Warum ist Lithium das härteste Alkalimetall?

Die Härte ist eine Frage der Kohäsion (=was die Atome zusammenhält) und der Kristallstruktur. Die Kohäsion in Alkalimetallen kommt über metallische Bindung zustande. Bei der Kristallstruktur sind die Alkalimetalle alle gleich (kubisch raumzentriert).

Mit nur einem Außenatom kann jedes Alkalimetall-Atom nur ein Elektron zur metallischen Bindung beisteuern. Das nicht viel und führt zu niedrigen Schmelztemperaturen und geringer Härte. Ist aber auch für alle Alkalimetalle gleich.

Der verbleibende Unterschied lässt sich aus den Atomradien erklären: je weiter die Atome voneinander entfernt sind, desto schwächer sind sie aneinander gebunden. Bei ansonsten gleichen Verhältnissen ist dann das kleinste Atom noch am stärksten metallisch gebunden - und hat die größte Härte. Das ist Lithium.

Härte lässt sich in der Mineralogie unterschiedlich definieren, aber verbreitet ist hauptsächlich eine relative Einteilung. D.h. man kann nicht sagen, die Härte beträgt "X", sondern "Material X ist härter als Material Y", z.B. nach der Mohs Härteskala.

Das Prinzip ist einfach: wenn man mit Material X Kratzer in Material Y bekommt, aber nicht andersrum, dann ist X härter als Y. Mit einem Messer schneidest du z.B. weichere Sachen (Gemüse z.B.), schärfst es aber mit einem Wetzstahl oder einem Schleifstein nach, weil sie härter sind als die Klinge.

Ich gehe davon aus, dass das auch für Alkalimetalle so oder so ähnlich gilt.