Würdet ihr an Gott glauben, wenn….?

12 Antworten

Ich bin mir nicht sicher, ob ich vor allem deine letzte Frage richtig verstehe. Sie suggeriert in gewisser Weise, dass man nicht an Gott glaubt, wenn es einem gut geht. Ich denke, auch Gläubige wenden sich sehr oft an Gott, wenn es ihnen schlecht geht. Sei es aus Trauer, Angst, Schmerzen, Wut, Unzufriedenheit oder Verlust (von geliebten Menschen, aber auch Dinge).

Man kann das wirkliche Leben auch so auffassen, dass man akzeptiert, was ist und geschieht. Damit akzeptiert man gewissermaßen ja auch - sofern man nicht gläubig ist - Gottes Wille. Dann ist es eben nicht Gottes Wille, sondern die Wirklichkeit; aus welchem Grund sie auch immer sich so zeigt, wie bekannt. Es ist faglich, ob das so ist, wenn Menschen sich durch Glauben etwas wünschen. Beten hat für viele Gläubige ausschließlich die Aufgabe, etwas zu erbittemn, zu betteln, geschehen oder nicht geschehen zu lassen! Eine andere Auffassung ist die Dankbarkeit, die Genügsamkeit und die Demut, die auch durch Gebet ausgedrückt werden kann. Aber nicht unbedingt in einem religiösen Kontext! Man kann sich untereinander all das geben, was man von Gott in psychologischer Hinsicht braucht. Dazu zähle ich Achtsamkeit, Interesse, Freundschaft, Hilfe in vielen Dingen, kurz: Mit Liebe leben. Liebe ist kein Patent der Kirchen oder der Religionen!

Atheisten, die in der Welt, nicht mit Gott hadern (wollen oder müssen), akzeptieren Umstände und das, was und wie etwas ist, vielleicht eher. Sie leben u.U. wesentlich konkreter in der Welt, wie sie nun mal ist! Sie möchten nicht unbedingt von der tatsächlichen Welt in eine erhoffte, bessere nach dem Tod. Und sie überlassen viele Dinge, die der Mensch zu tun hat, nicht irgendeinem Erlöser, einem Messias, einem Heilsbringer, Engeln oder Gott. Auf der Erde ist ausschließlich der Mensch für sein Handeln und den daraus hervorgehenden Konsequenzen verantwortlich. Dieser Umstand wird im Glauben gern an Gott und Seinesgleichen weiter gegeben.

Aber - nur um mal ein Beispiel aufzuzeigen, was ich meine. "In der Natur gibt es weder Belohnung, noch Strafe. Nur Konsequenzen." Ein bekannter Satz von Robert Green Ingersoll. Man kann anstatt Natur auch Wirklichkeit einsetzen, das Sein, oder sogar "in Gottes Schöpfung" (gibt es weder Belohnung noch Strafe ...). Denn das ist eine Tatsache, unumgänglich und ehern!

Der Gläubige ist oft nur "gut", weil er entweder von Gott eine Belohnung erhofft oder eine Strafe befürchtet, wenn er nicht "gut" ist. Und er ist umso mehr fromm, je mehr er Hilfe von ihm erwartet.

Wer mit Vernunft, Achtung und Liebe in seiner Umwelt agiert, tut nichts Falsches. Um dieses "zu tun, muss man nicht an Gott glauben. Aber falls es einen gibt - was könnte er zu so einer Lebensgesinnung dagegen haben? ;-9

Geht es Atheisten zu gut?

Da hätte ich mal ne Rückfrage: Geht es Theisten zu schlecht?

Würdet ihr dann anfangen, ab Gott zu glauben? Also einfach für das Gewissen, dass eure geliebten Menschen noch existieren?

Ich bin nicht fähig an Gott zu glauben. ich bin ehrlich davon überzeugt dass "Gott" entweder nicht richtig definiert ist und die Rede über ihn Unsinn ist, man über andere Gottesdefinitionen mit Sicherheit sagen kann dass ihre Existenz nicht erkennbar ist und zuletzt dass man über die traditionellsten, dinglichsten, volkstümlichsten Gottesvorstellungen mit Gewissheit sagen kann dass es so etwas nicht gibt.

Das ist eine meiner ältesten und tiefsten Überzeugungen.

Ich würde also gewiss nicht an Gott glauben wenn jemand meine Verwandten ermordet.

Lesgetitbaby 
Fragesteller
 04.04.2023, 01:35

Ok, ich finde es sehr interessant, warum jemand nicht an Gott glaubt.

Also Religion war auch nie was für mich, aber die Existenz eines Schöpfers war für mich seit Kindheit an Fakt, obwohl meine Eltern nicht gläubig sind.

Deswegen ist es für mich unbegreiflich, wie man nicht an Gott glauben kann ^^

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Grobbeldopp  04.04.2023, 06:19
@Lesgetitbaby

Welche Meinung oder Vorstellung hättest du zu diesen zwei Fragen:

Was hat der Schöpfer geschaffen und wie?

Wer ist der Schöpfer?

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Lesgetitbaby 
Fragesteller
 04.04.2023, 19:10
@Grobbeldopp

Der Schöpfer hat reine Geistwesen erschaffen, keine Menschen. Einige der Geistwesen begannen zu rebellieren, und wollten eine eigene Welt erschaffen. Und da Gott die pure Liebe ist, hat er es zugelassen.

Also kann man davon ausgehen, dass nicht Gott unser Universum erschuf, sondern dass die Fallengel den Urknall auslösten. In der Bibel wird das so beschrieben, dass Gott den Satan und seine Engel auf die Erde herabstürzte.

Wir leben also in einer Schöpfung von ''Dämonen‘‘, die lediglich von Gott zugelassen wurde. Deswegen kam auch Jesus, der ein Mitregent im Himmel ist, auf die Erde, um uns zu zeigen, wie wir wieder zurück nach Hause zum Vater finden. Nämlich indem wir die Nächstenliebe und die Feindesliebe in die Tat umsetzen. Denn nur eine reine Seele kann zurück ins Licht.

So sehe ich das :)

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Also einfach für das Gewissen, dass eure geliebten Menschen noch existieren?

Nein. Ich versuche, die Tode mir nahestehender Personen zu bewältigen, anstatt sie zu relativieren und weg zu fantasieren; ich halte es für ein Zeichen emotionaler Schwäche, sich in Zeiten der Krise in den Glauben zurückzuziehen.

Geht es Atheisten zu gut?

Ich denke nicht, dass es AtheistInnen insgesamt besser oder schlechter geht als gläubigen Menschen. Sie verfügen nur über die notwendige Stärke und über Mechanismen, um mit ihren Emotionen umzugehen, anstatt sich von ihnen kontrollieren zu lassen.

Nein, ich würde auch dann nicht an Gott glauben. Und ja, ich habe in meinem Leben genug erlebt, um zu wissen, dass es nichts gibt, was mich an einen Gott glauben lässt.

Übrigens finden nicht sehr viele Leute durch schreckliche Erfahrungen zum Glauben, aber viele gläubige Menschen verlieren den ihren.

Lesgetitbaby 
Fragesteller
 04.04.2023, 00:12

''ich habe in meinem Leben genug erlebt, um zu wissen, dass es nichts gibt, was mich an einen Gott glauben lässt.‘'

Vielleicht hast du ein falsches Gottesbild. Du denkst vielleicht, Gott müsse eingreifen, wenn etwas Schlimmes passiert. Aber dann wären wir kontrollierte Roboter. Gott gab uns den freien Willen.

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Ich glaube so oder so an Gott. Egal was auf der Welt geschieht, da menschliches Leid ohnehin nicht von Gott sondern nur von Menschen herbeigeführt würde, würde meinen Glauben an Gott nicht beeinflussen.