Z Jugend Fauler?

17 Antworten

Ehrliche Antwort? Ja!

Die Frage ist ja eher: Warum ist das so?
Meiner Meinung nach, weil sich unsere Umwelt, unser Alltag, unser Leben verändert hat.

Schaust Du ein paar Jahrhunderte zurück, dann haben die meisten Menschen von der Landwirtschaft oder dem Handwerk gelebt und schwere körperliche Arbeit geleistet. Ganz einfach, weil sie es mussten, um zu überleben.
Die industrielle Revolution hat das grundlegend geändert... und das IT-Zeitalter nochmals grundlegend.

Sprich: Nur wenige sind heute als Selbstversorger auf körperliche Arbeit angewiesen, um zu überleben - und für alle anderen gibt es heute sehr viele alternative Arbeiten, die körperlich einfacher sind. Dafür leidet dann häufig die Seele... sowas wie "Burn Out" ist nun einmal keine "Handwerker-Krankheit", sondern eher eine "Büroleute-Krankheit".

Hinzu kommt dann noch, dass die GenZ ja schon die zweite Generation ist, die das so erlebt. Schon die Eltern haben also (natürlich sehr verallgemeinernd) zunehmend harte körperliche Arbeit gescheut und haben dies (anders als Generationen zuvor) eben auch nicht als Vorbild an ihre Kinder weitergegeben.

Außerdem ist es so, dass sich die Bedürfnisse der Menschen geändert haben. Zu allererst geht es ums Überleben. Wer sich früher nicht selbst versorgt oder Geld verdient hat, um sich vesorgen zu können, der ist verhungert. Heute sprigt der Staat ein - verhungern muss zumindest in Deutschland niemand mehr. Wer früher kein Geld hatte, konnte sich keinen Arzt leisten und starb bei schon einfachen Krankheiten. Heute wird jedem medizinisch geholfen, der Hilfe benötigt.
Die Kriegsgenerationen haben schlimme Zeiten mit Tod, Hunger, Obdachlosigkeit usw. erlebt. Sie waren im Anschluss froh über das, was sie hatten. Für sie war Frieden, ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen das Wichtigste - Dinge, die wir heute als völlig selbstverständlich ansehen. Diese Grundbedürfnisse sind bei den Menschen gesättigt... deshalb treten neue Bedürfnisse zu Tage z.B. nach Freizeit, Vergnügen usw. - und dazu gehört dann eben auch, weniger zu arbeiten zugunsten von mehr Freizeit und Vergnügen.

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

So Sokrates vor 2400 Jahren. Bisher ist die Welt nicht an der fehlenden Moral der nachkommenden Generation untergegangen. Ich halte mal den Atem an, ob es diesmal aber ganz bestimmt wirklich so sein wird.

Ernsthaft?!
Studieren ist was für faule? Ich glaube daran merkt man, dass du nie auf einer Universität warst…Ich selbst gehöre zur Generation Z und studiere. Das mache ich aber, weil es schon immer mein Traum gewesen ist, einen guten Beruf zu haben, weil meine Eltern dieses Privileg nie hatten. Ich möchte in meinem Leben das machen, was mir auch Freude bereitet. Wofür ein Leben und eine Arbeit für die ich 24/7 unglücklich schuften muss. Vielleicht philosophiere ich da ja zu viel rein als Philosophie-Studentin…Mit meiner Berufswahl als Lehrer werde ich mehr als genug zu tun haben und wer Lehrer als faul anerkennt, der hat doch wirklich keine Ahnung wovon er spricht. Ich möchte mich intellektuell weiter bilden…warum sollte ich das sein lassen, wenn es mich doch erfüllt und glücklich macht?
Natürlich kann ich nicht für alle mitsprechen, aber die Gen Z hat durchaus viele Vertreter, die wirklich hart arbeiten, um irgendwann das Leben zu erreichen, das sie wollen. Was ist daran verwerflich? Sie haben ein klares Ziel vor Augen!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Hessen001  14.09.2023, 00:14

Ich erlebe es auch oft, dass man als Student angefeindet wird. Gerade bei Geisteswissenschaften. Der Hintergrund ist das Leistungsdenken vieler Menschen, dass u.a. durch Medien wie der WELT verbreitet wird: Es geht darum, brauchbare Dinge zu machen! Man muss das BIP voranbringen! Deine philosophischen "Hirngespinste" tauchen eben in keiner Handelsbilanz auf und bringen die Volkswirtschaft nicht weiter.

Früher hatten Geisteswissenschaftler noch ein gewisses Renomee, da sie oft der Oberschicht angehörten, heute gelten sie oft als Tagträumer.

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Micky2603  14.09.2023, 00:20
@Hessen001

Eben, es ist echt schade, dass heutzutage eine Begründung wie „Ich studiere xy, weil es mir Spaß macht und es mich interessiert“ nicht ausreicht in den Augen vieler Menschen. Das ich mich als Individuum entwickel interessiert natürlich keinen, weil es scheinbar nichts „brauchbares“ für die Gesellschaft ist. Sehr emphatisch unsere Gesellschaft…
Philosophie sehe ich dennoch als etwas sehr nützliches, vor allem in politischen Debatten, wo Argumente eine große Rolle spielen. Den der Hauptteil der Philosophie besteht darin, Argumente zu prüfen und ihre Überzeugungskraft in Frage zu stellen…eben zu lernen kritisch zu denken. Und damit auch die Gesellschaft zu hinterfragen.

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Ja die Jugendlichen leben lieber auf Kosten als selbst etwas zu tun. Wen die mal arbeiten dann auf gar keine Fall Samstag oder Sonntag. Sobald sie das mal tun müssen haben sie gleich "Depressionen". Einfach nur furchtbar

PeterLustig1999  13.09.2023, 23:02

Mal so gefragt: Warum gehst du am Wochenende arbeiten?

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PeterLustig1999  13.09.2023, 23:15
@sabine534

Mir geht es um deinen Beruf. Genauer geht es mir darum, zu verstehen, was dich dazu bewegt hat, deinen Berufsweg einzuschlagen. Und dir aufzuzeigen, dass andere Menschen sich für andere Dinge mehr begeistern können.

Ich selbst könnte mir Pflegeberufe nicht vorstellen. Ich befasse mich lieber mit der Technologie von morgen, und wie sie uns unseren Alltag erleichtern kann. Und insbesondere, wie man technologischen Wandel für die meisten Menschen so reibungslos wie möglich gestalten kann. Ich wünsche mir eine Zukunft, in der die Versorgung der Gesellschaft kein Problem mehr ist und jeder der Beschäftigung nachgehen kann, die ihn am meisten Sinn gibt.

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Genau das wurde bisher über jede Generation erzählt. Ich habe Respekt vor jeder Generation, die sich nicht mehr anlasslos ausbeuten lassen will. Denn von den erwirtschafteten Geldern landet nur ein kleiner Teil in Renten oder anderen sozialen Beiträgen.