Würdet ihr für ein Nettogehalt von 1000 euro Vollzeit morgens aufstehen? Wie viel Gehalt sollte es sein, damit es sich für euch lohnen würde?

15 Antworten

Wie hoch sollte der Bruttolohn monatlich sein, damit ihr aufstehen würdet?

Das wäre für mich gar keine Frage. Man brauch nun einmal Geld, ergo arbeitet man. Soziale Systeme ausnutzen, die dafür gemacht sind Leute aufzufangen die nicht können ist für mich keine "Alternative", die ich einfach auswählen kann ala, hab ich Bock zu arbeiten oder nicht.

Wenn es zu wenig ist, dann gibt es eben einen zweiten Job oder man schaut, dass man sich noch ein wenig Fortbildet und aus dem Bereich raus kommt. Nix desto trotz würde ich damit aber wohl auch über die Runden kommen, selbst bei meiner relativ teuren Wohnung.

Ich habe im Schnitt über die letzten 5 Jahre im Monat 1.300 Euro ausgegeben. Da drin ist die Warmmiete von 700 Euro für meine zwei Zimmer Bude, die Ersteinrichtung der Wohnung mit TV, Sofa, Schränken, Bett, noch ein paar Küchenschränken, etlichen Kleinkram, ein neuen PC und mehr technischen Spielkram als irgendein Mensch wirklich brauch.

Lebenszeit für ein paar Euro verkaufen ist fast immer ein schlechter Deal und die wenigsten gehen in ihren Job wirklich so auf, dass sie sagen, sie würden nix anderes machen, auch wenn sie dafür kein Geld kriegen würden.

Bin persönlich auch nicht VIEL höher eingestiegen. Habe damals 2.000 Euro Brutto bekommen als Softwareentwickler (was um 1.300 Euro Netto war), wobei da auch unbezahlte Überstunden drin waren, so dass der Stundenlohn den 1.700 Euro entsprechen würden. Hatte damals dann schon die Wohnung und das ging soweit ohne Probleme. Natürlich konnte ich nicht groß was zurücklegen.

"Aufstehen" würde ich auch unterhalb des Mindestlohns. Dann wäre es eben ein WG Zimmer und keine zwei Zimmer Wohnung für mich alleine. Gibt genug Leute im Studium oder in der Ausbildung, die mit weit weniger über die Runden kommen müssen, mal abgesehen vom Rest der Welt.. wo es Milliarden gibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Die 200€ für die Krankenversicherung bekommst du nicht zu Gesicht.

Die Miete von 500€ muss an den Vermieter überwiesen werden.

Von den 432€ Regelsatz musst du alles bestreiten. Lebensmittel, Telefon, Internet, Strom, Gas.

Was dann noch übrig ist, damit kannst du machen was du möchtest.

Hausrat/Haftpflichtversicherung Übernimmt das Jobcenter.

Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht ebenfalls.

Und wenn du es ganz geschickt anstellst, kannst du kostenlos mit dem ÖPNV fahren, dafür benötigst du aber einen Schwerbehindertenausweis mit mindestens einem GdB von 50.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deine rechnung geht nicht auf.

Die 1620 Brutto kommen etwa hin das sind aber selbst mit Kirche und STK1 eher 1200 Netto.

https://www.brutto-netto-rechner.info/

Zu studienzeiten wäre ich Happy gewesen über 1200 Netto. Nach dem Studium eher nicht mehr.

Ob ich dafür aufstehen würde? Wenn die einzige Alternative ALG 2 ist, ja. Aber ich würde schnellst möglich nach was besser bezahltem suchen.

Wenn ich keinen Druck hinter habe sollte der Job Brutto eher mal so 65 - 70k Brutto im Jahr abwerfen. Gerne mehr.

Bin schon für weniger aufgestanden. Von nix, kommt nix!

Als Doktorand bin ich drei Jahre lang unfassbar glücklich und motiviert für dieses Gehalt aufgestanden.

Ich denke, wenn man dafür etwas tun kann, was einen erfüllt, und wenn dies nur für eine begrenzte Zeit ist und nicht den Rest des Lebens, und wenn man keine fünf Kinder mit durchzubringen oder viele Schulden abzubezahlen hat, geht das sogar problemlos und mit einem Lächeln.

Als langfristiges Gehalt ist man damit dann aber auf jeden Fall auf weitere staatliche Unterstützung angewiesen (wie zB Wohngeld), sonst sitzt man heutzutage wohl schneller auf der Straße als man schaut. Ich wünsche jedenfalls auch niemanden, damit in die Familienplanung oder die Rente starten zu müssen.