Würde gerne auf Linux umsteigen. Wo gibt es da noch Probleme?

12 Antworten

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Die größten Probleme sind

  1. Falsche Erwartungen (funktioniert wie Windows/macOS, ich brauche unbedingt Programm XY,...)
  2. Inkompatible Hardware -> hier am besten vorher im Live-Modus alles durchtesten und das Internet durchforsten oder direkt bei Herstellern wie Tuxedo Computers, Slimbook, StarLabs oder System76 kaufen.
  3. Manche (immer weniger werdende) Windows-Spiele, wenn man das unbedingt will
  4. Software, bei der man meint, man wäre darauf angewiesen, die es aber nicht für Linux gibt und dort nicht läuft.

Ich arbeite seit mehr als 5 Jahren nur noch mit Linux und das sogar beruflich in einer Microsoft-Umgebung. Funktioniert einwandfrei, man muss sich nur etwas damit beschäftigen.

Mir hat anfangs sehr das Ubuntuusers Wiki geholfen, da es auf Deutsch quasi alles erklärt, was man so braucht. Als Distributionen für den Einstieg empfehle ich

  • Linux Mint
  • Gecko Linux static
  • Solus OS
  • Nobara (speziell wenn man Spielen will)
  • MX Linux ( aber nur wenn die Hardware sehr sehr alt und leistungssschwach ist)

dirkes3  29.12.2022, 15:55

Super Dank für Deine Ausführliche Darlegung.

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julihan41  29.12.2022, 15:55
@dirkes3

Gerne, aber eigentlich ist das noch die Spar-Version. Man kann mit sowas ganze Abhandlungen füllen :D

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dirkes3  29.12.2022, 15:58
@julihan41

Jaja, das gibt es sogar "Buchabhandlungen" von - aber ich für meine Person bin mit MICROSOFT-Milch aufgewachsen 😁.

Habe mal kurz mit LINUX (Ubuntu) beschäftigt, jedoch wenn Du mit DOS groß geworden bist....die Befehle ein Programm zu installieren war mir schon zu "cryptisch". Bei Linux war ja alles anders, Laufwerke, Verzeichnisse usw ......

Dann bin ich wieder zurück zu Windows ......

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julihan41  29.12.2022, 16:01
@dirkes3

Ich bin auch mit Windows aufgewachsen und habe von Windows 95 bis 7 alles mitgenommen.

Irgendwann war mir das aber zu langsam, unbequem, unsicher und hässlich. Linux ist da wesentlich angenehmer. Vor allem mittlerweile mit grafischen Software-Verwaltungen und alles mögliche. Da ist echt viel in den letzten ~10 Jahren passiert. Und umgestellt ist man schnell, wenn man sich drauf einlässt. Geht auch besser, wenn man nicht eine "windows-ähnliche Oberfläche" nutzt.

In der Microsoft Welt ist da faktisch nichts passiert, was erwähnenswert wäre.

Aber so ist jeder anders.

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jedenTagwieder  29.12.2022, 17:52
@dirkes3

Natürlich ist das Ansichtssache und es gibt immer Für- und Wider, Vor- und Nachteile. Ich bin aber der Meinung, dass man sich für den Anfang ein System-System suchen sollte, das auf Debian basiert und dazu noch extra für Anfänger konzipiert ist. Einfach auch wegen der Grundlagen, die Grundbasis die Debian an sich mit bringt und ermöglicht zu lernen. Zumal es für einen Anfänger auf Systemen die für Anfänger mehr angepasst sind, bestimmte Dinge leichter umsetzbar und realisierbar sind als auf anderen Systemen.

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Bushmills145  29.12.2022, 22:27
@julihan41

Manche würden aber sagen, dass bei DOS oder Windows alles anders ist - denn Linux hält sich da an Konventionen von Betriebssystemen, die bereits vor DOS und Windows bestanden - und Microsoft sich dann dafür entschied, eigene, abweichende Konventionen einzuführen.

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dirkes3  30.12.2022, 18:43
@julihan41

Nee, mit Linux komme ich nicht klar. Das fängt schon mit zusätzlichen Laufwerken an, die ich "einhängen" muß, Evplorer ist komplett anders, komme mit Installationen nicht klar da ich immer ADMIN Rechte beantragen muß. Verknüpfungen sind anders als bei Windows anzulegen. Es poppen immer Fenster auf, da irgendwelche DAten nicht vorhanden sind oder nicht geöffent werden können, Programme heißen plötzlich anders - (wo ist der Editor??) - NEIN, so ein Stress für einen Neuanfang brauch ich nicht (mehr) !! Ich sehe persönlich KEINEN Vorteil oder eine NOTWENDIGKEIT, so noch mal "neu" anfangen zu müssen.

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julihan41  31.12.2022, 14:02
@dirkes3
Das fängt schon mit zusätzlichen Laufwerken an, die ich "einhängen" muß

Ist auch super kompliziert, im Datei-Manager auf das jeweilige Gerät zu klicken. *Ironie Ende* Ist übrigens bei Windows auch nicht anders. (ja, war früher echt eine Qual, aber seit ~10 Jahren gibt es da keine Probleme mit)

Evplorer ist komplett anders

Ein Glück! Der Windows-Explorer ist ein Hindernis beim Navigieren durchs Dateisystem und Arbeiten. Alleine die komplette Ordner-Struktur in der linken Leiste ist nichts, womit man arbeiten kann. Sowas hat auf einem PC nichts verloren.

komme mit Installationen nicht klar da ich immer ADMIN Rechte beantragen muß.

Das ist unter Windows auch nicht anders. Nur dass hier jeder Benutzer direkt als Admin durch die Gegend rennt. Das ist übrigens eines der großen Sicherheitsprobleme unter Windows, da man direkt alles darf und damit auch kaputt machen kann!

Verknüpfungen sind anders als bei Windows anzulegen.

Wozu braucht man Verknüpfungen? Es gibt sehr wenige Orte, wo das relevant ist. Nenne mir bitte konkret, wo du Verküpfungen brauchst!

Und nein: Verknüpfungen auf dem Desktop sind kein Grund. Symbole, Dateien und Ordner haben auf dem Desktop nichts verloren.

NEIN, so ein Stress für einen Neuanfang brauch ich nicht (mehr) !! Ich sehe persönlich KEINEN Vorteil oder eine NOTWENDIGKEIT, so noch mal "neu" anfangen zu müssen.

Aber die Änderungen in Windows mit jedem (Major)Update sind okay? Farben die sich ändern, Startmenü anders, Programme sind anders aufgebaut (bspw. klassische Menü-Führung vs. Ribbon-Oberfläche). Du kannst mir nicht sagen, dass die UI-Änderungen von Microsoft in Ordnung sind, aber eine andere Oberfläche unter Linux ist eine Umstellung!

Aber dann bist du bereits in der Abhängigkeit zu Microsoft verloren. Ich bemitleide dich.

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dirkes3  31.12.2022, 14:36
@julihan41

No, ich komme mit WINDOWS seit 1992 klar, hatte bisher keine Notwendigkeit gesehen, wechseln zu müssen - habe gestern LINUX aus meiner VM wieder gelöscht. Ich brauche den Desktop in dieser Form und Deine Argumentationen haben ja nichts mit dem "Bedienkomfort" zu tun, den LINUX (ohne weitere Diskussion) so mir gegenüber nicht bringt ! Ich komme mit diesem System NICHT KLAR, da der Syntax und der rest da komplett anders gestrickt ist ...... Ende der Diskussion !!!

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julihan41  31.12.2022, 14:39
@dirkes3

Okay, dann ist es was Subjektives. Da kann man nicht gegen argumentieren.

Ich persönlich bekomme bei Windows die Krise, weil alles sehr unintuitiv und inkohärent gestaltet ist. Dazu ist es optisch nicht schön oder - wenn schöne Elemente dabei sind - bei KDE geklaut ("KDE Breeze Theme" mal in eine Suchmaschine werfen. Das wurde quasi 1:1 übernommen).

Aber wie gesagt: da brauche ich nicht argumentieren.

PS: Satzzeichen sind keine Rudeltiere.

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maiga53 
Fragesteller
 29.12.2022, 16:05

Thx so much

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Renecap  29.12.2022, 23:48

Wenn du noch Fragen zu Linux hast ,kontaktiere micht ruhig. Nicht alles steht in Ubuntu Wiki :-)

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Die Qual der Wahl:

Es gibt viele verschiedene Distributionen, die unterschiedlich aussehen, sich bedienen lassen und eine andere Zielgruppe haben. Es ist schwer, sich zu entscheiden. Vor allem, wenn man sich überhaupt nicht auskennt.
Ich selbst habe verschiedene Distributionen ausprobiert, bin aber bei Linux Mint geblieben. Es ist ein solides System, das sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat, auch was die Benutzerfreundlichkeit angeht.

Installation:

Nicht jede Linux-Distribution lässt sich einfach installieren. Das fängt ja meist schon damit an, dass viele Menschen gar nicht wissen, wo sie das entsprechende Linux-Betriebssystem herbekommen und wie sie die ISO-Datei auf dem USB-Stick installieren oder wie sie den USB-Stick starten können. Usw.
Dafür gibt es aber genug Tutorials auf Youtube. Auch auf Deutsch.

Fehlende Treiber:

Es kann vorkommen, dass bestimmte Hardware nicht unterstützt wird.
So wurde unser Drucker (neueres Modell) nicht erkannt. Erst mit der nächsten Version des Betriebssystems, war der Drucker dann nutzbar: Einfach anschließen und fertig. So, wie es sein sollte. (In Windows muss man erst den Treiber und dann noch die zusätzliche Software des Druckerherstellers installieren, bevor man das Gerät nutzen kann.)
Auch hatte ich keinen Ton. Das lag aber nicht am fehlenden Treiber, sondern, weil ich die Lautsprecher des Monitors für die Tonausgabe, in den Einstellungen, aktivieren musste.

Andere Programme & Funktionen:

Die meisten Linux Distributionen bringen alles mit, was man braucht. Es ist nur nicht immer ersichtlich, wo man diese Funktionen findet, weil sie vielleicht etwas anders heißen, als man es aus anderen Betriebssystemen kennt.
So gibt es in Linux Mint z.B. unter Zubehör das Programm Redshift. Das ist ein Blaulichtfilter, wie man ihn auch schon vom Smartphone her, aus Android, kennt. Der Dokumentenbetrachter ist ein PDF-Reader. Textbearbeitung ist ein einfacher Text-Editor, wie Wordpad in Windows. Rhythmbox kann nicht nur Musikdateien abspielen, sondern auch Musik-CDs in MP3 umwandeln. Über Systemberichte bekommt man z.B. die Upgrades, über die Aktualisierungsverwaltung die Updates. Usw.
Solche Dinge findet man aber meist nur heraus, wenn man sich selbst alles in Ruhe anschaut (und auch mal im Internet bzw. auf Youtube danach sucht).
Ich empfehle das zu tun, bevor man beginnt irgendwelche Programme zu installieren und dann feststellt, dass bereits ein ähnliches Programm schon installiert war.

Linux Mint unterstützt auch Flatpack-Programme (wie Apps auf dem Smartphone). Diese findet man über die Anwendungsverwaltung. Man kann sich aber vorher, vor der Installation, einen Überblick verschaffen, welche Programme es überhaupt gibt (und welche nicht):

https://flathub.org/home

Was Windows-Programme angeht, kann ich dazu nichts sagen. Es gibt Möglichkeiten (Wine), die meisten davon zum Laufen zu bringen, allerdings habe ich Alternativen gefunden (andere Programme oder die Web-Version im Browser), sodass ich diese Option nicht ausprobiert habe.

Schwierigkeiten kann es auch mit Programmen geben, für die, nach der Installation, keine Verknüpfung im Menü hergestellt wurde (Scrcpy für Screen Mirroring ist z.B. so ein Programm). Diese muss man selbst anlegen. Hier ist Recherche notwendig, wobei Englischkenntnisse von Vorteil sein können. - Das ist aber eher eine Ausnahme.

Nutzt man Steam, muss in den Einstellungen bei Steam Play und Proton Experimental aktiviert werden, um seine Windows Spiele spielen zu können.

Mit Lutris habe ich keine Erfahrung:

https://www.giga.de/tipp/wie-nutze-ich-lutris-in-linux/
https://www.giga.de/tipp/epic-games-store-wie-in-linux-nutzen/

Tutorials im Wiki & Internet manchmal zu kompliziert:

Ich empfinde manche Tutorials als zu kompliziert, da oft nur gezeigt wird, wie man das Problem über das Terminal löst, statt auch zu zeigen, wie es über die grafische Benutzeroberfläche geht und größtenteils auch zu komplex erklärt wird oder nicht ausführlich genug.

Das sind die Dinge, die mir beim Umstieg von Windows auf Linux Mint aufgefallen sind. Also keine wirklich großen Probleme, wie ich finde.

Ich nutze selbst seit Jahren Smartphones mit dem Android-Betriebssystem. Mir gefällt das Betriebssystem. Vieles ist in den Linux Distributionen ähnlich, daher habe ich mich relativ schnell zurechtgefunden. Vor allem bei Fedora Workstation bekommt man das Gefühl, man würde ein Chromebook nutzen.

Es dauert auch eine Weile, bis man das System so eingerichtet hat, wie man es mag. Aber wenn man, das einmal in Ruhe gemacht hat, dann geht es beim nächsten Mal sehr viel schneller.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

maiga53 
Fragesteller
 02.01.2023, 20:55

danke für deine grosse mühe

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Du solltest Linux selbst probieren und Dir dann eine Meinung bilden.

Es ist alles Meinungs- und Auffassungssache und die Ansicht eines anderen kann für dich der grösste Unsinn sein.

Du kannst einfach Linux im Dualboot zu Windows als Zweitsystem installieren und dann mal sehen wie es Dir gefällt.

Linux ist nicht gleich Linux. Selbst unter den eingefleischten Linux-Nutzern ist es so, dass bestimmte oder viele Linux-Systeme ein No-Go sind. Jeder sucht sich die Distros heraus, die seinen Anforderungen her entsprechen, die ihm zusagen von verschiedenen Kriterien her, auch von der Desktop-Umbgeung her, die man bevorzugt oder mag, schön findet.

Wenn Dir die eine Linux-Distro nicht gefällt, gibts immernoch genügend andere.

Linux ist eine Philosophie und Du tust Dir damit einen Gefallen auf Dauer, wenn Du auf LInux gehst. Die allermeistn Leute die Linux eine Weile nutzen, gehen nie wieder zurück zu Windows und das hat Gründe. So weit kommen die Leute oftmals aber erst garnicht, weil sie sich von Dingen, Eigenheiten Linux betreffend abhalten lassen am Anfang, die später nicht mehr die geringste Rolle spielen.

Woher ich das weiß:Hobby – Begeisterter Linux-Nutzer

jedenTagwieder  29.12.2022, 17:55

Ich finde für einen Anfänger nach wie vor Linux Mint oder durchaus auch das von einigen verschriene Ubuntu mit Gnome adäquat. Je nach dem, welche Desktop-Umgebung/Arbeitsoberfläche einem mehr zusagt.

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Grundsätzlich gibt es keine. Man muss lediglich seine Gewohnheiten ändern. So manche Windows-Software gibt es nicht für Linux. Sprich: Man muss sich Alternativen suchen (bspw. Microsoft Office durch LibreOffice ersetzen etc.)

Linux funktioniert nicht wie Windows, das muss es auch nicht. Dementsprechend muss man sich schon ein wenig mit dem System auseinandersetzen und kann nicht erwarten, dass alles wie auf Windows funktioniert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Nutze Linux täglich, sowohl auf Server als auch Desktop
  • Du musst Zeit aufwenden. Linux ist ein anderes System, das nicht Windows ist. Es mag vielleicht je nachdem ein bisschen ähnlich aussehen, aber wenn du anfängst deine Windows-Kenntnisse auf Linux anzuwenden wirst du schnell feststellen, dass das nicht funktioniert. Oder aber (und das ist noch schlimmer) es funktioniert, aber du machst etwas dabei kaputt. Das wird dazu führen, dass du dein System kaputt machst. Du wirst mehrmals dein System neu installieren müssen, bis du so gut klar kommst, dass du es nicht mehr kaputt machst.
  • Obwohl die meisten Spiele laufen, wirst du in manchen Spielen vom AntiCheat System gekickt, und in Destiny 2 sogar gebannt. Manche dieser Spiele werden wahrscheinlich nie funktionieren. Die meisten Spiele (90%) laufen aber, 80% sogar sehr gut.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik

Renecap  29.12.2022, 23:53

Wenn man einmal sauber alles Konfiguriert und korrekt einstell. alles erledigt hat was man unter Linux will ,nichts kaputt gemacht hat. Dann hat man ein Betriebsystem für die Ewigkeit . Selbst Systemupdates von 21 auf 21.1 (Beispiel)

lassen sich Problemlos übernehemen ohne das es Probleme gibt.

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