Worin bestehen die unüberbrückbaren (!) Gegensätze zwischen Katholiken und Protestanten (außer dass Letztere den Papst nicht anerkennen)?

9 Antworten

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Protestanten lehnen Heiligenverehrung komplett ab.

Für die ist der Pfarrer/allgemein Kleriker auch "nur" Diener und stellt während der Gabenbereitung nicht Jesus dar. Deshalb auch die weniger strengeren Regeln.

Gott wird grundsätzlich als "gut" angesehen und nicht jemand vor dem man rumkriechen soll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rein aus dem Kopf:

  • Protestanten vertreten die 5 Solas
  • Protestanten glauben nicht, dass Maria eine sündlose Frau war
  • Protestanten lehnen es ab zu Maria & den Heiligen zu beten
  • Protestanten glauben nicht, dass die Kirche über der Bibel steht
  • Protestanten glauben nicht, dass der Papst und die Kirche unfehlbar sind
  • Protestanten lehnen den Beichtstuhl ab. Man beichtet nicht einem anderen Sünder seine eigenen Sünden, sondern man bekennt sie selber Herzen vor Gott

Bei Protestanten gibt es normalerweise keine Organisation, keine Kirche wie man es heute versteht mit Kirchensteuer und hohe Autorität. Es sind Gemeinde, aber es gibt da nochmal verschiedene Konfessionen (z.B Lutheraner, Baptisten, Pfingstbewegung...) die haben nochmal so ihren eigenen Praktiken. Diese Praktiken sind aber keine notwendigen Traditionen, sondern es gibt in der Bibel zu manchen Sachen Spielraum, z.B die Taufe, in der Bibel steht nichts über die Baby Taufe und auch nichts darüber, dass man erst im erwachsenen Alter getaucht werden darf, aber durch bestimmte Verse schließen Konfessionen wie "Baptismus" darauf, dass es vernünftig anzunehmen ist, dass man erst im erwachsenen Alter getaucht werden sollte, während andere Konfessionen andere Meinungen haben.
Solange nichts durch gesamtbiblischen & kulturellen Kontext der Bibel eine eindeutige Lehre herleiten kann, der Spielraum gegeben ist und nicht heilsrelevant ist, kann man ruhig verschiedene Meinungen haben

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belege Theologie-Kurse
Genau die Frage, die mich auch seit Jahren beschäftigt:

-Papst nicht anerkennen: Die Anerkennung des Papstes gibt es auch bei manchen Evangelischen, und genauso gibt es auch Katholiken, die den Papst ablehnen oder zumindest ihm gegenüber ungehorsam sind. Die Frage ist, ob man in der Kirchengeschichte einen roten Faden erkennt, der sich durch alle religiösen Konflikte über fast 2000 Jahre hindurchzieht. Der Papst ist dann das Zeichen der Einheit, damit man unter den gegenwärtig 42.000 verschiedenen Konfessionen weiß, welche davon die eine Kirche ist.

-Feine Unterschiede in der Liturgie: Äußerlich gesehen mögen sie "fein" sein, aber wenn das Geistige dahinter völlig anders verstanden wird, wird es schwierig. Die Grundfrage ist hier: Will ich glauben, dass Jesus Christus unter den Gestalten von Brot und Wein real gegenwärtig ist - oder ist es einfach ein Symbol? Und das Zweite ist wichtig: Hat der Gottesdienstleiter real die Macht, Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi umzuwandeln? Wenn ja, unter welchen Bedingungen hat er diese Macht? Normal wird diese Macht durch Handauflegung bei der Priesterweihe weitergegeben. Und Pastoren, die nicht geweiht wurden, können dann zwar an die Wandlung glauben, aber sie haben die Macht zum Wandeln gar nicht bekommen.

-Marienverehrung bei den Katholiken: Es gibt auch Evangelische, die Maria verehren, und ebenso Katholiken, die nicht allzu sehr an Maria interessiert sind.

-weniger strenge Richtlinien für evangelische Amtsträger: die Richtlinien sind nicht das Trennende, sondern die Weihe und die Vollmacht, die sie aus der Weihe bekommen.

Ein wichtiger Punkt zwischen nur Glauben oder Glauben und Werken für die Erlösung.

Bei Protestanten kommt zuerst der Glaube, dann wenn wir Jesus angenommen haben und der Heilige Geist in unserem Herzen wirkt in uns, damit wir zu den entsprechenden Werken fähig sind.

Die Katholiken müssen nicht nur glauben, sondern Werken verrichten, damit sie die Erlösung erlangen können!

Die Werken sind viele Gebete, Rosenkranz, Wahlfahrten, Messe lesen für die Toten, Gebete an Maria und den vielen Heiligen..

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, Retter

Das größte Problem ist das Amtsverständnis, da geht es nicht nur um den Papst, sondern das fängt schon bei den Priestern an. Und hier werden sich die evangelischen Kollegen nicht bewegen.

Alles andere wäre machbar.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Bodesurry  18.07.2023, 19:03

Müssen sie sich bewegen oder die katholische Kirche?

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dienerjesuwien  18.07.2023, 20:21
 Und hier werden sich die evangelischen Kollegen nicht bewegen.

Weil, würden sie sich bewegen, würden sie ihren Irrtum erkennen....

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Gottestrost  19.07.2023, 16:35
@dienerjesuwien

Was für ein Irrtum? Wenn die katholische Kirche 80 % Heidentum zu der Bibel hinzugefügt hat!

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