Wurden die Farben Schwarz und Rot als "böse" angesehen, bevor die Nazis sie auf ihrer Flagge verwendeten?

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Jede Farbe hat auf uns von Natur aus eine psychologische Wirkung. Meistens sowohl eine positive als auch negative.

Rot ist Feuer und Rot ist auch unser Blut. Und sowas zu sehen nimmt man tendentiell eher als Gefahr wahr. Rot ist aber auch eine Farbe, die man an den leckersten und saftigsten Früchten findet. Paprika, Tomate, Äpfel, Beeren, Trauben, Kirschen usw.

Außerdem empfinden wir einen sommerlich-roten Sonnenuntergang als wunderschön.

Da wir außerdem auf Licht angewiesen sind, um uns orientieren zu können, und wir auch im Schlaf relativ wehrlos sind, ist die Farbe Schwarz (stellvertretend für Dunkelheit) mit gewissen Urängsten verbunden. Gleichzeitig steht es aber auch für Geheimnisse und Mysterien und kann daher unsere Neugier und Faszination ansprechen.

Meinst du schwarz-weiss-rot. Das war die alte Reichsflagge. Die war ja nicht weiter schlimm. Wurde unter Bismarck bei der Reichsgründung eingeführt und war eigentlich die Flagge der Marine und dann eben die Flagge des Kaiserreichs. Die Nazis haben die alte Reichsflagge für ihre Zwecke genutzt. Deshalb haben diese Flaggenfarben heute einen schlechten Ruf. Schwarz-rot-gold sind dagegen die Farben der Demokratie,. Diese Flagge wurde erstmals bei Demonstrationen z.B. beim Hambacher Fest mitgeführt und ist heute die Nationalflagge.

Eine Farbe kann nicht böse sein, weil es nur eine Farbe ist.

Bin ein bisschen spät dran mit meiner Antwort.

Nein, die Farben Schwarz-Weiß-Rot des deutschen Kaiserreichs und zuvor des Norddeutschen Bundes hatten absolut nichts Böses an sich. Es war die Zusammensetzung der Farben Preußens (Schwarz-Weiß) mit dem Rot-Weiß der drei Hansestädte Bremen, Hamburg, Lübeck, den Gründern des Norddeutschen Bundes.

Erst durch die Nationalsozialisten wurden sie durch die Verwendung in der Hakenkreuszflagge zum Symbol des Bösen.

Woher ich das weiß:Hobby – 50 Jahre private Forschung als Hobby

Schwarz steht für das Böse, Weiß für das Gute. Das zieht sich wie ein roter Faden durch Literatur und Kunst.

Ich erkläre es mir so, dass der Mensch ein "Sehtier" ist. Unsere Augen sind unsere wichtigsten Sinnesorgane.

In der Dunkelheit sind wir unsicher. Das Böse agiert im Schatten, um unerkannt zu bleiben. Wir erkennen nichts. Wir bangen. Wir sind verwundbar.

(Es gibt eine Ausnahme: Schwarze Zahlen sind etwas Gutes.)

Ist alles erhellt, ist nichts mehr unbekannt. Das Licht lässt sich mit Wärme und Erkenntnis verbinden. Erkenntnis = man sieht etwas, das man zuvor nicht gesehen hat.

Dass rot als "böse" angesehen wird, ist nicht zwingend so. Man würde es dann denke ich mit Blut und Töten in Verbindung bringen.
Nicht selten wird rot aber auch als Farbe der Liebe betrachtet.

Wir haben die Farben immer noch in unserer Flagge. Das bedeutet, man hat sich anscheinend durch die Farbdeutungen nicht veranlasst gefühlt, andere Farben zu verwenden.