frage stellen schnippisch auf kluge Antworten auf ihre Fragen?
Wir würden den Meteor nicht mehr sehen, da er dort vor 10000 Jahren "kaputt ging". Wir können zwar sozusagen in die Vergangenheit schauen, allerdings nicht dorthin reisen. Auch schneller als die Lichtgeschwindigkeit zu reisen ist unmöglich, da dies neue Probleme aufwerfen würde.
P.S. ich bin kein Physiker. Falls ich also falsch liege, dann klärt mich gerne auf.
Der Witz an der Sache ist, dass eine Differenzgeschwindigkeit
Δv› = v›₂ − v›₁
zwischen zwei Körpern B₁ und B₂ im Ruhesystem eines dritten, B₀ außerhalb des NEWTONschen Grenzfalls (⎜v›¡⎟ << c) nicht dasselbe ist wie die Relativgeschwindigkeit, die Geschwindigkeit v›¹'₂ von B₂ im Ruhesystem von B₁.
Dies liegt an der Relativität der Gleichzeitigkeit räumlich getrennter Ereignisse.
Bewege ich mich relativ zu Dir mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v in x-Richtung, ist v geometrisch die Neigung Δx⁄Δt meiner Weltlinie (WL) (t'- Achse) gegen Deine. Allerdings ist dann auch meine x'-Achse (t'=const.) gegen Deine x-Achse (t=const.) entsprechend geneigt, und zwar in entgegengesetzte Richtung.
Wenn sich jetzt etwas relativ zu Dir in x-Richtung überlichtschnell bewegen würde, wäre es in meinem Ruhesystem nicht etwa langsamer, sondern noch schneller. Wäre sein Tempo c²⁄v, wäre es in meinem Ruhesystem in x'-Richtung überall gleichzeitig (aber nur in einem Augenblick), und wenn es relativ zu Dir noch schneller wäre, würde es sich relativ zu mir in negative x'-Richtung bewegen – oder rückwärts in der Zeit.
Daher kann sich nur etwas überlichtschnell bewegen, das keine innere zeitliche Ordnung hat, etwa so etwas wie eine vorher abgesprochene LaOla, bei der jeder aufsteht, ehe er die Chance hat, seinen Nachbarn aufstehen zu sehen.
Okay, interessant. Danke, das wusste ich noch nicht 😁. Kann es sein, dass du Physik studiert hast?
Ja. Allerdings habe ich die Spezielle Relativitätstheorie (SRT) – von der ich von meinem Großvater schon als Kind gehört hatte – erst so richtig dadurch verstanden, dass ich mich mit Leuten auseinandergesetzt habe, die sie als unlogisch bezeichnen.
Auch die grundlegenden Ideen der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) habe ich teils während des Studiums verstanden, teils auch erst später.
Dabei habe ich gemerkt, dass
- die SRT im Grunde viel einfacher ist, als man denkt, und keineswegs "zu hoch für den "Normalsterblichen",
- das traditionelle Vokabular allerdings verstaubt ist und ein echtes Verständnis verhindert, oft sogar bei Physikern und
- viel zu Viele, darunter sogar Physiker, die SRT "erklären", ohne die von ihnen benutzten Begriffe wirklich verstanden zu haben.
Große Inspiration war mir bei allem auch ein Buch mit dem Titel "General Relativity" von J.L.Martin, wo ich einen konkreten, messungsbezogenen Ansatz für das Verständnis der SRT (die da natürlich auch behandelt wird) kennengelernt habe, nämlich den K- Faktor von BONDI.
Das werde ich mir auf jeden Fall für mein Studium merken! Vielen Dank 🙂. Und auch danke, dass du dir die Zeit genommen hast so ausführlich unter meiner Antwort zu kommentieren.
Man kann sich auch nicht theoretisch mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen, sondern schlichtweg gar nicht.
Geht nicht -> Keine Zeitreise
Und das „geht nicht“ ist fundamental und keine Frage von Technik. Es ist eine Eigenschaft unseres Universums selbst.
Du würdest auf eine andere Zeitlinie wechseln, auf eine, in der der Meteor eine andere Lebensdauer hat als die von dir zu Erdenzeiten angenommene...
sorry zweistein