Was trennt katholische und evangelische Christen?
Eine Frage an Katholiken und evangelische Christen! Warum könntet ihr nie der katholischen bzw. evangelischen Kirche beitreten? Die Glaubensbekenntnisse sind identisch! Der Papst hat sich längst von der Unfehlbarkeit distanziert, die in der Geschichte nur ein einziges Mal in Anspruch genommen wurde. Geht es nur noch um Organisationsstruktur und Frauen im Priesteramt?
8 Antworten
Beide Religionen haben verschiedene "Auffassungen" Ihrer jeweiligen Religion, die teilweise sehr wenig Schnittmengen zueinander haben und in vielen wichtigen Fragen sehr unterschiedlich sind.
Zusammenfassend: Es sind gravierende Unterschiede !
Anbei die wichtigsten Punkte, wie verschieden beide Religionen sind.
1.) Für Evangelische ist seit Luther klar: "Sola Skriptura" - die Bibel ist die einzige Quelle für das Wort Gottes. Katholiken hingegen glauben, dass die Bibel allein nicht ausreichend ist, sondern dass neben der Heiligen Schrift auch die römisch-katholische Tradition für Christen bindend ist.
2.) Die katholische Kirche (katholisch = allumfassend) versteht sich als alleinige wahre Kirche – weltumspannend, unter der Führung des Papstes. Die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen hingegen (evangelisch = dem Evangelium entsprechend) betrachten sich trotz ihrer Verschiedenheit alle als gleichwertig.
3.) Keineswegs tolerant sind die Protestanten mit Blick auf das Papstamt. Dieses widerspricht nach evangelischer Auffassung den Aussagen der Bibel. Katholiken sehen im jeweiligen Papst den Nachfolger des Apostels Petrus - und somit das von Jesus Christus bestimmte Oberhaupt ihrer Kirche.
4.) Nach katholischem Verständnis erhalten Bischöfe, Priester und Diakone durch die Weihe eine besondere Prägung Gottes für ihren Dienst. Deshalb steht der Dienst des Priesters über dem der katholischen Laien. Begründet wird das mit einer angeblich ununterbrochenen Kette von Weihen, die vom ersten Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Die Weihe können nur Männer bekommen. Die evangelische Kirche sieht im geistlichen Amt keine Weihe der Person, sondern eine von Gott gewollte Funktion. Diese Funktion kann auf jeden Gläubigen übertragen werden - auch auf Frauen.
5.) In der römisch-katholischen Kirche gibt es sieben heilige Handlungen, sogenannte Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung. In der evangelischen Kirche sind es nur zwei: die Taufe und das Abendmahl (Eucharistie). Sie werden als symbolisch-rituelle Handlungen verstanden, durch die Gott Menschen in ihrem Glauben verbindet und segnet.
6.) Katholiken verehren Maria, die Mutter Jesu, als "Himmelskönigin" und stellen sie in vielen Dingen mit Jesus gleich. Zu den Mariendogmen gehört die Rettung Marias von der Erbsünde und ihre leibhaftige Aufnahme in den Himmel. Da es für diese Dogmen keine biblischen Belege gibt, werden sie von evangelischer Seite abgelehnt.
Zusätzlich praktiziert die katholische Kirche die Heiligenverehrung. Verstorbene Glaubensvorbilder, die in der Kirchengeschichte heilig gesprochen wurden, werden um ihre Hilfe und Fürbitte gebeten. Gläubige erwarten von den über 4000 Heiligen Wunder und beten ihre Reliquien an. Die evangelische Kirche lehnt die Heiligenverehrung als unbiblisch ab. Nach reformatorischem Verständnis soll sich jeder Mensch im Gebet direkt an Gott wenden.
7.) Das Versprechen, ehelos und sexuell enthaltsam zu leben, kennen alle großen Weltreligionen - auch die katholische und die evangelische Kirche. In der katholischen Kirche ist der Zölibat für Priester und Ordensleute, also Mönche und Nonnen, verpflichtend. Er wird verstanden als Zeichen der ungeteilten Nachfolge Christi. Mittlerweile gibt es allerdings auch bei der Katholischen Kirche Bestrebungen, die Ehe für Priester zuzulassen.
Die evangelischen Kirchen lehnen den Zölibat als Pflicht ab. Bereits 1520 forderte Martin Luther seine Abschaffung. Dazu leistete er selbst 1525 den entscheidenden Beitrag: Der frühere Mönch heiratete die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Sie begründeten durch ihre Heirat eher nebenbei das "Evangelische Pfarrhaus", das über die Jahrhunderte zu einem Merkmal der Gemeinde wurde.
das Verehren ist schon richtig, das Gleichstellen mit Jesus aber nicht.
Ich für meinen Teil wurde da halt reingeboren und hab dann nicht über einen Wechsel nachgedacht. Man kann aber ja jederzeit wechseln.
Nicht so ganz. In der evangelischen Kirche unterstützt man durch seinen Beitrag immerhin nicht, dass Kinderschänder und Massenmörder im großen Stil in Schutz genommen und bei ihren Taten unterstützt werden.
Übertreibst Du nicht massiv? Welche Kinderschänder und Massenmörder werden im großen Stil in ihren Taten unterstützt? Ja, die katholische Kirche hat Fehler in der Aufklärung begangen, aber Dein Vorwurf ist völlig überhöht!
du irrst dich gewaltig. Du solltest nicht immer nur den Medien glauben, die sich irgendwie am Katholischen rächen wollen und alle anderen Religionen als sauber hinstellen. Die Tatsachen sehen leider anders aus !!! Am schlimmsten war wohl der von der ev. Diakonie aus Scham verschwiegene Paul Schäfer, der Kinder schändete und danach Colonia Dignidad gründete.
Protestanten glauben das allein der Glaube reicht um in das Paradies zu betreten
Im wesentlichen ist es die "Amtsfrage", also die gültige und wirksame Weihe von Diakonen, Priestern und Bischöfen. Daran hängen letztlich alle weiteren strittigen Fragen.
Als weiteres sind sicher die Sola-Dogmen der Protestanten entscheidend.
Das ist fasch.