Worauf muss ich beim Kauf einer gesunden Main Coon Katze unbedingt achten?

Kleines Kätzchen  - (Tiere, Katze, Stammbaum)

4 Antworten

Hallo Uli2302,

es ist schwer, denn ich denke ihr habt das Kitten schon ins Herz geschlossen. Aber gerade Maine Coon, die bekannt sind für die HCM Erkrankung, habe ich kein gutes Gefühl, das bei einem Vermehrer gekauft wird. Da ist, finde ich, der Preis auch eine unverschämtheit ! WAS hat denn der Bauer an Vorsorge bereits gemacht, das diesen Preis rechtfertigt ? Gibt es Gesundheitszeugnisse ? Wurde bereits geimpft, entwurmt ect. ? Bauernhof und Rassekatze, klingt sehr nach Abzocke.

Es ist eine Bauernhofkatze, ein MIX ! Und dafür willst du 450€ zahlen ?

Reinrassige Maine Coon, mit Stammbaum und Nachweisen kosten das doppelt und dreifache !

Da du die Katze vom Baurenhof hast, somit auch keinen Stammbaum, ist es "nur" ein Mix. Das bedeutet, egal welche Rasse da mit drin steckt, ist und bleibt es eine EHK (Europäische Hauskatze).

Leider sagen viele EKH (Europäisch Kurzhaar) !

Aber die EKH ist eine eigenständige, anerkannte Rasse, die aus der EHK entstanden ist. Verwirrend, ich weiß.

Wenn man die ursprüngliche Form der Hauskatze erhalten möchte, dann wird aus der Hauskatze eine Rassekatze: in diesem Fall die Europäisch Kurzhaar.

http://revvet.de/katzen/europaeisch-kurzhaar-ekh

Gute, seriöse Züchter erkennen:

Züchter sind für den Rassenerhalt Zuständig.

Fakt ist: Eine seriöse Zucht ist es erst dann, wenn

  • diese einem eingetragenen Verein zugehörig ist, denn es gibt Zuchtrichtlinien die eingehalten werden müssen und Überprüft werden.
  • die Cattery registriert ist, man also als Züchter auch selbst eingetragen ist
  • im günstigen Fall einen Mentor zur Seite steht
  • die Katzen über lückenlose Stammbäume verfügen
  • die Katzen alle tierärztlichen Untersuchungen, insbesondere auch auf Rassespezifische- und Erbkrankheiten verfügen
  • das alles Problemlos nachgewiesen werden kann

Gibt es das alles nicht, zählt man als Vermehrer ! Und die Katze gilt „nur“ als ein Mix !

Züchter stecken enorm viel Aufwand in ihre Arbeit. Ein Züchter muss z.B.:

  • Kenntnisse in Anatomie vorweisen
  • medizinisches Grundwissen vorweisen
  • Kenntnisse des Rassestandards haben
  • über Grundwissen in der Vererbungslehre verfügen
  • über Umfangreiches Wissen in Zuchtgenetik
  • Fortpflanzungs- und
  • Aufzuchtsmedizin und bilden sich darin auch weiter.

Das sind unabdingbare Voraussetzungen !

Die Tiere müssen regelmäßig und nachweisbar, tierärztlich Versorgt werden.

Alle Tiere werden auf:

  • Zuchttauglichkeit getestet
  • Regelmäßige Bluttests
  • Ultraschalle
  • DNA-Tests
  • Tests auf Erbkrankheiten und Rassespezifische Erkrankungen

Das ist was völlig anderes, als mal eben zum TA zu gehen. Und hier wird wirklich noch vieles, vieles mehr gemacht.

Kaufpreis, warum so teuer ?

Die Summe ist KEIN Kaufpreis, sondern eine Schutzgebühr.

Sie setzt sich aus dem zusammen, was die Tiere an Versorgung schon bekommen haben. Züchter machen, für den Rassenerhalt, einige wichtige Tests. Rassenspezifische Erkrankungen und einige Erbkrankheiten werden so dezimiert, da mit kranken Tieren auch NICHT weiter gezüchtet werden darf. Es wird z.B. getestet auf

  • HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie = Herzerkrankung durch Vergrößerung eines Teiles des Herzens, meist der linken Herzkammer )
  • BEAR-Test (Taubheit bei weißen und Bicolor-Katzen)
  • HD (Hüftdysplasie, Missbildung des Hüftgelenkes)
  • PKD (Polycystic kidney disease = Zysten in den Nieren)
  • PRA (Progressive Retina Atrophie = fortschreitende Verkümmerung der Sehzellen in der Netzhaut)
  • Verkümmerung oder Fehlen des Tapetum lucidum und Schielen (Untersuchung der Augen mit einem Ophthalmoskop)
  • Pyruvatkinase-Defizienz (Fehlen des Enzyms Pyruvat-Kinase in den roten Blutkörperchen)
  • Glykogenspeicherkrankheit Typ IV (GSD-IV) (Fehlfunktion des Glukosestoffwechsels)

Im weiteren erhält das Tier die ersten Impfungen, wird einmal Entwurmt und wird gechipt. Und in der Regel werden keine unkastriete Tiere ausgestellt, bzw. NUR mit Auflage, Nachweisbar, bis zum Zeitpunkt XY Kastrieren zu lassen. Dies wird auch oft in Schutzverträgen festgelegt.

Mit der Schutzgebühr soll auch eine unüberlegte, voreilige Entscheidung sich eine Katze an zu schaffen, vermieden werden. Wer nicht bereit ist, eine Schutzgebühr zu zahlen, hat Erfahrungsgemäß auch kein Interesse, sein Tier Artgerecht und vernünftig zu versorgen.

Uli2302 
Fragesteller
 26.07.2018, 03:00

Danke für die ausführliche und kompetente Antwort.
Das hilft uns sehr viel weiter 😊

1

Hi,

man findet ab und an solche "Züchter", die ja alles genau so machen wie die seriösen Züchter- oder sogar angeblich die besseren Züchter sind.

Nur, warum sind solch gute "Züchter" dann nicht Vereinszüchter und züchten seriös?

Der Mitgliedsbeitrag kostet ca.40 Euro, Stammbäume pro Kitten ca. 15 Euro. In einigen Vereinen gibt es keinen Ausstellungszwang.

In der Regel weil sie es nicht könnten, da kein seriöser Verein solche Züchter unterstütz.

Die "Zuchtkatzen" haben selbst keinen Stammbaum, sie lassen die Kätzinnen zu oft decken, geben die Kitten zu früh ab, als Deckkater wird irgendein Kater genommen, Hauptsache, dieser deckt billig, Verpaarungen werden ständig wiederholt oder es wird Inzucht betrieben um Kosten zu sparen.

Fast immer wird an der Gesundheitsvorsorge gespart.

Solche "Züchter" interessieren sich nicht im geringsten für die Rasse, die sie da angeblich "züchten". Züchten sollen die anderen, die richtigen Vereinszüchter, die mit Herz und Verstand züchten. Denen kauft man ein Kitten ab - und "vergisst" dabei zu erwähnen, dass man die züchterische Leistung des Vereinszüchters gerne nutzen will, um selbst mit Würfen Geld zu machen.

Deine reservierten Kitten dürften von einem solchem Züchter stammen. Es scheint sich um einen etwas besseren Schwarzzüchter zu handeln, das Kitten sieht gesund aus. Ob es HCM entwickeln wird oder sein Leben lang gesund bleibt wird dir hier keiner sagen können.

Schau' dir einen echten Vereinszüchter an und entscheide danach, wo du deine Kitten kaufen möchtest.

October

Uli2302 
Fragesteller
 27.07.2018, 06:09

Danke für die ausführliche Antwort hat mir schon weiter geholfen

0

450€ für eine Katze ist ein stolzer Preis.

wenn du sie allerdings möchtest wirst du bereit sein das zu zahlen. Andere werden das machen.

du kannst sie vorher vom Tierarzt durchquecken lassen

....würde versuchen den Preis nochmals runterzuhandeln (300,- bis 350,- €)

da sie nicht vom Züchter sind u. keinen Stammbaum haben.

Vom Tierarzt untersuchen lassen.