Würdet ihr zu einer Psychologin gehen, die ihr kennt?

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Hallo 20Fragender00 👋

Würdet ihr zu einer Psychologin gehen, die ihr kennt?

Nein, niemals.

Eine Person, die einen kennt, die kann zwar so tun als ob ein professionelles Verhältnis besteht, aber es existiert nicht wirklich. Ich könnte nie offen sprechen, ich hätte immer Ängste, dass es auch wenn es nicht so ist in die Öffentlichkeit getragen wird oder das Bild der Person von mir sich verändert.

Was bedeutet kennen?

Bekannt durch sehen, in derselben Kantine essen oder näher bekannt, quasi ein freundschaftliches Verhältnis?

Geh hin und frage nach. Ein guter Therapeut wird Dich nicht behandeln, wenn Ihr eine zu starke persönliche Nähe zueinander habt. Dann hast Du es zumindest versucht, denn ein gutes Bauchgefühl kann auch für die Vertrauensbildung förderlich sein.

Nein, auf keinen Fall.

"Normales Umfeld" deute ich mal mit Leuten, die ich als "gute Bekannte" bezeichnen würde. Und hier fahre ich eine ganz klare Linie: Nein, das würde ich ganz sicher nicht - weil ich so intime Dinge nicht mit jemandem besprechen wollen würde, den ich persönlich kenne und der ggf. im selben freundschaftlichen Umfeld unterwegs ist wie ich selbst. Wenn man dann in "trauter Runde" wo zusammen ist und miteinander spricht, rutscht einem viel leichter (wenngleich versehentlich) mal was aus dem Mund, das man vielleicht nicht sagen dürfte oder wollte - und schon ist Polen offen.

  • Ich habe vor geraumer Zeit so einen Fall im ärztlichen Bereich - es ging nicht um was Psychologisches, sondern um eine Krankheit - und dessen juristisches Nachspiel, bei dem die Nerven blank lagen und zwei Freundschaften kaputt gingen (eine davon war langjährig gewesen) an vorderster Front miterlebt. Alles nur, weil jemand seine Klappe nicht halten konnte, jemand anders dumm genug war den Gesprächsweg zu "verraten" und ein Arzt sowie ein Praxis-Angestellter gegen die Schweigepflicht verstoßen hatten. Hätte bis dahin nicht gedacht, dass es so was gibt, aber man lernt leider Gottes nie aus. Seither bin ich, obwohl ich selbst nicht Betroffener war, diesbezüglich sehr skeptisch.

Distanz schafft auch im ärztlichen Bereich meiner Meinung nach eine Form von Nähe, die meistens besser ist. War vor einigen Jahren selbst bei einem Psychologen, den ich vorher nie gesehen habe und das war gut - außerdem muss man sagen: Wenn man mit dem Psychologen bzw. allgemein dem Arzt "bekannt" ist, wird das Bild des Patienten eventuell durch die subjektiv empfundene Vorgeschichte verfälscht und der Therapieeffekt verfehlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung