Würdet ihr in ein Haus ohne Heizung in einem Dorf ohne Busanbindung, Geschäfte ziehen?

20 Antworten

Salue

So ähnlich wohne ich in einem kleinen, landwirtschaftlich geprägten Dorf in der Schweiz. Da ich Oel sparen will heize ich mit Holz. Dieses liefert einer der örtlichen Bauern direkt mit dem Traktor mit einer Gabel pro Ster gebunden vor das Haus.

Getrocknetes kostet 10.- Franken mehr als Frischholz. Ich kaufe aber immer 2 Jahre im Voraus ein und lasse es selber trocknen. Es sind 1 Meter lange Spälten, die ich mit der Wippssäge selber in 33 cm Stücke schneide.

Allerdings bequemer geht es mit Einzel-Pelletsöfen. Die kosten etwa Fr. 2000.-. Diese regeln automatisch sind und allenfalls mit einer Fernbedienung. Man füllt alle paar Tage einen Sack à 15 kg ein. Diese lässt man sich vor das Haus palettenweise liefern.

Holz können viele Bauern in solchen Dörfern liefern. Einige Bauern haben einen Direktverkauf aus dem Selbstanbau, ja selbst Fleisch bekommt man direkt.

Meistens haben so kleine "Käffer" (abgelegene Döfer) zwar nichts, aber eine Dorfspunte ist vorhanden. Dort fragt man ob noch ein Platz am Stammtisch frei sei. Man stellt sich vor und fragt. Da zeigt sich schnell, wer was liefern kann und wen man was fragen kann. Es kann natürlich sein, dass man Mitglied des Gesangsverein wird und in die freiwillige Feuerwehr eintritt. Da sind dann alle Türen offen. Etwas kontaktfreudig muss man sein.

Bei uns in der Schweiz gehört ein Subaru dazu und allenfalls noch ein alter Traktor. Damit kommt man im Winter auch bei einem halben Meter Neuschnee noch zur Arbeit.

Ich möchte nie mehr in der Stadt wohnen.

Tellensohn

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 - (Mobbing, Winter, Dorf)

Ja! Ich habe genau das gemacht. Obwohl ich beim Kauf noch davon ausging, auch! mit Gas heizen zu können (nur bekomme ich kein Gas mehr geliefert)und war mir auch irgendwie wichtig, gerade für das Alter, aber immerhin kann ich mit Holz heizen.

Punkto Holz: da der langjährige Holzlieferant irgendwie abgetaucht ist, habe ich einfach bei ebay- Kleinanzeigen geschaut und habe Alternativen gefunden. Ein ziemlich blödes Erlebnis mit Holz hatte ich aber auch. Eine Holzlieferung war viel zu nass. Obwohl ich die in einen luftigen Raum eingestapelt habe, fing das Holz massiv an zu schimmeln, also alles Holz wieder raus.... das war echt nervig. Und für den Winter, für den es geplant war, ging es auch nicht

Aber trotzdem fühle ich mich hier wohl, wobei mir der Gedanke, das Auto könne ausfallen, schon ein bißchen Bauchschmerzen macht.

Aber ich habe ein Traumhaus auf einem sehr großen Grundstück mit unterschiedlichsten Biotopen, liebe die Natur.Brauche nur vor die Haustür zu gehen und bin in der Natur.

Und die anderen Dorfbewohner sind alle nett. Daß sich die meisten kennen, finde ich eher interessant. Man erfährt viel Döntjes, besonders auch für mich sehr interessant, über die Geschichte meines Hauses/Hofes. Das Haus /der Hof sind so alt, daß es/er einfach schon Geschichte hat. Die einen Nachbarn wohnten nach dem Krieg sogar selbst darin.

Und manche Sachen bekommt man auch viel schneller und einfacher geregelt als in einer Stadt. Als z.B. mein Gefrierschrank ausfiel, bekam ich schon am nächsten Tag Ersatz geliefert von einem Kleinbetrieb der nächsten Kleinstadt(am nächsten Morgen hin und mittags wurde der Gefrierschrank geliefert)

. Als meine Kirsche in der Einfahrt zusammenkrachte, zerlegte die gleich ein Nachbar , damit man wieder durchkam. Bißchen weit für das Kabel- Habe bis jetzt nur eine strombetriebene Kettensäge...........

So und jetzt mache ich mich erstmal auf die Reise in die nächste Kleinstadt- muß meine ebay- Verkäufe - Warensendungen- zur Poststelle bringen- da die Briefkastenschlitze zu klein sind . Und Einkaufen werde ich dann auch gleich. Milch....ist alle.

Ich werde hier wohnen bleiben bis es nicht mehr geht, bzw. bis zum Tod.

Bin selbst dorfkind und finds sehr schön. aber es gibt in dem haus echt keine heizung? es kann ja nd das ganze haus nur mit nem ofen beheizt werden. bei uns gibts nähmlich entweder im esszimmer oder im wohnzimmer nen ofen und sonst überall heizungen…holz bekommen wir immer 1mal im jahr geliefert, das wird dann paar tage lang gehackt und gelagert…und wegen busanbindung und geschäfte gibt es da wircklich garkeine? in unserem dorf gibt es 3 bushaltestellen, 2 bäcker 1 metzger 1 grundschule 1 kindergarten und im industriegebiet nochmal paar sachen…wir leben zwar in nem großen dorf aber sogar in kleineren gibts wenigstens nen bäcker…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Dorfkind

Nein, eher nicht.

Es hat nichts mit Faulheit zu tun. Man muss sich im klaren sein, das dieses Leben sehr anstrengend sein wird. Holz besorgen, nicht Mal schnell um die Ecke Besorgungen machen. Ich wohne selbst ländlich. Das Thema Heizung wäre für mich ein No Go. Du kommst von der Arbeit nach Hause, bist erschöpft und das Haus ist ungemütlich kalt.

EstellaJ 
Fragesteller
 27.07.2023, 15:17

Und die ständige Sorge, wenn man alleine lebt, dass das Auto ausfällt, man irgendwie abhängig ist. Anstrengend ist für dich an dem Leben was genau? Interessiert mich, ich sehe es auch so.

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Kathy900  27.07.2023, 15:24
@EstellaJ

Nun ja, ich bin keine 20 mehr. Ich gehe arbeiten, mach den Haushalt, ein Kind habe ich auch groß gezogen. Ein wenig Normalität, also ein warmes Haus, wenn ich nach Hause komme, ist für mich persönlich wichtig. Mal kurz die Beine hochlegen und ausruhen. Wenn man dann noch heizen muss. Wenn du ein Haus hast und heizt erst am Nachmittag nach der Arbeit, so richtig warm bekommst das nicht. Eine Heizung die regelmäßig läuft, ist was anderes. Aber das ist meine persönliche Erfahrung.

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EstellaJ 
Fragesteller
 27.07.2023, 15:25
@Kathy900

Sehe es genauso. Und Wärme ist ja kein Luxus.

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Das mit dem Holz ist nicht so wild, so bin ich bei meiner Oma aufgewachsen. Die Wohnung war einfach noch auf dem Stand der 40er. Wobei Kohle sinnvoller und auch üblich ist.

Ich gehe da einfach mal davon aus, dass dann auch die Miete entsprechend sensationell günstig ist. Wenn das Ding fast nichts kostet würde ich das machen, ja.